Abschied von Christel Dörwaldt

Wie fühlst du dich jetzt, wo dein Ruhestand in greifbare Nähe gerückt ist?

Nach so vielen Abschiedsfeiern und Überraschungen glaube ich nun auch, es reicht. Natürlich gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge, da es eine schöne und interessante Zeit war.

Wie viele Jahre bist du jetzt insgesamt im Fachbereich 01 tätig gewesen? Und was hast du eigentlich vor deiner Zeit in Sankt Augustin gemacht?

Fast 19 Jahre war ich hier tätig. Unser Fachbereich war der erste hier am Campus Sankt Augustin mit gerade mal 30 Studierenden, sodass ich in Ruhe das Sekretariat aufbauen konnte. Inzwischen haben wir ca. 1350 Studierende. Das ist schon ein ganz gewaltiger Unterschied.

Vor meiner Zeit hier an der Hochschule habe ich nach einer längeren Kinderpause (3 Kinder) einige Jahre bei der Uni in Bonn gearbeitet.

Hast du ein Erlebnis, an das du dich manchmal mit einem Lachen zurückerinnerst?

Wir sind ein sehr offener und fröhlicher Fachbereich und es wird viel gelacht, sodass ich mich an ein einzelnes Erlebnis nicht erinnern kann.

Wie sah ein normaler Arbeitstag für dich aus – sofern man überhaupt von normal sprechen kann?

Im Grunde waren meine Arbeitstage nie gleich. Es ist aber nicht schlecht, den Kaffee schon kurz vor 8.00 Uhr gekocht zu haben, weil es dann schon direkt mit den vielen Fragen der Studierenden losgeht. Die hektischste Zeit ist immer zu Beginn und am Ende des Semesters.

Und was war das verrückteste Erlebnis, das dir während deiner Zeit hier passiert ist?

Das mit Abstand verrückteste Erlebnis war meine Abschiedsfahrt ins Blaue. Fast 20 Jahre habe ich alles mitbekommen, was hier am Fachbereich passiert und von all den Überlegungen und Vorbereitungen habe ich nichts gemerkt.

Ansonsten gab es so viele skurrile und verrückte Sachen, dass ich schon mit Prof. ter Horst ein Buch darüber schreiben wollte und mit Herrn Prof. Schreiber könnte ich den Band 2 herausgeben.

Unter deiner Ära hast du zwei Dekane erlebt. Nehmen wir einmal an, du wärst die neue Dekanin des Fachbereichs 01 für einen Tag. Was würdest du alles tun?

Ich habe mich immer sehr mit unserem Fachbereich identifiziert, sodass ich erst einmal keine neuen Ideen hätte. Ich würde aber gerne die Hochschulleitung einladen wollen, einen Tag in unserem Fachbereich zu verbringen, damit sie die Arbeit hier einmal kennenlernen und dadurch auch besser einschätzen können.

Und was machst du stattdessen, wenn du jetzt in den Ruhestand gehst?

Auf keinen Fall möchte ich mich jetzt schon verplanen. Ich freue mich erst einmal darauf, länger zu schlafen, gemütlich zu frühstücken und ganz ausführlich und lange Zeitung zu lesen.

Dann werde ich mehr Sport machen, mehr lesen und in aller Ruhe überlegen, wozu ich noch Lust haben werde.

Dafür wünsche ich dir alles Gute und ich danke dir im Namen der gesamten Hochschule für die wunderschöne Zeit und hoffentlich kommst du uns hin und wieder mal besuchen.

Das Interview führte Argang Ghadiri mit Christel Dörwaldt kurz vor ihrem Abschied.