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Projekt "NEIS" schafft Bewusstsein für naturnahe Gärten

Saturday 12 June 2021

Studierende bauen am Campus Sankt Augustin Hochbeete. Das ist Teil des Projekts Nachhaltige Ernährung im Studienalltag. Ein Gespräch mit Iris Groß, einer der Projektleiterinnen.

Beim Projekt "Nachhaltige Ernährung im Studienalltag", kurz NEIS, entsteht ein Garten an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin. Dort wird künftig auch Gemüse angebaut. Projektleiterin Prof. Dr. Iris Groß, die gemeinsam mit Darya Hirsch das Projekt leitet, erklärt im Interview, was es damit auf sich hat.

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H-BRS: Worum geht es bei NEIS? Wollen Sie Studierenden gesunde Ernährung vermitteln?

Iris Groß: Es geht in erster Linie um Nachhaltigkeit. Das betrifft nicht nur das Ernährungs-, sondern auch das Einkaufsverhalten. Da sind wir schnell bei der Frage, woher unsere Lebensmittel kommen. NEIS ist ein sehr praxisnahes und anwendungsorientiertes Lehrprojekt, das sich auch anhand des Gartenbaus mit diesen Themen beschäftigt. Die Studierenden in unseren Lehrprojekten bereiten alles für eine Garten-AG an der Hochschule vor. Das eine studentische Projekt entwickelt und baut die Beete, das andere kümmert sich um den Gartenbau. Das heißt, Studierende können im Projekt auch selbst Gemüse anbauen und befassen sich dabei mit sehr vielfältigen Fragestellungen von der Planung über das Pflanzen bis hin zur Ernte und Verwertung.

"Studierende wollten den Zugang zur Natur"

H-BRS: Wie kam es zu diesem Projekt?

Groß: Die Verbraucherzentrale NRW ist auf uns zugekommen. Sie setzt das Projekt NEIS, das vom Land NRW gefördert wird, in Zusammenarbeit mit mehreren Hochschulen um - und sie ist bei uns gleich auf offene Ohren gestoßen. Mit dem Green Office haben wir einen idealen Anknüpfungspunkt, und mit unserem Hochschulgarten in Sankt Augustin bieten wir gute räumliche Voraussetzungen.

Es war den Studierenden schon sehr lange ein Anliegen, diese Fläche nutzen zu können - sie war ja viele Jahre gar nicht zugänglich. Die Studierenden wollten einfach diesen Zugang zur Natur. Jetzt besteht die Chance, damit konkret zu arbeiten. Erfreulicherweise sind neben dem Green Office und dem Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) gleich drei Fachbereiche beteiligt. Rund 40 Studierende sind in den beiden Projekten aktiv dabei. Die Verbraucherzentrale kommt in unsere Online-Lehrveranstaltungen und bietet den Studierenden dort Informationen und Workshops zu den verschiedenen Aspekten der nachhaltigen Ernährung und zum Urban Gardening.

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H-BRS: Worin besteht die Rolle der Studierenden?

Groß:  Die Studierenden gehen arbeitsteilig vor. Studierende des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften sorgen unter Leitung von Darya Hirsch und Stefan Freitag für die Grundlagen. Sie planen, klären die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, bemühen sich um Sponsoren und Materialbeschaffung. Die Studierenden aus dem Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau, Technikjournalismus, die von mir betreut werden, sind für die Ausführung zuständig. Dabei geht es nicht nur um den Bau der Hochbeete. Sie konstruieren auch eine automatische Bewässerungsanlage, die aus dem Gartenteich gespeist wird. Da benötigt man dann zum Beispiel eine Pumpe, die schmutzwasserresistent ist. Ein ganz wichtiger Punkt ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Man muss sich abstimmen, wenn man ans Ziel kommen will, man muss mit plötzlich auftretenden Problemen zurechtkommen - zum Beispiel auch damit, dass momentan kaum Holz verfügbar ist. Die Studierenden freuen sich, dass sie nicht nur Theorie lernen, sondern auch das Ergebnis ihrer Arbeit sehen.

Vom Projekt NEIS zur Garten AG

H-BRS: Was passiert mit dem Gemüse aus dem Campusgarten?

Groß: Das Projektteam von Stefan Freitag und Darya Hirsch hat den Auftrag, hierfür Ideen zu entwickeln. Vielleicht beliefern wir eines Tages die Mensa mit Kräutern aus dem eigenen Garten, und vielleicht ziehen wir Möhren im Hochschulblau (lacht). Wichtig ist uns, dass wir bei den Studierenden auch ein Bewusstsein schaffen für die naturnahe Gestaltung von Gärten, weil damit ein Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas und der Biodiversität geleistet wird. Wenn man sich vor allem in Neubaugebieten umsieht, findet man die reinsten Schotterwüsten, die sich im Sommer aufheizen und keinen Lebensraum bieten. Die Menschen nehmen sich keine Zeit mehr für den Garten und haben es vielleicht auch nicht gelernt. Das Projekt NEIS ist bis 2023 angelegt, aber wir möchten langfristig mit der neuen Garten AG die Möglichkeit bieten, den Campusgarten mitzugestalten und Gärtnern als sinnstiftendes, entspannendes Hobby zu entdecken.

Das Gespräch führte Dominik Pieper.

Kontakt

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Iris Groß

Dean of the Department of Engineering and Communication, Director of the Centre for Teaching Development and Innovation, Professor of Engineering Mechanics, Design Elements, CAD, Alumni Commissioner

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Darya Hirsch

Ehemalige wissenschaftliche Beschäftigte an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

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Stefan Freitag (DE)

Stefan Freitag

Teacher for special taks in the field of Business Mathematics , Accounting, Closing Techniques, Strategic Business Game (Wargames) [complementary subject], Representative of the department in various committees/commissions

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