Chefärztin Birgit Terjung neue Honorarprofessorin im Fachbereich Sozialpolitik

Mit Blick auf ihre Tätigkeit an der H-BRS beschäftigen Professorin Terjung vor allem zwei Zukunftsfragen sehr. Einerseits sind das die Auswirkungen des Klimawandels auf Erkrankungen und Ernährung der Menschen. Diese Aspekte spielen auch in dem interdisziplinären Konzept der „Planetary Health“, also der planetaren Gesundheit, eine Rolle. Hierbei geht es darum, welche Zusammenhänge es zwischen der menschlichen Gesundheit und den politischen, ökonomischen und sozialen Systemen auf der Erde sowie der Natur gibt. „Wenn wir uns gesund und nachhaltig ernähren wollen, muss dies vorwiegend pflanzenbasiert sein“, betont Terjung.

Frage nach der Zukunft des Gesundheitssystems

Andererseits treibt sie, vor allem auch in ihrem Amt als Ärztliche Direktorin eines Klinikverbundes, die Zukunft des Gesundheitssystems um. Terjungs Leitmotto lautet „Gemeinsam sind wir einzeln stärker“. Doch es stellen sich viele Fragen. Was muss und kann das Gesundheitssystem leisten? Was kann die Gesellschaft beitragen? Wie können wir Krankheiten behandeln? Wie lassen sich Mitarbeitende gewinnen und dauerhaft halten? „Wir haben ein gutes Gesundheitssystem mit großen ökonomischen Sorgen“, sagt sie.

Zusammenbringen von theoretischem Anspruch und praktischer Anwendbarkeit

Dem Thema „Gesundheitssystem in der Krise“ hat sich die Professorin in der Vergangenheit schon als Lehrbeauftragte an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg gewidmet. Nun freut sie sich auf eine spannende Tätigkeit an der Hochschule in neuer Rolle, und das Zusammenbringen von theoretischem Anspruch und praktischer Anwendbarkeit. „Es fasziniert mich, im Diskurs mit den Studierenden praktisch relevante Themen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu erörtern“, sagt sie. Hochschulpräsident Hartmut Ihne ist voll des Lobes über die neue Professorin im Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung. „Sie verbindet wissenschaftliche Exzellenz mit gesellschaftlicher Anwendungsstärke und persönlicher Offenheit“, sagt er.

Knapp drei Jahre an der Columbia University in New York

Professorin Dr. Birgit Terjung stammt aus Bonn. Sie studierte in ihrer Heimatstadt, in München und in Wien Medizin. Als Postdoc forschte sie nach ihrer Promotion knapp drei Jahre an der Columbia University in New York. Noch in den USA erhielt die Gastroenterologin ein Lise-Meitner-Stipendium, mit dem das Land NRW besonders qualifizierte Wissenschaftlerinnen bei der Habilitation unterstützt. Terjung wurde an der Uni Bonn habilitiert. Danach arbeitete die verheiratete Mutter zweier Kinder mehr als sechs Jahre als Oberärztin am Uniklinikum, bevor sie zu den GFO Kliniken wechselte.