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Hochschulinitiative für den Mittelstand
Gebot der Stunde sei es daher, die finanziellen Voraussetzungen zu schaffen, um die Studierendenströme verstärkt in die Richtung von Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu lenken. Derzeit gebe es an Hochschulen für angewandte Wissenschaften – ein Begriff, der der Entwicklung der Fachhochschulen Rechnung trägt – rund 850.000 Studierende im Vergleich zu 1,6 Millionen an den Universitäten. „Über eine Ressourcenumverteilung muss es in den kommenden Jahren gelingen, den Anteil der Studierenden an Hochschulen für angewandte Wissenschaften signifikant zu erhöhen, sonst laufen wir Gefahr, den Fachkräftemangel insbesondere im Mittelstand deutlich zu verschärfen“, erklärte von Grünberg.
Thomas Sattelberger, ehemaliger Personalvorstand der Deutschen Telekom und Mitglied im Beirat der neuen Hochschulallianz, pflichtete ihm bei: „Wir haben in Deutschland nicht nur ein Missverhältnis zwischen akademischer Bildung und beruflicher Ausbildung, sondern auch zwischen akademischer Forschung und konkreter Anwendungsforschung für den Mittelstand. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften als natürlicher Partner des Mittelstands integrieren diese Elemente. Sie erfüllen daher für den Wirtschaftsstandort Deutschland eine entscheidende Funktion: Sie versorgen die mittelständische Wirtschaft mit Fachkräften. Und sie tragen durch ihren Know-how-Transfer zur Innovationskraft der mittelständischen Wirtschaft bei. Ihre Fähigkeit, regionale Entwicklungs-Cluster zu bilden, ist von kaum zu überschätzender Bedeutung“, so Sattelberger.
Prof. Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, sieht die anwendungsorientieren Hochschulen mit der Mittelstandsallianz auf dem richtigen Weg: „Der Mittelstand ist das Kraftzentrum der deutschen Wirtschaft. Hier lohnt sich intensive Zusammenarbeit ganz besonders. In zahlreichen Gesprächen mit Unternehmern, Geschäftsführern, Personalverantwortlichen und Entwicklungsleitern, aber auch Politikern habe ich erkannt, dass unser Hochschultyp, die anwendungsorientierte Hochschule, sehr wichtige Beiträge bei der innovationsförderlichen Zusammenarbeit von regionaler Wirtschaft und Wissenschaft leisten kann.“ Und mittelständische Unternehmen, bei denen er es anfangs nicht unbedingt erwartet hatte, seien zusätzlich hocherfreut über qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland. „Auch auf diesem Feld werden wir als Qualifizierungsmotor wahrgenommen“, ergänzt Ihne, mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eines der Gründungsmitglieder der neuen Hochschulallianz für den Mittelstand.
Weiteres Ziel der Hochschulallianz ist die Sichtbarmachung dieses Hochschultyps auf europäischer Ebene. Große, von der Europäischen Union aufgelegte Forschungsförderprogramme wie „Horizon 2020“ zielten auf den anwendungsorientierten Bereich – und seien wie geschaffen für Hochschulen für angewandte Wissenschaften. „Hier müssen wir als anwendungsorientierte Hochschulen deutlich mehr Präsenz zeigen, nicht zuletzt auch, um den deutschen Mittelstand voranzubringen“, sagte von Grünberg.
Die HAfM ist ein Zusammenschluss von derzeit bundesweit sieben Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Die Hochschulen eint der Grundsatz, jungen Menschen ein arbeitsmarktbezogenes und anwendungsnahes wissenschaftliches Studium zu ermöglichen und zugleich den Wissenstransfer in die regionale Wirtschaft zu stärken.
Die HAfM plant, weitere Hochschulen aufzunehmen. Für die Aufnahme ist nicht der Hochschultyp entscheidend, sondern die Anwendungsorientierung in Forschung und Lehre und der Mittelstandsbezug der jeweiligen Hochschule. Die Mitgliedshochschulen fühlen sich den kleinen und mittelständischen Unternehmen ihrer Region als Rückgrat der deutschen Wirtschaft verpflichtet. Sie eint außerdem der Gedanke, dass eine Vernetzung untereinander am besten geeignet sei, Antworten auf drängende Fragen in der bildungspolitischen Debatte zu geben.
Die Gründungsmitglieder der Allianz:
- Hochschule Niederrhein, vertreten durch den Präsidenten Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg
- Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, vertreten durch den Präsidenten Prof. Dr. Hartmut Ihne
- Hochschule Koblenz, vertreten durch den Präsidenten Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran
- Technische Hochschule Mittelhessen, vertreten durch den Präsidenten Prof. Dr. Günther Grabatin
- Technische Hochschule Nürnberg, vertreten durch den Präsidenten Prof. Dr. Michael Braun
- Hochschule Bremerhaven, vertreten durch den Präsidenten Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Stockemer
- Hochschule Magdeburg-Stendal, vertreten durch die Rektorin Prof. Dr. Anne Lequy
Bei Rückfragen
Hochschulallianz für den Mittelstand
Andreas Moegelin, Pressesprecher in Berlin
E-Mail: andreas.moegelin@hochschulallianz.de
Tel. 0176 4732 4040
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