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Förderpreise für herausragende Abschlussarbeiten
Nicht wenige der rund 850 ehemaligen Studierenden haben ihr Studium mit Bestnote abgeschlossen. Zehn von ihnen werden heute (23. Oktober 2010) für ihren Abschluss von der Gesellschaft der Förderer der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg besonders ausgezeichnet. Dabei verweist die Fördergesellschaft auf eine runde Zahl: In diesem Jahr wird bereits der 100. Förderpreis vergeben. Die Preise sind mit je 1000 Euro dotiert.
„Wir zeichnen Absolventen aus, die es in hohem Maße beherrschen, eine Aufgabe eigenständig, originell, interdisziplinär, wissenschaftlich und praktisch anzugehen“, so Wolfgang Grießl, Vorsitzender der Gesellschaft der Förderer der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Hinter der Auszeichnung stecken laut Grießl aber auch Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen.
Die Preisträger müssen sich außerdem durch soziales Engagement ausgezeichnet haben. Und so ist Mandy Großgarten, die gerade zur 62. Deutschen Weinkönigin gekürt wurde und als Botschafterin für den Deutschen Wein unterwegs ist, unter den Preisträgern.
Die Stifter der Förderpreise sind Unternehmen der Region, die damit den Stellenwert der Hochschule für die Region unterstreichen. Grießl: „Wir werden die Erfolgsstory ‚Hochschule Bonn-Rhein-Sieg’ auch künftig mitschreiben, das internationale und anwendungsorientierte Prinzip fördern und uns als Schnittstelle zur Wirtschaft einbringen.“ Zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit gehört auch das eigene Stipendienprogramm, das die Fördergesellschaft in diesem Jahr aufgelegt hat. Die Studierenden bekommen neben der finanziellen Unterstützung wertvolle Einblicke in die Praxis, die Unternehmen lernen die begabtesten Köpfe kennen und haben beim Rennen um zukünftige Fachkräfte die Nase vorn.
Auch Hochschulpräsident Professor Dr. Hartmut Ihne attestiert den Preisträgern großen Einsatz und harte Arbeit: „Erfolgt ist die Frucht der Ausdauer.“ Denn nicht angeborenes Talent sei die Ursache für außergewöhnliches Können, sondern jahrelange Übung. Talent, so Professor Ihne, sei also die Fähigkeit, seine Stärken durch Fleiß, Ausdauer und Anstrengung umzusetzen. Die Hochschule möchte junge Talente in ihren Stärken unterstützen, sie motivieren und ein optimales Umfeld bieten. Die Preisträger beglückwünschte er zu ihren innovativen Ideen, ihre klugen Lösungen: „Das verdient Respekt und Anerkennung.“
Eine Festschrift mit näheren Angaben zu den ausgezeichneten Arbeiten und einer Würdigung durch die Betreuer ist erhältlich bei der Gesellschaft der Förderer der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, E-Mail: foerdergesellschaft@h-brs.de.
Die Preisträger und ihre Arbeiten
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Sankt Augustin
Unternehmen, insbesondere Großunternehmen, stehen schon vor der Problematik, zentrale Unternehmensprozesse, wie IT-Aufgaben oder Personalwirtschaft konzernweit effizient zu gestalten. In der Vergangenheit wurde dazu entweder eine Zentralisierung der Aufgaben durchgeführt oder eine Dezentralisierung der Aufgaben angestrebt, um Doppelarbeiten zu vermeiden und eine größere Nähe zu den operativen Einheiten zu schaffen. Seit einigen Jahren ist in der Praxis der Trend zu beobachten, solche zentralen Unternehmensprozesse in so genannte Shared-Service-Center auszulagern. Die Problemstellung der Arbeit von Daniel Fischer bestand darin aufzuzeigen, ob und wie die konzernweite Organisation zentraler unterstützender Prozesse in Shared-Service-Centern im Rahmen einer Shareholder-Value-Unternehmenssteuerung einen Beitrag zur Steigerung des Gesamtkonzernwertes generieren kann. Gerade der Aspekt der Unternehmenswertsteigerung ist heute einer der zentralen Unternehmenszielsetzungen für börsennotierte Unternehmen.
