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Hausgärten beeinflussen das ökologische System in Wohngebieten. Aber welchen Beitrag genau leisten private Grünflächen? Eine Fragestellung, wie geschaffen, um Bürgerinnen und Bürger in die Forschung einzubeziehen. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat 2018 mit dem Projekt Campus to World seine Bürgerwissenschaften ins Leben gerufen. Inzwischen gibt es fünf bürgerwissenschaftliche Labore oder „CitizenLabs“ an der Hochschule.
Die Frage, welche Rolle bürgerwissenschaftliches Engagement wie die Umweltlabore an der H-BRS für die Verwirklichung der UN-Nachhaltigkeitsziele spielen kann, stand im Mittelpunkt des zweitägigen Forums. „Global – Regional – Lokal: mit Bürgerwissenschaften für die UN-Nachhaltigkeitsziele“ lautete der Titel der Veranstaltung am 12. und 13. Mai. Akteurinnen und Akteure aus den Bürgerwissenschaften diskutierten mit Bürgerforschenden in Workshops und bei Diskussionen über die Chancen und Herausforderungen, die Barrieren zwischen Wissenschaft und Gesellschaft abzubauen.
Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ stellten Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Museen und Initiativen ihre bürgerwissenschaftlichen Projekte vor. Die Konferenz diente dem Austausch und der Vernetzung und sollte lokalen sowie regionalen bürgerwissenschaftlichen Organisationen zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Auf Seiten der Hochschule wurde die Veranstaltung vom Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) und dem Institut für Technik, Ressourcenschonung und Energieeffizienz (TREE) verantwortet.
Initiativen präsentieren sich auf dem „Markt der Möglichkeiten“
So stellte etwa das Helmholtz Center for Environmental Research (UFZ) auf dem „Markt der Möglichkeiten“ ein Projekt zum Monitoring von Fließgewässern durch Bürgerforschende vor. Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof und das Universitätsklinikum Frankfurt am Main zeigten, wie sich seltene Erkrankungen bürgerwissenschaftlich erforschen lassen. Der deutschen Sprache widmet sich die Universität Wien mit ihrem Projekt „Wortgut - Lexikographie neu gedacht“. Das Forschungszentrums Jülich hatte sein Bioökonomiemobil nach Sankt Augustin gebracht. In dem Tiny House aus nachhaltigen Materialien erfuhren die Besucherinnen und Besucher, was genau Bioökonomie ist und welche Bedeutung sie für den Braunkohleausstieg im Rheinischen Revier hat.
Prof. Dr. Wiltrud Terlau, Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) an der H-BRS, zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Wir haben uns sehr gefreut, Gastgeberin des Forums Citizen Science gewesen zu sein. Das Motto ‚Global-Regional-Lokal: mit Bürgerwissenschaften für die UN Nachhaltigkeitsziele‘ zeigt die Bedeutung und die Möglichkeiten des Citizen-Science-Ansatzes für die Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Direkt vor Ort kann im Schulterschluss von Stadtgesellschaft und Wissenschaft ein entscheidender Beitrag geleistet werden. Nicht nur die Region Bonn/Rhein-Sieg versteht sich als ein Zentrum der Nachhaltigkeit – auch für die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist Nachhaltigkeit ein zentrales Leitziel.“
Hochschulpräsident Hartmut Ihne betonte die Bedeutung der Bürgerwissenschaften: „Für Vieles brauchen wir, um es zu verstehen, die Wissenschaft. Die Wissenschaft selbst ist aber auch oft schwer verständlich. Es entsteht eine Spannung zwischen den Menschen und der Wissenschaft. Bürgerwissenschaften sind ein Versuch, die Spannungen, diesen Raum zwischen Menschen und Wissenschaft, zu überwinden.“
Die Vizerektorin der Universität der Vereinten Nationen in Europa, Dr. Xiaomeng Shen, betonte in ihrem Eröffnungsvortrag: „Citizen Science ist eine großartige Initiative, Citizen Science können eine Brücke zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Wissenschaft schlagen. Shen ist auch Direktorin des UNU Institute for Environment and Human Security Professorin und Honorarprofessorin für Kultur der Nachhaltigkeit am Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Zuvor führte Dr. Roland Philippi, Leiter der Abteilung Grundsatzfragen und Strategien im Bundesministerium für Bildung und Forschung, in seinem Grußwort aus: „Die Verschränkung einer aktiven Zivilgesellschaft mit der freien Wissenschaft – diese beiden starken Stränge der Gesellschaft - das ist aus meiner Sicht auch gleichzeitig eine Stärkung der Demokratie. Und gelebte Bürgerwissenschaften sind damit auch ein Teil dessen, was in unserem Wertekanon wichtig ist und uns auch als Demokratie und als Gesellschaft weiter resilient macht.“
Citizen Science: Bürgerschaft trifft Wissenschaft
Die Bürgerwissenschaften oder Citizen Science sind ein bewährtes Konzept, um Bürgerinnen und Bürger an wissenschaftlichen Projekten zu beteiligen. Interessierte können sich aktiv einbringen und zusammen mit den Forschenden Fragestellungen entwickeln, Daten sammeln und gegebenenfalls gemeinsam analysieren und anwenden.
Das Forum Citizen Science 2022 wurde von Wissenschaft im Dialog, dem Museum für Naturkunde Berlin und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg gemeinsam ausgerichtet. Die Fachtagung ist eine Veranstaltung im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Bürger schaffen Wissen“.
Auch bei der 13. Bonner Wissenschaftsnacht, die unter dem Motto: „nach(haltig)geforscht“ gleichzeitig am 12. und 13. Mai stattfand, präsentierte sich die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit studentischen Nachhaltigkeitsprojekten sowie dem CitizenLab-Umweltlabor aus den H-BRS-Bürgerwissenschaften.
Bildergalerie "Forum Citizen Science 2022" in der H-BRS:
Bürgerwissenschaften an der H-BRS
Das Forum Citizen Science 2022
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Professor of Economics, Resilient and Sustainable Development, Director of the International Centre for Sustainable Development (IZNE), Department of Economics
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Dirk Reith
Computational Science and Engineering , Managing Director of the TREE Institute, Presidential commissioner for institutional research co-operations, Faculty Advisor BRS Motorsport
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