Medienpraxiskurs beim DW Global Media Forum in Bonn

„Für mich ist es ein Privileg, an solch einer internationalen Veranstaltung teilnehmen zu können“, resümiert Manuela Voigtländer, Studentin des Medienpraxiskurses aus dem Studiengang Nachhaltige Sozialpolitik beim DW Global Media Forum (GMF). Etwa 60 Studierende der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg haben die zweitägige Veranstaltung der Deutschen Welle am 19. und 20. Juni 2023 im alten Plenarsaal des Bundeshauses in Bonn besucht. Viele haben nicht nur neue Kontakte knüpfen können, sondern nun auch gute Aussichten auf ein Praktikum beim deutschen Auslandsrundfunk.

„Overcoming divisions“ lautete das diesjährige Motto der inzwischen 16. internationalen Medienkonferenz der Deutschen Welle. Etwa 2.000 Medienschaffende, Politiker:innen sowie Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen aus mehr als 120 Ländern diskutierten über die aktuellen Herausforderungen für Medien und die Frage, wie Journalismus bei der Überwindung gesellschaftlicher Spaltungen helfen kann. Studierende der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg begleiteten die zahlreichen Paneldiskussionen und Workshops redaktionell und publizierten ihre Ergebnisse in Form von Video- und Fotostrecken im Social Web.

Beim Round-Table zum Thema „News neglect, censorship and agenda cutting around the globe“ präsentierte die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V., vertreten durch Prof. Dr. Hektor Haarkötter (H-BRS), und das US-amerikanische Project Censored ihre neu geschaffene Liste der internationalen Top 5 der Vergessenen Nachrichten, über die in den Jahren 2022-2023 in internationalen Medien nicht ausreichend berichtet wurden. In der Gesprächsrunde diskutierten Medien- und Kommunikationswissenschaftler:innen, darunter Prof. Dr. Peter Ludes, Prof. Dr. Mine Gencel Bek, Dr. Daniel Müller sowie Rachael Jolley, über die Gründe fehlender Berichterstattung von gesellschaftlich relevanten Nachrichtenthemen. Moderiert wurde die Diskussion von Prof. Haarkötter.

Daneben wurde im Rahmen des GMF zum neunten Mal der DW Freedom of Speech Award von DW-Intendant Peter Limbourg verliehen. Der Journalist Oscar Martinez aus El Salvador erhielt den renommierten Preis für seine Arbeit zur Förderung der Pressefreiheit in Zentralamerika. Martinez ist Chefredakteur des salvadorianischen Online-Magazins El Faro (zu deutsch: „der Leuchtturm“), welches 1998 als No-Budget-Projekt begann und sich zu einem der führenden investigativen Medien Lateinamerikas entwickelte.

Ein Highlight des Medienforums war die dreistündige Dinner-Kreuzfahrt auf dem Rhein am Dienstagabend. Für viele Teilnehmende und auch die Studierenden der H-BRS bot sich dabei die Gelegenheit, bei Barbecue und Live-Musik mit internationalen Kolleg:innen noch einmal in Kontakt zu treten.