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Projekt in Nepal erfolgreich abgeschlossen

Monday 29 November 2021

Nur wenige Menschen vermuten, dass Nepal außer dem Tourismus wirtschaftlich viel mehr zu bieten hat. Und doch gibt es in dem Staat im Himalaya etwa 12 Millionen Erwerbstätige, bei etwa 29 Millionen Einwohnern, davon etwa 16 Millionen im Erwerbsalter.

Sie sind überwiegend in der Landwirtschaft oder im Handwerk selbstständig tätig, aber es gibt auch meist kleinere Unternehmen mit Beschäftigten. Und genau wie anderswo verunglücken auch die Nepali, werden krank oder arbeitslos und sind deshalb auf Hilfe angewiesen. Hierzulande sind Kranken- oder Unfallversicherung etwas Selbstverständliches. Doch auch in Nepal gibt es ein beitragsfinanziertes Sozialversicherungsprogramm. In diesem Zusammenhang war die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg an einem Gemeinschaftsprojekt für die nepalesische Regierung beteiligt.

nepal_kathmandu_teasercut_colourbox5688625.jpg (DE)

Prof. Dr. Johannes Mockenhaupt vom Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung der H-BRS erklärt, dass in Nepal gleich zwei staatliche Organisationen der Krankenversicherung nebenher bestehen. Das Projekt konzentrierte sich auf den Social Security Fund (SSF) Nepal, der erst vor Kurzem gegründet wurde, um die gesetzlichen Bestimmungen eines beitragsorientierten Sozialversicherungsprogramms umzusetzen. Der SSF betreibt und verwaltet für die genannte Anzahl Arbeitgeber und Beschäftigte des formellen Sektors fünf Systeme: Kranken-, Arbeitsunfall- und Lebensversicherung sowie Leistungen bei Mutterschaft und Altersvorsorge.

An dem Projekt waren als Partner die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der der Regierung von Nepal unterstellte Social Security Fund (SSF) und die H-BRS mit dem Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung beteiligt. Der SSF beabsichtigte, zunächst die grundlegenden Prozesse (Standard Operating Procedures, SOP) innerhalb der Arbeitsunfallversicherung für folgende Aufgabenbereiche zu implementieren: Unfälle bei der Arbeit und auf dem Arbeitsweg, Unfälle außerhalb der Arbeit und die Behandlung von Krankheiten, die durch die Arbeitsbedingungen verursacht werden.

In Zusammenarbeit mit dem SSF und der GIZ entwickelten das Beraterteam der Hochschule – Sozialversicherungsexperte Prof. Dr. Andreas Kranig und Medizininformatiker Prof. Dr. Johannes Mockenhaupt –  die SOP, ließen sie anschließend von einer Firma in Nepal in der Open-Source-Software OpenIMIS programmieren und entwickelten sie bis zur praktischen Implementierung im SSF.-An der weltweiten Entwicklung von openIMIS sind IT-Unternehmen, gemeinnützige Organisationen und Universitäten beteiligt. Aufgrund der positiven Erfahrungen und Erkenntnisse wird die Regierung die Software voraussichtlich zur Verwaltung der nationalen sozialen Krankenversicherung des Health Insurance Board und auch für die verschiedenen Versicherungszweige des SSF einsetzen.

Mehr Praxispartnerschaften im Ausland angestrebt

Die H-BRS beabsichtigt, sich ebenfalls stärker zu engagieren. „Für die H-BRS und ihren Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung ist die Digitalisierung ein zentrales Thema, das zunehmend in die Lehre und Forschung integriert wird“, erklärt Professor Mockenhaupt. Dabei seien Praxispartnerschaften im In- und Ausland von großer Bedeutung. „Wir haben uns verstärkt mit elektronischen Verwaltungsprozessen, der konkreten Umsetzung und ihren Auswirkungen beschäftigt und möchten als Kompetenzzentrum in diesem Bereich wahrgenommen werden.“ Dem Fachbereich sei es wichtig, auch das vorhandene Fachwissen in den Entwicklungsländern stärker zu nutzen, denn keiner kennt die Bedarfe dort besser als die Partner vor Ort. Insbesondere möchte sich die H-BRS in den Ländern stärker engagieren, in denen der Fachbereich bereits Beziehungen auf Universitätsebene aufgebaut hat. Dazu zählen beispielsweise in Afrika Tansania oder Namibia und in Zusammenarbeit mit der GIZ Bangladesh.

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johannes_mockenhaupt.jpg (DE)

Johannes Mockenhaupt

Professor of Medical Informatics

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Hennef

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