In seiner preisgekrönten Arbeit erläutert Daniel Fischer zunächst die begrifflichen Grundlagen und beschäftigt sich dann mit der Kernthese der Wertsteigerung durch den Einsatz von Shared-Service-Centern in Konzernen. Er entwickelt seine insgesamt stringente Argumentation aus den Werttreibernetzwerken und erläutert eindrucksvoll die positiven Auswirkungen des Einsatzes von Shared-Service-Centern auf die Wertreiber „Operating“, „Investment“ und „Kapitalkosten“. In seiner Arbeit führt Daniel Fischer neben diesem eher theoretischen Aspekt noch eine interessante empirische Auswertung von DAX-30-Geschäftsberichten hinsichtlich der Verwendung des Wertkonzepts wie auch der Nutzung von Shared-Service-Centern in deutschen DAX-30-Konzernen durch.
Daniel Fischer erarbeitete eine eigenständige und sehr gelungene, vollständige Lösung der gestellten Problemstellung. Dabei zeigt er sich insbesondere kompetent auf den Gebieten der Wertorientierung und der Shared-Service-Center und versteht es, diese Themengebiete sinnvoll miteinander zu verzahnen.
Den Förderpreis für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften stiftet die true fruits GmbH, deren Gründer selbst Absolventen der Hochschule und dieses Fachbereichs sind.
Fachbereich Informatik
Bachelorstudiengang Informatik
C, C++, C# und Java waren gestern. Kommt jetzt D? D ist eine neue Programmiersprache, die in der Leistung über die altbekannten hinaus gehen soll. Der große Nachteil: Bisher gibt es nur wenige Entwicklungsumgebungen (IDEs) für die recht junge Sprache aus dem Jahre 2007. Dem abzuhelfen, war das ehrgeizige Ziel von Christoph Müller in seiner Abschlussarbeit. Er entschloss sich, dafür eine eigenständige neue Entwicklungsumgebung „Deans“ auf der Basis der NetBeans IDE zu konzipieren, diese zu implementieren, sie professionell gestalteten Benutzbarkeitstests zu unterziehen und auf dieser Grundlage auch noch Lösungsansätze für weiterführende IDE-Funktionen, wie etwa Code Completion und automatisiertes Refactoring, zu entwerfen. Nicht nur für eine Bachelor-Arbeit mehr als anspruchsvoll, sondern auch hervorragend gelungen, urteilten seine Betreuer aus dem Fachbereich Informatik, Prof. Dr. Simone Bürsner und Prof. Dr. Manfred Kaul.
Besonders erfreulich aus Sicht der betreuenden Professoren: „Deans“ lebt weiter. Christoph Müller will die Entwicklung als Open-Source-Projekt mit der freien Lizenz GPL weiterführen. „Dafür ist das Projekt konzeptuell bereits jetzt sehr gut vorbereitet“, so ihr Urteil.
Preisstifter für diese Arbeit im Fachbereich Informatik ist die DSG-Canusa GmbH.
Masterstudiengang Autonomous Systems
In höchsten Tönen schwärmt Prof. Dr. Erwin Praßler von dem zweiten Preisträger des Fachbereichs Informatik. Kein Wunder, hat sich Sebastian Blumenthal mit Bravour eines Themas angenommen, das im Europäischen Forschungsprojekt BRICS untersucht wird. In seiner Master-Thesis widmete er sich „Best Practice in 3D Perception and Modelling“. Auf den Punkt gebracht: „A robot needs a representation of its environment to reason about and to interact with it. Different 3D perception and modeling approaches exist to create such a representation, but they are not yet easily comparable“, so beschreibt Sebastian Blumenthal das Problems. Vor allem für die Entwicklung mobiler autonomer Roboter sind die Erfassung und Modellierung räumlicher Strukturen sowie die Vorab-Berechnung neuer Situationen in bewegten Szenarien zentrale Probleme, für die nahezu jeder Hersteller und jede Forschungsgruppe eigene Algorithmen und Funktionsbibliotheken entwickelt hat.
