Sustainable Social Policy (BA)
Vortrag von Ulrich Grober: Nachhaltigkeit und die Sprache der Zuversicht
In seinem Vortrag konzentrierte sich Grober auf das achte Kapitel des Buches "Die Sprache der Zuversicht" mit dem Titel "Weniger ist mehr". In diesem Kapitel untersucht Grober die Bedeutung von "Weniger ist leer", "Immer mehr, nimmersatt" und "Was ist das Mehr im Weniger?". Durch diese drei Variationen näherte Grober sich gemeinsam mit dem Publikum anhand konkreter Beispiele dem Konzept des "Weniger ist mehr" an.
In der ersten Variation "Weniger ist leer" beschäftigte sich Grober mit der Vorstellung, dass ein Leben mit weniger Besitz und Konsum nicht zwangsläufig zu einem Mangel an Erfüllung führen muss. Im Gegenteil: Durch bewusste Entscheidungen und das Schaffen von Raum für das Wesentliche können wir ein erfüllteres Leben führen. "Es ist wichtig, sich von der Überflussgesellschaft zu lösen und stattdessen den Fokus auf Qualität, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft zu legen", so Grober.
Die zweite Variation "Immer mehr, nimmersatt" thematisierte das Phänomen des nie endenden Verlangens nach immer größerem Konsum. Grober warnte vor den Folgen für die Umwelt und einem Teufelskreis aus Bedürfnisbefriedigung und Unzufriedenheit. Er ermutigte das Publikum, bewusster mit den eigenen Konsumgewohnheiten umzugehen und sich, statt auf materiellen Besitz, eher auf immaterielle Werte wie zwischenmenschliche Beziehungen, Naturerlebnisse und die persönliche Entwicklung zu konzentrieren.
Die dritte Variation "Was ist das Mehr im Weniger?" war eine eingehende Reflexion über die tieferen Bedeutungen von Reduktion und Minimalismus. Grober betonte, dass das Streben nach Weniger nicht als Verzicht interpretiert werden sollte, sondern vielmehr als Chance, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und eine bessere Balance in unserem Leben zu finden. Indem wir uns von unnötigem Ballast befreien, schaffen wir Raum für Kreativität, Ruhe und eine bewusstere Lebensweise.
Anschließend an den 45-minütigen Impulsvortrag startete eine lebhafte Diskussion. Die Studierenden des Bachelor-Studiengangs Nachhaltige Sozialpolitik hinterfragten kritisch, wer denn festsetze, was „genug“ ist und wie hier ein gesellschaftlicher Konsens hergestellt werden könne. Daneben wurde die Frage des Klassismus aufgeworfen, da nicht alle Menschen überhaupt genug haben, um sich über ein „Weniger“ Gedanken machen zu können. Die Fragen und diversen Standpunkte führten ins Zentrum einer Debatte um ein Wirtschaftssystem, was die Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse sicherstellt, ohne planetare Grenzen zu überschreiten.
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