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Hochschule Bonn-Rhein-Sieg schafft Transferprofessur

Friday 8 October 2021

Biologieprofessor Martin Sieber vom Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) hat jetzt offiziell die erste von drei Transferprofessuren der Hochschule übernommen. Der Transferprofessor erhält dadurch Freiräume, um den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft und der Wirtschaft voranzutreiben.

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Mit dem Instrument Transferprofessur möchte die Hochschule der wachsenden Bedeutung von Transfer Rechnung tragen und wichtige Impulse geben. Bundesweit gibt es bisher nur wenig Professuren mit dieser speziellen Zielsetzung. „Die strategisch gewollte Offenheit gegenüber den Herausforderungen aus der Praxis sowie der innovationsorientierte Transfer von Wissen sind Kernelemente der Hochschule für das 21. Jahrhundert. Mit der Einrichtung von Transferprofessuren setzen wir hier einen wichtigen Impuls“, so Hochschulpräsident Hartmut Ihne.

Prof. Dr. Martin Sieber hat sich dem Transfer im Bereich der Lebenswissenschaften verschrieben. Eines seiner Kernziele für die nächsten drei Jahre als Transferprofessor ist es, die Lehre an der H-BRS noch praxisnäher zu gestalten. Forschungskooperationen mit Firmen im Bereich Life Sciences und ein Netzwerk für Praktika sollen dazu beitragen, Studierende in die Arbeit als Biologe einzuführen, die aus mehr besteht als dem reinen wissenschaftlichen Arbeiten. „Das Biologiestudium an der H-BRS ist im Vergleich zum Angebot an anderen Hochschulen besonders breit angelegt, wodurch die Absolventen eine Vielzahl beruflicher Optionen ergreifen können“, erläutert Sieber, dem es ein wichtiges Anliegen ist, seinen Studierenden einen möglichst einfachen Einstieg in die Berufswelt zu ermöglichen und dabei den Blick bewusst auch auf eher ungewöhnliche Karrierepfade wie das des Patentanwalts zu lenken – ohne Jura-Studium. Neben Veranstaltungen, bei denen Alumni ihre Arbeitsfelder präsentieren, ist für das kommende Jahr außerdem eine Summer-School geplant, bei der neue Kontakte zwischen Unternehmen und Studierenden geknüpft werden können.

Transfer immer in alle Richtungen denken

Ein weiteres wichtiges Vorhaben des Professors besteht darin, regionalen Unternehmen Technologien und Know-how zur Verfügung zu stellen, um ihre Innovationprozesse zu unterstützen. Für sein Konzept eines anwendungsorientierten Mikrobiom-Zentrums, das er zurzeit zusammen mit den Professoren Ralf Thiele und Ralf Möller am Institut für funktionale Gen-Analytik (IFGA) aufbaut, hatte Sieber bereits Anfang 2021 den Preis „Transfer-Impuls“ der Hochschule erhalten. Neben der fachlichen Kompetenz profitieren die Firmen durch die Zusammenarbeit auch von kurzen Kommunikationswegen und einer fundierten Betreuung während des ganzen Projektzyklus. Dass dieses Angebot angenommen wird, zeigt das Beispiel eines Meckenheimer Unternehmens, das die Biologen für die wissenschaftliche Begleitung der Sanierung des Bonner Rheinauensees engagiert hat.

Darüber hinaus will Sieber die Strukturen zur klinischen Forschung, einem zentralen Element der pharmazeutischen Innovationsprozesse, verbessern. Dabei hat er die Arbeitsmarktchancen seiner Absolventen ebenso im Blick wie die Unterstützung innovativer Gründungsprojekte aus der Hochschule. „Professor Sieber ist in der akademischen Welt ebenso zuhause wie in den Unternehmen der Life-Science-Branche. Mit der Transferprofessur wollen wir ihn bei der Umsetzung seiner innovativen Konzepte unterstützen“, sagt Udo Scheuer, als Vizepräsident für das Ressort Transfer verantwortlich.

Neben der Gewinnung von Kooperationspartnern und dem Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft hofft Scheuer, dass das Instrument „Transferprofessur“ in seiner konkreten Ausgestaltung Schule macht. Anhand der gesammelten Erfahrung könne die Maßnahme noch profilierter ausgestaltet werden.

Die Bezeichnung „Transferprofessor“ dürfen Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer der H-BRS führen, die sich im Transfer in besonderer Weise profiliert und ein konkretes Transferkonzept vorgelegt haben. Für die Umsetzung des Konzepts wird ihr Lehrdeputat für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren um bis zu 50 Prozent reduziert.

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