Herausforderung war also, ein enormes Volumen an Literatur und Software in kürzester Zeit auf gemeinsame Datenstrukturen und Basisfunktionalitäten zu untersuchen, Benchmarking-Kriterien für einen fairen Vergleich zu entwickeln und daraus Standards für die Programmierung abzuleiten. „Geradlinig und überzeugend“, „äußerst professionell“ und „von signifikanter Bedeutung für die Anwendung und Weiterentwicklung von Software in diesem Bereich“, bei solchen Bewertungen der Gutachter ist die Auszeichnung mit dem Förderpreis mehr als verdient.
Den Förderpreis für diese Abschlussarbeit im Fachbereich Informatik stiftete die GKN Sinter Metals Components GmbH.
Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus
Studiengang Elektrotechnik
In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) in Wachtberg entwickelte Michael Krist die technischen Grundlagen für seine Abschlussarbeit zu alternativen und kostengünstigen Radargenerierungsschaltungen, die in bildgebenden MIMO-Radargeräten (Multiple Input Multiple Output mit mehreren Sende- und Empfangsantennen) zum Einsatz kommen sollen. Untersucht wurden dabei neun unterschiedliche programmierbare Schaltungen zur Erzeugung Chirp-basierter Radarsignale im K-Band. Chirp-Impulse werden in der Natur von Fledermäusen zur Ortung eingesetzt. In der Radartechnik erlauben sie exakte Entfernungsbestimmungen auf weite Strecken bei geringen Sendeleistungen. Wichtig ist dies besonders bei der Bodenbeobachtung durch Satelliten oder Flugzeuge, beispielsweise bei der Erhebung von Umweltdaten.
Kernstück der Arbeit von Michael Krist war dabei der Vergleich der Leistungsfähigkeit der Schaltungen durch umfangreiche Simulationen, die Entwicklung spezieller Filter zur Unterdrückung unerwünschter Siegelfrequenzen und die Ermittlung der energieeffizientesten Schaltungen. Als Ergebnis bestanden zwei neue Schaltungen den Härtetest: Sie erfüllen die geforderten Spezifikationen der European Space Agency (ESA) und sind auch für das Space-Situational-Awareness-Projekt der ESA geeignet. In ihrer Begründung für die Auszeichnung als Preisträger des Studiengangs Elektrotechnik würdigen Prof. Dr. Alejandro Valenzuela und Prof. Dr. Hans-Helmuth Schäfer, besonders die Sicherheit, mit der Michael Krist die Schaltungen entwickelt hat: „Er hat in enger Zusammenarbeit mit dem beteiligten Fertigungspersonal optimale Ergebnisse erzielt.“
Michael Krist erhält den von der Moeller Eaton Holding GmbH gestifteten Förderpreis im Studiengang Elektrotechnik.
Studiengang Maschinenbau
Zukünftig wird es eine steigende Zahl von Robotern geben, die den Menschen assistieren, ihnen so die Arbeit erleichtern, sozusagen „Hand in Hand“ mit den Personen am Arbeitsplatz zusammenarbeiten. Für solche „kollaborierenden“ Roboter entwickelte und konstruierte Johann Schuster in seiner Diplomarbeit im Fach Maschinenbau einen pneumatisch angetriebenen Parallelgreifer, der menschliche Verletzungen wie Quetschen oder Einklemmen der Hand verhindert. Parallelgreifer sind Greifelemente, die ein Werkstück beidseitig exakt parallel einspannen, um es danach zu transportieren oder zu bearbeiten. Betreuer der Arbeit sind Professor Dr. Paul Melcher und Professor Dr. Rainer Bastert.
