Über die "blaue Schiene" nach Tallinn

Eingesetzt wird die Platine im 6. Semester des Studiengangs Elektrotechnik im Modul "Energieeffiziente Mikroelektronische Systeme" bei Prof. Dr. Marco Winzker. Hier lernen Studierende wie man elektronische Schaltungen so entwirft, dass sie möglichst wenig Strom verbrauchen. Die eigens für diesen Zweck entworfene Platine kann so programmiert werden, dass der Stromverbrauch unterschiedlicher Prozesse gemessen werden kann.

Andrea Schwandt, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich, hat die Platine entworfen und speziell auf die Erfordernisse der Lehre angepasst: "Ein Fernseher beispielsweise enthält eine festgelegte Schaltung zur Bildbearbeitung", erklärt Schwandt, "wir können nun sehen, das etwa je nach Reihenfolge der Bildbearbeitungsschritte das Gerät unterschiedlich viel Strom verbraucht." Ein weiteres Beispiel für die Anwendung seien Geräte, die nicht am Stromnetz hängen, sondern über einen Akku betrieben werden.

Oberstes Ziel sei es, dass die Studierenden erkennen, dass Ressourcenverbrauch grundsätzlich relevant ist. Diesen Gedanken sollen Sie verinnerlichen und mit ins Berufsleben nehmen.

Auf der vom 18.-20. März 2015 dauernden Konferenz im estländischen Tallinn stellt Andrea Schwandt diese Platine und deren Einsatz in der Lehre der Fachwelt vor. Weiterhin ist die Hochschule mit den Lehrprojekten "Remote Lab" der Doktorandin Shatha Abu Shanab, "Starterprojekt Legoroboter" (Prof. Dr. Irene Rothe) und "Rube-Goldberg-Maschine" (Prof. Dr. Iris Groß) vertreten.

Die Platine feiert im kommenden Sommersemester Premiere. Sie und das Remote Lab gehören zur sogenannten Blauen Schiene. Die beiden anderen Vorträge befassen sich mit Starterprojekten, die im Rahmen von Pro-MINT-us – vom Bundesforschungsministerium aus dem Qualitätspakt Lehre finanziert – den Studierenden die Studieneingangsphase erleichtern sollen.