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H-BRS sprintet los: Forschungsministerium fördert vier innovative Projekte
Rund 3000 Förderanträge aus den unterschiedlichsten Fachgebieten und aus allen Teilen Deutschlands hatte das Bundesforschungsministerium (BMBF) erhalten – 300 Projekte wurden schließlich ausgewählt. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg erzielte mit ihren Vorschlägen einen besonders guten Schnitt: So wurden sieben der Antragstellerinnen und Antragsteller eingeladen, um ihre Forschungsidee vorzustellen. Vier Vorhaben der H-BRS werden nun als „Innovationssprints“ vom BMBF gefördert. Maßgeblich für die Förderung sind die Originalität und der Neuheitsgrad der Projektidee, das Anwendungspotenzial sowie die gesellschaftliche Relevanz. Und: Es muss ein direkter Austausch mit einem Praxispartner in den Projekten vorgesehen sein.
Überzeugt hat die H-BRS mit einem Sprachmodell für den Forschungstransfer, einer Blockchainanwendung für Energiegenossenschaften, einer KI-Methodik zur Optimierung des Designprozesses von Produkten und dem Bodenmikrobiom-Meter, das eine neuartige Boden-Diagnostik in der Landwirtschaft ermöglicht.
Das Sprachmodell für den Forschungstransfer, kurz Transfernavigator, nimmt den Umstand in den Blick, dass der Transfer von Forschungsergebnissen in praktische Anwendungen oft komplex und langwierig ist. Der zu entwickelnde Transfernavigator analysiert mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz große Datenmengen und unterstützt dabei, transferrelevante Forschungsprojekte effizient zu identifizieren. Entwickelt wird der Transfernavigator von der Forschungsgruppe um den Wirtschaftsinformatiker Professor Matthias Bertram. Praxispartner ist das Software-Unternehmen AI Kern.
Die zu entwickelnde Blockchainanwendung soll sowohl die Teilhabe der Mitglieder einer Bürgerenergiegenossenschaft an gemeinschaftlichen Energieprojekten wie Freiflächen-Photovoltaikanlagen oder Windparks unterstützen, als auch Schnittstellen für die Direktvermarktung des erzeugten Stroms bieten. Der Fokus liegt dabei auf „Energy Sharing“ in einem regionalen Umkreis. Verantwortlich ist die Forschungsgruppe um die Professorin für Informationssicherheit Kerstin Lemke-Rust. In dem Projekt ist eine enge Zusammenarbeit mit der BürgerEnergie Rhein-Sieg und ihres Genossenschaftsverbands vorgesehen.
Simulationen sind beim Design von Industrieprodukten gang und gäbe. Sie sind häufig aufwendig, um wichtige Eigenschaften des fertigen Produkts wie etwa Haltbarkeit oder Belastbarkeit schon beim Entwurf vorherzusagen. Die Professoren Sebastian Houben und Dirk Reith und ihr Team konzipieren und erproben KI-Werkzeuge, die diese Simulationen beschleunigen und gleichzeitig im Umkehrschritt Empfehlungen zum Design der Produkte geben. Erprobt wird das Ganze anhand einer Antriebswelle. Die Hochschule arbeitet bei diesem Vorhaben eng mit dem Technologieunternehmen GKN Driveline zusammen.
Mit dem Bodenmikrobiom-Meter wollen Professor Martin Sieber und sein Team die nachhaltige Landwirtschaft unterstützen. Ihr Ziel ist es, gemeinsam mit einem Praxispartner ein gleichermaßen aussagekräftiges wie praxistaugliches Testverfahren für die Bodengesundheit zu entwickeln. Dabei spielen Aspekte wie Praktikabilität und Kosten eine zentrale Rolle. Bestandteil des Projekts sind die Erprobung in der Praxis sowie der Dialog mit potenziellen Anwenderinnen und Anwendern. Praxispartner ist die EMIKO Gesellschaft für Umwelttechnologie. Das neue Testverfahren soll nach dem Wunsch von Professor Sieber den Landwirten langfristig zur Verfügung stehen.
„Das hohe Interesse und der Erfolg unserer Forschenden bei diesem Programm zeigen ganz deutlich, wie wichtig und richtig dieses Förderprogramm für die HAWen ist, daher wollen und brauchen wir unbedingt mehr dieser Förderinstrumente für Transfer und warten hoffnungsvoll darauf, dass die ‚richtige’ DATI endlich ihre Arbeit aufnimmt“, sagt Michaela Wirtz, Vizepräsidentin für Transfer, Innovation und Nachhaltigkeit der H-BRS.
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