Stefanie Meilinger im Radio-Interview bei ABC

Wie sieht der Flugverkehr von morgen aus und was kann für eine umweltfreundlichere Gestaltung der Luftfahrt getan werden?

In der Folge vom 22. April 2018 waren die Themenschwerpunkte des Radiomagazins „Future Tense“ die politischen Manöver der großen Hersteller, die zunehmende Konkurrenz durch neue Akteure und die Bemühungen, die Luftfahrt klimafreundlich zu machen.

Ein Versuch, Emissionen im Bereich der Luftfahrt zu reduzieren, ist das Fliegen sogenannter "klimaoptimierter Routen", also Flugrouten, bei denen Kondensstreifen je nach ihrer Klimawirkung vermieden oder gezielt erzeugt werden. Professorin Stefanie Meilinger von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg berichtet über Forschungsergebnisse des BMBF geförderten Projektes „Umweltgerechte Flugroutenoptimierung“ (UFO), an dem sie gemeinsam mit DLR, Lufthansa, dem deutschen Wetterdienst und der Deutschen Flugsicherung beteiligt war und das den Einfluss klimaoptimierter Routen auf die Umwelt untersucht. Dabei standen neben den CO₂ Emission die Bildung von Kondensstreifen und ihre Klimawirkung im Fokus.

„Diese Kondensstreifen wirken sich per se nicht negativ auf das Klima aus“, so Prof. Meilinger. „Wie jede natürliche Wolke haben sie zwei Wirkungen; sie können abkühlen oder sie können aufwärmen.“ Normalerweise wird nur der wärmende Effekt dieser Kondensstreifen, also der negative Einfluss von Kondensstreifen auf das Klima, diskutiert. Meilinger plädiert dafür, dass wir die wärmenden Kondensstreifen vermeiden und vielleicht sogar mehr Kühlkondensstreifen produzieren sollten, um einen kühlenden Nettoeffekt oder zumindest einen Null-Nettoeffekt zu haben. Dies sei möglich, indem man den Luftverkehr entweder über Gebiete leite, in denen sich kühlende Kondensstreifen bilden, oder ihn so leitet, dass Gebiete, in denen sich wärmende Kondensstreifen bilden, umflogen werden.

Die Radiosendung können Sie in voller Länge hier anhören oder nachlesen.