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Wo ist oben, wo unten?
Die Wahrnehmung der Ausrichtung unseres Körpers funktioniert vorrangig über das Auge und das Gleichgewichtssystem in den Ohren. Besucher im 3-D-Kino legen sich deshalb bei rasanten Fahrten gern mit in die Kurve, eine schwankende Umgebung kann Schwindel verursachen, selbst man selbst festen und unbeweglichen Boden unter den Füßen hat. Ein fester Bezugspunkt fürs Auge lässt aber trotzdem auch schon mal oben und unten verwechseln, was besonders gefährlich für Piloten ist, aber auch für Taucher sein kann, wenn der Tiefenmesser beispielsweise nicht mehr funktioniert. Bei älteren Menschen wird offensichtlich der Einfluss des Gleichgewichtsorgane an der Orientierungsbestimmung mit zunehmendem Alter geringer. Dies kann dann zu Stürzen führen, wenn die visuellen Informationen nicht eindeutig sind oder nicht mehr wahrgenommen werden können.
Mit dem Alexander-von-Humboldt-Projekt "Wahrnehmung in der Virtuellen Realität" führen am Dienstag und Mittwoch Forscher des Centres for Vision Research der York University Toronto (Kanada) und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Unterwasserexperimente durch, um herauszufinden, ob die Wahrnehmung aufgrund des Auftriebs im Wasser anders funktioniert als an Land.
Wir laden die Medien herzlich ein, die Unterwasserexperimente zu beobachten:
Mittwoch, 25. August 2010 um 11.30 Uhr am Tauchbecken des Freizeitbades Oktopus Zeithstraße in Siegburg
Für die Informatiker der beiden Hochschulen sind die Experimente wichtig: "Wir möchten herausbekommen, welchen Anteil diese Reize unter welchen Bedingungen an der Bestimmung der Orientierung haben", so Professor Dr. Rainer Herpers. Damit sollen in der Folge Umgebungen in der Virtuellen Realität optimaler gestaltet werden können, um beispielsweise bessere Trainingseffekte zu erzielen.
Kontakt
Prof. Dr. Rainer Herpers Tel. 02241/865-217 E-Mail: rainer.herpers@h-brs.de