Centre for Ethics and Responsibility (ZEV)
Toni Loh neue:r Professor:in für Angewandte Ethik
War die Honorarprofessur noch mit „Ethik der Technik und ihrer sozialen Kontexte“ überschrieben, so geht die ordentliche Professur thematisch darüber hinaus. Toni (Janina) Loh wird sich in Lehre und Forschung mit Fragen etwa der Bioethik und der Medizinethik befassen. Das Thema Technik soll indes weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Alle Fragestellungen will Loh verbinden – etwa mit dem Blick auf Nachhaltigkeitsaspekte.
Die Honorarprofessur für Ethik der Technik am ZEV übernahm Loh im Mai 2023. In der Antrittsvorlesung setzte sich Loh mit einer „kritischen Technikethik im Sozialen“ auseinander und stellte die Verbindung zwischen Technologie und sozialen Dynamiken her.
Zu Toni (Janina) Lohs engeren Forschungsinteressen zählen neben der Verantwortung, dem Trans- und Posthumanismus und der Roboterethik auch Hannah Arendt, feministische Technikphilosophie, Polyamorie und Poly-Ethik, Theorien der Urteilskraft sowie Ethik in den Wissenschaften. Die Roboterethik gehört seit geraumer Zeit zu den wichtigsten Interessengebieten Lohs. Eine erste deutschsprachige Einführung erschien 2019 im Suhrkamp-Verlag. Das Grundlagen-Buch befasst sich mit den moralischen Herausforderungen, die beim Bau von Robotern und im Umgang mit ihnen eine Rolle spielen, und stellt die wichtigsten Lösungsansätze vor.
Loh studierte Philosophie und Ethik an der Berliner Humboldt-Universität und wurde dort auch promoviert. Nach drei Jahren an der Uni Kiel folgte der Wechsel an den Bereich Technik- und Medienphilosophie am Institut für Philosophie der Universität Wien. Im September 2021 übernahm Loh die Stabsstelle Ethik bei der Stiftung Liebenau am Bodensee, die sich primär der Altenhilfe, Teilhabe/Eingliederungshilfe und Jugendhilfe verpflichtet. Die Tätigkeit bei der Stiftung Liebenau wurde geprägt vom Pflegealltag mit seiner ganzen Bandbreite ethischer Herausforderungen.
Den Aufgaben an der Hochschule sieht Loh mit Vorfreude entgegen: „Das, was mich an der Hochschularbeit und insbesondere an der Lehre seit jeher begeistert und inspiriert hat, ist das gemeinsame Nachdenken über aktuelle ethische Herausforderungen und darüber, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. In meiner philosophischen Arbeit und Lehre verpflichte ich mich daher zentral den Werten der Diversität, Solidarität und Verantwortung und orientiere mich an dem (didaktischen) Prinzip der Anti-Bias-Arbeit: Erkennen – Benennen – Verändern.“
Toni (Janina) Loh im Interview zur Ethik der Transformation
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