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Ein Urgestein wechselt in den Ruhestand
Seniorprofessur für Oliven
Bei der Abschiedsfeier, die ein vielköpfiges Organisationskomitee des Fachbereichs für Chemieprofessor Gerd Knupp am vergangenen Freitag veranstaltet hat, hörten die fast 100 geladenen Gäste viele Dinge über Knupp, der 1996 an die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg berufen wurde und den Fachbereich als Gründungsdekan aufgebaut hat, viel Gutes, Launiges, Informatives - und überall klang großer Respekt und Sympathie durch. Knupp sei ein Gremientier mit großem Verantwortungsbewusstsein und Gemeinsinn, resümierte Hochschulpräsident Hartmut Ihne und lobte die große Innovationskraft und Offenheit, mit der der 65-Jährige beispielsweise im Hochschulrat in vorbildlicher Weise gewirkt habe. Auf die Bemerkung Ihnes, er könne sich für Knupp eine Seniorprofessur für Oliven vorstellen, reagierte Knupp mit den Worten: "Das wird teuer."
Zu 95% beglückt
Auch der Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften möchte Professor Knupp nicht loslassen. Dekan Michael Heinzelmann hofft jedenfalls auf eine Bewerbung als Nachwuchswissenschaftler. Ja, irgendwie ist Knupp auch ein Junggebliebener, der laut Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz insbesondere in der Aufbauzeit gerne nach der Devise handelte: "Wir fangen mal an und schauen mal." Wenn Knupp im Rathaus anrief, sei klar gewesen, dass er etwas wollte.
Kollege Professor Peter Kaul, bei Knupp Prodekan, stellt eine kurzweilige Rückschau unter Überschriften, die alle mit dem Buchstaben A anfingen: Aufbau, Andere Länder, After Work, Akkorde und Angagement. Es wurde sehr deutlich, wie sehr Knupp in jeder Funktion oder Rolle, in der er auftrat, sich nie dahinter versteckte und immer Mensch war.
Knupp charakterisierte die Gründung in den 90er Jahren als "großartige Chance", 95 Prozent seiner Zeit an der Hochschule seien "beglückend" gewesen und ließ dann die Zeit Revue passieren, dankte seinem Doktorvater Professor Frahm, seinem Forschungskollegen Dr. Stucki aus der Schweiz, seinem Kollegen und inzwischen Freund Andrew Morrisson von der Robert-Gordon-Universität, Hochschulrat, Präsident und Präsidium, Altkanzler Stender, vielen anderen aus der Hochschule, aber ganz besonders auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung. Und natürlich allen im Fachbereich: Das Image sei Dank der hervorragenden Arbeit und des Einsatzes sehr gut, die Studierenden ein Pfund, mit dem man wuchern könne - und den hohen Standard in der Lehre müsse der Fachbereich und die Hochschule insgesamt angesichts der zunehmenden Forschungsaktivitäten unbedingt halten.