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E-Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre

Wednesday 13 December 2017

Zwei Professoren der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) haben jeweils ein Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen und des Stifterverbandes gewonnen. Jedes Fellowship ist mit 50.000 Euro dotiert und beginnt am 1. Januar 2018. Mit einem weiteren Fellowship des Stifterverbandes und der Reinhard-Frank-Stiftung, dotiert mit 7.000 Euro, wurde eine Masterstudentin der H-BRS ausgezeichnet.

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Die H-BRS treibt seit mehreren Jahren den Ausbau der Digitalisierung in Lehre und Forschung voran. Auf diesem Weg konnten nun Wissenschaftler der Hochschule Fellowships einwerben: Es sind die Professoren Manfred Kaul (Fachbereich Informatik) und Martin Sieber (Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften) sowie Evgeniya Ovchinnikova, Studentin im Masterstudiengang Autonomous Systems.

Makerspace und Klinische Forschung

Ein Fellowship geht dabei an Professor Dr. Manfred Kaul aus dem Fachbereich Informatik. Sein Konzept eines "Digital Maker Spaces (DMS)" überträgt das auch in der Start-up-Szene populäre Makerspace-Konzept in die digitale Welt. Sogenannte Makerspaces sind Orte des kollaborativen Lernens und Arbeitens. Die DMS-"Werkstatt" liegt im Web, die Infrastruktur ist daher überall und jederzeit einsetzbar. Die Komponenten darin sind gleichzeitig Lehr- und Lernmittel und Material für Experimente und Produkte studentischer Arbeit mit und ohne Programmierkenntnisse. Konkrete Anwendungen werden an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bereits in der Informatik, Betriebswirtschaftslehre und im Sprachenunterricht – basierend auf Vorarbeiten im BMBF-Verbundprojekt "Work&Study" - eingesetzt.

"Wie in einem physischen Maker Space stellen wir in digitalen Werkstätten Produktionsmittel zur Verfügung, mit denen unkompliziert neue Ideen eigenständig konzipiert, realisiert, erprobt, kommuniziert und verteilt werden können", erklärt Manfred Kaul. Die Übertragung des Maker-Space-Konzeptes ins Digitale bedeute, dass statt des Zugangs zu physischen Produktionsmitteln nun digitale Produktionsmittel in Form geeigneter Software zur Verfügung gestellt werden. "Wir erreichen dies mit Web-Komponenten als Universal-Bausteine, die im DMS nach dem Lego-Prinzip bestückt und neu zusammengesetzt werden können", so Kaul weiter. Das Konzept und die Umsetzung seien zudem auf andere Fächer, Hochschulen und Anwendungen übertragbar.

Eine weitere Fellowship geht an Professor Dr. Martin Sieber vom Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften. In seinem Konzept zur „Entwicklung einer Simulationsplattform im Fach Klinische Forschung“ wird eine digitale Simulationsplattform entwickelt, um Aspekte der Durchführung von klinischen Studien für Studierende simulierbar zu machen und auf Hintergrundinformation wie Lehrinhalte oder Richtlinien zurückgreifen. „Eine solche Simulationssoftware für die Ausbildung auf dem Gebiet klinische Studien existiert bisher nicht. Wir erhoffen uns hier einen großen Fortschritt für die Studierenden beim Erlenen dieser für die wissenschaftliche Praxis unerlässlichen Tätigkeiten“, so Professor Sieber.

Bislang stellt die Lehre im Fach "Klinische Forschung" Studierende vor die große Herausforderung, dass die Umsetzung von klinischen Studien, beispielweise in der Medikamentenentwicklung, äußerst komplex ist und die Studierenden bislang kaum Möglichkeiten haben, die Durchführung im Studium selbst zu erleben. Da sich Absolventen der Naturwissenschaft mit Kenntnissen im Bereich der klinischen Forschung sehr attraktive Berufschancen eröffnen, schließt die H-BRS nun eine Lücke.

"Mit den Studiengängen Biomedical Science – Abschluss Master of Science – und Applied Biology (Bachelor of Science) ist die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eine der wenigen Hochschulen für angewandte Wissenschafteen, die auf dem Gebiet der Durchführung von klinischer Forschung ausbildet. Die neue Plattform wird eine praxisnähere Lehre erlauben und damit auch die Berufschancen unsere Studierenden verbessern", ist Sieber überzeugt.

Prüfungsbewertung durch künstliche Intelligenz

Um Potenziale technologischer Innovationen und des damit verbundenen digitalen Wandels für die Hochschullehre besser berücksichtigen zu können, haben der Stifterverband und die Reinhard-Frank-Stiftung das Programm "Digital Learning Transfer Fellowship" ausgelobt. Es geht darum, Chancen und Herausforderungen kommender technologischer Innovationen zu analysieren mit dem Ziel, die Ergebnisse in die Hochschullehre in Deutschland zu transferieren. Zu den ersten acht Preisträgern zählt Evgeniya Ovchinnikova, Studentin im Masterstudiengang Autonomous Systems der H-BRS. In ihrem Gewinnerprojekt entwickelt sie ein Verfahren, wie künstliche Intelligenz bei der Bewertung textbasierter schriftlicher Prüfungen eingesetzt werden kann.

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