Ausgehend von einer Risikoanalyse erfand und realisierte Johann Schuster eine „inhärent sichere Konstruktion“ was nach internationaler Norm der beste Schritt in punkto Sicherheit ist. Dadurch erübrigt sich die Notwendigkeit weiterer technischer Schutzmaßnahmen oder Benutzerinformation. Die Lösungsidee beruht auf der Erkenntnis, dass keine menschliche Hand exakt parallel wie ein Werkstück ist. Somit ist das Funktionsprinzip ein sofortiges Öffnen der pneumatischen Ventile, sobald eine menschliche Hand vom Parallelgreifer erfasst wird: Eine gefährliche Greifkraft entsteht erst gar nicht. Die benötigten pneumatischen Entlüftungsventile waren noch nicht auf dem Markt erhältlich, sondern wurden in dieser Diplomarbeit speziell entwickelt, konstruiert und angefertigt. Als Ergebnisse wurden erreicht: Der Greifer kann während des Schließvorganges in Millisekunden unterscheiden, ob sich in seinem Wirkbereich ein festes Werkstück oder eine menschliche Hand befindet.
Das Gesamtergebnis ist eine zum Patent angemeldete Innovation.
Als gelernter Kaufmann nutzt Johann Schuster nach dem Abschluss als Maschinenbauingenieur seine Kenntnisse, Fähigkeiten und Neigung zur Konstruktion weiter und hat seinen Berufseinstieg als Konstrukteur für Verpackungsanlagen gefunden.
Die Reinold Hagen Stiftung würdigt seine Leistung mit dem von ihr gestifteten Förderpreis für den Studiengang Maschinenbau.
Studiengang Technikjournalismus
Testberichterstattung ist eine der zentralen Formen des Technikjournalismus, und Anne Bien widmete sich in ihrer Diplomarbeit „Nutzung und Glaubwürdigkeit von Testberichten. Eine Untersuchung über die Bedeutung von Tests für die Kaufentscheidung.“ Diesem Thema. Im Mittelpunkt ihrer Untersuchung stehen die Nutzung und die Glaubwürdigkeit von Testberichten. Die Diplomarbeit bringt zutage, dass der Begriff „Testbericht“ bislang nicht eindeutig definiert ist, dass wesentliche Fragen der Nutzung von Testberichten bislang kaum erforscht sind und das Vertrauen in Testinstitutionen bisher noch nicht untersucht wurde. Die Arbeit bereitet damit die Grundlage für weitere Untersuchungen auf diesem weitgehend unerforschten Gebiet.
Die Diplomandin berücksichtigt in ihrer Arbeit neben anderen Aspekten auch den verhaltenspsychologischen und den informationsökonomischen Ansatz sowie Überschneidungen beider Ansätze. Ebenso widmet sie sich den verbraucherpolitischen Funktionen von vergleichenden Warentests und Testberichten und arbeitet Forderungen an diese Formen heraus. Ein Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff des Vertrauens, den Anne Bien als zentrales soziales Konstrukt für die Glaubwürdigkeit von Testberichten betrachtet.
Im letzten Kapitel der Arbeit werden Forschungsergebnisse zur Nutzung von Testberichten bei Kaufentscheidungen, über Bezugsquellen von Testberichten, soziodemographische Einflüsse auf die Nutzung von Tests, die Bedeutung von Testberichten für den Kauf sowie die Glaubwürdigkeit von Tests präsentiert. Die Arbeit wird durch ein umfangreiches Literaturverzeichnis abgerundet.
Mit ihren Recherchen bereitet die Preisträgerin künftige Forschungsvorhaben zum Thema Nutzung und Glaubwürdigkeit vor und begegnet ihrem Untersuchungsgegenstand mit durchgängig kritischem Blick. Anne Bien hat mit der vorgelegten Diplomarbeit überzeugend unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage ist, eine kommunikationswissenschaftliche Fragestellung mit wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten.
