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Bund schiebt an der H-BRS drei Professorinnenstellen an
„Einige Professuren sind mit Kollegen besetzt, die innerhalb der nächsten fünf Jahre in den Ruhestand gehen“, erklärt Annegret Schnell, Gleichstellungsbeauftragte der H-BRS, weshalb sie gute Chancen sieht, diese Stellen vielleicht mit geeigneten Wissenschaftlerinnen zu besetzen. Vielleicht, denn ein Selbstläufer ist das Professorinnenprogramm nicht: Bewerben können sich alle Geschlechter, die Auswahl beruht auf einer Bestenauslese. „Für die Akzeptanz einer Frau auf einer solchen Stelle ist das grundlegende Voraussetzung“, sagt Schnell, „und nur die Besetzung nach Qualität fördert den guten Ruf unserer Hochschule weiter.“
Eine Garantie, dass alle positiv bewerteten Hochschulen drei zusätzliche Professuren finanziert bekommen, besteht nicht: Es gilt das Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Denn die zur Verfügung stehenden 200 Millionen Euro reichen nicht für die rechnerisch möglichen Stellen.
Hochschulpräsident Hartmut Ihne sieht die Gutachterentscheidung als Bestätigung der H-BRS beim Bemühen, bestens qualifizierte Frauen aus Wissenschaft und Industrie als Professorin zu gewinnen: „Mit unserem Programm ‚Professorin werden‘ konnten wir schon mehrere Teilnehmerinnen auf diesem Weg begleiten. Die Gesellschaft braucht solche Vorbilder für Mädchen und junge Frauen, denn das öffnet den Blick für die eigenen Möglichkeiten und stärkt das Selbstbewusstsein bei der Wahl für einen vermeintlichen Männerberuf.“
Das von Bund und Ländern vor zehn Jahren initiierte Professorinnenprogramm verzeichnete laut Aussage der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) positive Auswirkungen: Tatsächlich sei die Anzahl von Frauen in Spitzenfunktionen in der Wissenschaft gestiegen, ihre Repräsentanz auf allen Qualifikationsstufen im Wissenschaftssystem nachhaltig verbessert worden. Allerdings beträgt der Frauenanteil an Professuren bundesweit nur 24 Prozent. Und auch wenn der Anteil an der H-BRS höher liegt, „können wir mit den 27 Prozent weiblich besetzten Professuren nicht zufrieden sein“, sagt Annegret Schnell.
Wirtschaftswissenschaften .................... 30 Prozent
Informatik ................................................. 14 Prozent
Elektrotechnik, Maschinenbau
und Technikjournalismus ...................... 22 Prozent
Angewandte Naturwissenschaften ...... 39 Prozent
Sozialpolitik und Soziale Sicherung .... 42 Prozent