Department of Engineering and Communication
Alexander Kähler von PHOENIX eröffnet die Ringvorlesung
Nachdem Professorin Katharina Seuser die diesjährige Ringvorlesung "Zukunft im Technikjournalismus" eröffnet hatte, erläuterte Alexander Kähler zu Beginn seines Vortrages die Struktur von Phoenix. Der TV-Kanal ist ein Gemeinschaftssender von ARD und ZDF mit zwei Hauptsitzen in Bonn und Berlin. Auch ging er auf den politisch-bildenden Informationsauftrag von Phoenix ein. Die wichtigsten Programminhalte seien Ereignisberichterstattung, Dokumentationen und Gesprächssendungen, wie zum Beispiel die von Kähler selbst moderierte Berliner Runde. Dabei beobachte Phoenix die Veränderungen in der Medienlandschaft genau und versuche, immer mit den Veränderungen Schritt zu halten.
Um auf die Veränderungen in den Medien einzugehen, erläuterte der Gastredner vorab, wie eng Technik und Gesellschaft eng miteinander verwoben seien. Der Umbruch in den Medien sei ein fortlaufender Prozess, der ständig mit den Veränderungen der Gesellschaft korrespondiere, sagte Kähler. Als Beispiel nannte er die sozialen Medien, woraus sich eine stärkere Einbindung der Zuschauer in eine Sendung ergeben habe, oder die Nutzung von Hashtags, die maßgeblich durch die Nutzung von Smartphones beeinflusst sei.
Eine Gefahr liegt nach Kählers Ansicht jedoch darin, dass das Internet durch seine relative Anonymität auch Raum für die Verletzungen ethischer Verhaltensregeln einer demokratischen und liberalen Gesellschaft biete. Die Diskriminierung von Ausländern und Frauen seien Beispiele dafür. Die Medien nähmen diese Herausforderung an, indem sie viel Arbeit darauf verwenden, die Informationen aus dem Netz zu verifizieren und Fakeaccounts in sozialen Medien aufzudecken, sagte Kähler. Da soziale Medien jedoch die Erfindung einer freien Gesellschaft seien und diese widerspiegeln, haben dort auch die Regeln einer freien Gesellschaft zu gelten.
In Bezug auf die tatsächliche Medienpraxis sprach sich Kähler dafür aus, die vielfältigen neuen digitalen Publikationsformen in die klassischen Medien mit einzubeziehen. Nur auf diese organische Weise könne man zukünftig eine sinnvolle Weiterentwicklung des klassischen Journalismus erreichen. Davon, dass auch zukünftig großer Bedarf an technikjournalistischer Berichterstattung bestehe, war der Medienprofi überzeugt, denn Technik sei in zunehmendem Maß in fast allen gesellschaftlichen Bereichen vertreten. Für einen erfolgreichen Berufseinstieg seien Volontariate, Praktika und nebenberufliche Tätigkeiten in den avisierten Berufszweigen eine sehr empfehlenswerte Voraussetzung und fast schon eine Notwendigkeit. Mit den Fertigkeiten, welche die Studierenden an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg lernten, seien die angehenden Technikjournalistinnen und -journalisten jedoch hervorragend vorbereitet, dieses Weg erfolgreich zu beschreiten.
Edwin Eschweiler
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