Den Förderpreis für den Studiengang Technikjournalismus stiftete die Kreissparkasse Köln.
Fachbereich Wirtschaft Rheinbach
Es gibt viele Gründe eine Unternehmensbewertung durchzuführen. Die Bewertung des Unternehmens ist jedoch kein Vorgang, der nur bei einem Eigentümerwechsel vorkommt. Vielmehr ist sie ein wichtiges Instrument zur Messung unternehmerischen Handelns und gewinnt als Beurteilungsmaßstab im Zuge der Unternehmenspolitik an Bedeutung. Zum Zweck der Unternehmensbewertung wurde in der Vergangenheit eine Vielzahl von Verfahren entwickelt. Als häufigstes Bewertungsverfahren hat sich seit den neunziger Jahren die Discounted-Cash-Flow-Methode (DCF-Methode) etabliert.
Die Arbeit von Mischa Ellenberger, Preisträger des Studiengangs Wirtschaft Rheinbach, zeigt am Beispiel, dass die Bewertung des Unternehmens mit Hilfe der DCF-Methode Risiko als Gefahrenpotenzial verstanden wird. Hingegen wird das Risiko mit dem so genannten Realoptionsansatz als unternehmenswerterhöhend verstanden. Der Realoptionsansatz ermittelt dabei die Vorteilhaftigkeit eines Projektes. Die Praxistauglichkeit diskutierte Ellenberger kritisch in seiner Arbeit, ehe er die Auswirkung beider Verfahren darstellte und die Funktionsweise des Realoptionsansatz verdeutlichte.
Professor Dr. Klaus Deimel und Professor Dr. Wilhelm Schneider loben Mischa Ellenberger nicht nur für die hervorragende Abschlussarbeit, sondern auch für seine sehr guten Leistungen während des ganzen Studiums. Mit einer Durchschnittsnote von 1,2 gehört er zu den bisher besten Studierenden im Bachelorstudiengang Business Administration.
Die Zurich Versicherung honorierte diese Leistung mit ihrem Förderpreis.
Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften
Studiengang Applied Biology
Bachelor of Honours in Genetics / Immunology und Bachelor in Applied Biology: Katharina Borczuch hat mit ihrer Bachelorarbeit gleich zwei renommierte Abschlüsse im „double degree“ erworben: Den der Universität von Aberdeen in der Arbeitsgruppe von Prof. Iain McEwan Booth und den der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. In ihrer Arbeit „Investigation into regulation of the human androgen receptor gene” hat sie sich den komplexen Vorgängen bei der Entstehung und Therapie von Prostatakrebs gewidmet. Diese zweithäufigste Krebsart bei Männern ist oft auf eine Mutation des menschlichen Androgenrezeptors zurückzuführen. Das genaue Verständnis wie die Regulation dieses Rezeptors auf genetischer Ebene abläuft, ist ein möglicher Schlüssel zur Therapie. Untersucht wurden daher verschiedene Prostatakrebszelllinien und deren Verhalten bei Behandlung mit den Rezeptorgehalt beeinflussenden Wirkstoffen wie Mithramycin. Ihre Ergebnisse sind „ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, die komplexen Vorgänge hinter Prostatakrebs besser zu verstehen“, so Prof. Dr. Edda Tobiasch, Betreuerin im Studiengang Applied Biology des Fachbereichs Angewandte Naturwissenschaften.
Neben aller wissenschaftlichen Leistung und besten Noten in allen Fächern – auch das vorbildliche Engagement an der Hochschule für ausländische Kommilitonen, bei der Reakkreditierung des Studiengangs oder bei der Betreuung deutscher Studierender an der Universität in Aberdeen machen Katharina Borczuch zu einer „Vorzeigestudentin“ und Botschafterin für den international ausgerichteten Studiengang Applied Biology.
