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Gute Datenkonzepte für künftige Mobilitätsstrategien
Das zu Jahresbeginn gestartete Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Entwicklung einer europäischen Open-Source-Plattform zur Entscheidungsfindung mit Mobilitätsdaten“ (MIAAS) der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) zielt genau darauf ab: Es soll insbesondere die Planung von solchen Shared-Mobility-Angeboten vereinfachen und die Integration mit dem ÖPNV verbessern. Wesentlich ist dabei, die Daten von Shared-Mobility-Angeboten und ÖPNV zusammenzuführen und sie dadurch sinnvoll nutzbar zu machen. Dafür sollen im Projekt Anforderungen erhoben und darauf aufbauend die benötigte technische Infrastruktur und Schnittstellen entwickelt werden. Des Weiteren soll in MIAAS ein sogenanntes Dashboard entwickelt und erprobt werden, also eine Übersichtsseite, die zur Aufbereitung und Visualisierung von Mobiliätsdaten, die von unterschiedlichen Quellen zur Verfügung gestellt werden, dienen kann. Bei der Entwicklung liegt der Fokus auf der einfachen Nutzbarkeit komplexer Analyseverfahren.
Die Kernkomponenten von MIAAS sollen als Open-Source-Code zur Verfügung gestellt werden. Zudem werden entsprechende Leitfäden zur Weiterverwertung für potentielle externe Marktteilnehmer zur Verfügung gestellt. Zukünftig sollen standardisierte Schnittstellen und Datenformate die Städte dabei unterstützen, Daten direkt bei Anbietern abzufragen und gleichzeitig regulatorische Informationen bereitzustellen.
Bessere Verzahnung bestehender Konzepte
Die Forschungsgruppe um Alexander Boden, am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Professor für Software Engineering und Forschungsgruppenleiter für die Forschungsgruppe Verbraucherinformatik an der H-BRS, hat bereits einige thematisch angrenzende Vorläuferprojekte unter anderem mit Nutzerstudien im Kontext des Carsharings durchgeführt („Einfach teilen“). Darüber hinaus wurden im Forschungsprojekt „CarBits.de“ Potentiale von Connected-Car-Technologien untersucht. Nun möchte die Forschungsgruppe mit Hilfe von Mobilitätsdaten eine stärkere Verzahnung bestehender Mobilitätskonzepte erreichen.
Alexander Boden: „Wir sehen zurzeit viele neue Mobilitätsangebote für gemeinsam genutzte Fahrzeuge in den Städten. Jedoch reicht es nicht, einfach Fahrräder oder Roller in Städten abzustellen, um eine attraktive Alternative zum eigenen Auto zu schaffen. Die Vielzahl solcher Sharing-Angebote muss sinnvoll in die Mobilitätsinfrastruktur vor Ort integriert und an die lokalen Bedarfe ausgerichtet werden. Mit MIAAS wollen wir Verkehrsbetriebe dabei unterstützen, neue Mobilitätsangebote besser in den ÖPNV zu integrieren und das Management dieser Angebote mit Analyseverfahren auf Basis von maschinellem Lernen verbessern.“
Förderung durch Bundesverkehrsministerium
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) seit dem 1. Januar 2021 drei Jahre lang über die Forschungsinitiative mFUND gefördert. Das Gesamtfördervolumen des Projekts beträgt rund 1,36 Millionen Euro. Das Projektkonsortium besteht aus zwei Hochschulen (H-BRS und Universität zu Köln), zwei Verkehrsbetrieben (Kölner Verkehrs-Betriebe AG und Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH) sowie zwei Technologie-Unternehmen (highQ Computerlösungen GmbH und SI-Automation GmbH).
Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen: www.mfund.de
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