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H-BRS und Max-Planck-Gesellschaft kooperieren

Thursday 28 May 2015

Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist eine der ersten Fachhochschulen in Deutschland, die über einen Kooperationsvertrag mit der Max-Planck-Gesellschaft verbunden sind. Konkret haben das Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn und die Hochschule rückwirkend zum 1. April 2015 eine Vereinbarung unterzeichnet.
v.l.: Prof. Dr. Michael Kramer vom MPIfR, Prof. Dr. Bernd Klein, H-BRS-Präsident Prof. Dr. Hartmut Ihne(DE)

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit baut Hochschulprofessor Dr. Bernd Klein beim MPIfR eine Abteilung für Digitale Signalverarbeitung auf. Im Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus wird Klein weiterhin Lehrveranstaltungen anbieten und Prüfungen abnehmen.

Hochschule und MPG möchten auf dieser Vereinbarung eine fruchtbare Zusammenarbeit gedeihen lassen und die wissenschaftliche Exzellenz der beteiligten Institutionen ausbauen, heißt es in der Präambel des Vertrages. Ein weiterer Effekt soll darüber hinaus ein regionales Kompetenznetzwerk in Forschung, Lehre und Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Radioastronomie und der damit verbundenen relevanten Technologien sein.

„Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg“, so ihr Präsident Hartmut Ihne, „verspricht sich von der Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit ihrer Grundlagenforschung außerdem wichtige Impulse und einen Wissenstransfer in die Hochschule hinein.“

„Die über 40-jährige Geschichte der Fachhochschulen in NRW ist eine Erfolgsgeschichte. Das beweist jetzt ganz aktuell wieder die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit ihrer vorbildlichen und Maßstäbe setzenden Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft. Die Fachhochschulen sind zentraler Bestandteil des Bildungsprofils unseres Landes. Wir brauchen sie für die Bewältigung der Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft“, so NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.

Professor Dr. Michael Kramer, Geschäftsführender Direktor des MPIfR, hatte schon einige Zeit vor Vertragsabschluss Professor Klein für seine Forschungsvorhaben einen Gaststatus zugebilligt, zumal Klein schon bevor er an die Hochschule nach Sankt Augustin kam, viele Jahre beim MPIfR das Labor für Digitaltechnik geleitet hat. Die neue Abteilung sei, so Kramer, eine technisch ausgerichtete Instrumentierungsabteilung, die die anderen technischen Abteilungen des MPIfR bei der Empfängerentwicklung unterstützt. „Wir bündeln damit unsere Gruppen, die vorher innerhalb anderer technischer Abteilungen gearbeitet haben.“ Beim MPIfR gibt es drei Direktoren mit rund 300 Mitarbeitern, darunter rund 100 Wissenschaftler und 60 Postdocs und Doktoranden.

„Für mich ist die neue Tätigkeit wie ein Sechser im Lotto“, freut sich Bernd Klein. In seiner neuen Abteilung für Digitale Signalverarbeitung werde Wissen konzentriert, wobei die Notwendigkeit für eine solche Abteilung angesichts der enorm gestiegenen Anforderungen unbedingt gegeben sei. Was die Tätigkeit besonders attraktiv mache, kann er genau sagen: „Als wissenschaftlicher Leiter der neuen Abteilung werde ich nicht nur die themenbezogenen Arbeiten des gesamtes Institutes koordinieren, sondern auch selbst neue Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durchführen und eigene Ideen entwickeln können.“ Seine Forschungsaktivitäten in der Radioastronomie führten Klein Anfang Mai in die USA, im Juli dieses Jahres wird er mit dem Flugzeugobservatorium SOFIA (Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie) von Neuseeland aus wieder 13 Kilometer in die Atmosphäre aufsteigen.

Zur Person:

Professor Dr. Bernd Klein (47 Jahre) machte nach der Schulzeit zunächst eine Berufsausbildung und erwarb nach dem erfolgreichen Studium Elektrotechnik/Technische Informatik an der Fachhochschule Gießen-Friedberg den Diplom-Ingenieur. Im Anschluss absolvierte er ein Ergänzungsstudium der Allgemeinen Elektrotechnik an der Universität Siegen. Die Diplomarbeit für dieses Studium entstand - und hier schließt sich sozusagen der Kreis - beim Max-Planck-Institut für Radioastronomie. „Einsatz und Programmierung eines Digitalen Signalprozessors“ lautete das Thema.

Auch in seiner Doktorarbeit beschäftigte sich Bernd Klein mit den sprichwörtlichen endlosen Weiten bei der „Suche nach hochdispergierten Radio-Pulsaren in Richtung des Galaktischen Zentrums“. Die Bewertung mit einer 0,2 (magna cum laude) darf ruhig ebenfalls als galaktisch bezeichnet werden. Bevor er im Oktober 2009 als Professor für Elektronische Schaltungs- und Mikroprozessortechnik an die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in den Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus berufen wurde, leitete er zuletzt das Digitallabor am MPIfR, das nun in seiner neuen Abteilung aufgeht.
Bernd Klein ist verheiratet und hat eine Tochter. Er lebt mit seiner Familie in Alfter.

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[Archive] Eva Tritschler

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