Die Antiinfectives Intelligence GmbH stiftet den Preis für den Bachelor-Studiengang Applied Biology
Studiengang Chemie mit Materialwissenschaften
Sozial und kulturell engagierte Cusanus-Stipendiatin forscht an Kunststoff-Zahnfüllungen. Dahinter verbirgt sich Mandy Großgarten, die als jahrgangsbeste Absolventin das Studium beendet hat. Welchen Einfluss Belichtungsintensität, Schichtdicke und Temperatur auf Haltbarkeit, Festigkeit und mechanische Eigenschaften lichthärtender Dentalkomposite während der Aushärtung aber wirklich haben, ist selbst den Herstellern dieser Materialien weitgehend unbekannt.
Licht ins Dunkel brachte erst die dielektrische Härtungsanalyse (DEA), mit der Mandy Großgarten Ionen- und Dipolbeweglichkeiten während der Aushärtung hoch aufgelöst untersucht hat. Sie konnte nicht nur nachweisen, dass durch geringere Bestrahlungsintensitäten zwar die anfängliche Polymerisation langsamer verläuft, aber ein höherer Endaushärtungsgrad und verbesserte Anwendungseigenschaften erreicht werden können, sondern auch die Gründe dafür aufzeigen. Dabei reicht die Bedeutung ihrer Untersuchungen weit über die Zahnfüllung hinaus: Die Anwendung der dielektrischen Härtungsanalyse von Kunststoffharzen betrifft eine Vielzahl von Anwendungsgebieten und ist international sowohl in den Werkstoffwissenschaften, der industriellen Forschung als auch in der Zahnmedizin von erheblicher Reichweite. Die von Mandy Großgarten in ihrer Abschlussarbeit erfolgreich entwickelten standardisierten Prüfverfahren werden nicht zuletzt deshalb international veröffentlicht.
Dieser Förderpreis für den Studiengang Chemie mit Materialwissenschaften wird gestiftet von der Siegwerk Druckfarben AG.
Fachbereich Sozialversicherung
Der moderne Arbeitsalltag ist zunehmend durch Bildschirmarbeit geprägt. Allgemein gilt Büro- beziehungsweise Bildschirmarbeit als relativ belastungsarm. Dennoch nimmt die Zahl der Beschwerden zu.
In der Bachelor-Arbeit „Belastungen und Beschwerden an Bildschirmarbeitsplätzen mit hohem Anteil an EDV gestützter Tätigkeit. Eine Analyse an Arbeitsplätzen der Berufsgenossenschaft Metall Nord Süd” zeigt Anja Bruchmann als wichtigstes Ergebnis, dass ergonomisch gestaltete Bildschirmarbeitsplätze alleine noch keine hinreichende Voraussetzung zur Vorbeugung dieser Beschwerden und Erkrankungen darstellen. Als Möglichkeit zur Vorbeugung und Gesundheitsförderung werden neben der Ergonomie auch technische und organisatorische Maßnahmen sowie die Verhaltensprävention der Betroffenen durch Bewusstseinsbildung entwickelt.
„Mit ihrer Abschlussarbeit hat Anja Bruchmann einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis und zur Prävention bildschirmarbeitsbedingter Beschwerden und Krankheiten geleistet“, gratulieren ihre Gutachter Professor Dr. Johannes Mockenhaupt und Ingo Hermans. Ihr sei es gelungen, in anschaulicher Weise ein umfassendes Konzept zur Prävention und Gesundheitsförderung von Mitarbeitern an Bildschirmarbeitsplätzen zu entwickeln. Das Niveau ihrer Ausführungen sei durchgehend hoch und Anja Bruchmann komme aufgrund sorgfältiger Messungen und gedanklich richtiger Durchdringung der Materie zu plausiblen Schlussfolgerungen.
Der Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), stiftete den Förderpreis für den Fachbereich Sozialversicherung.