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Stipendiatinnen und Stipendiaten treffen ihre Förderer

Thursday 24 February 2011

36 Studierende der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg erhalten in diesem Wintersemester 2010/2011 ein NRW-Stipendium. Das bedeutet 300 Euro monatlich für ein Jahr, die zur Hälfte vom Land NRW und einem privaten Geldgeber aufgebracht werden.

Die ausgewählten Studierenden bringen neben hervorragenden Leistungen unter anderem gesellschaftliches Engagement mit. „Diese jungen Talente sind Basis für unsere Zukunftsfähigkeit“, so Professor Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Bei der Stipendienfeier überreichten gestern (Donnerstag, 24. Februar 2011) insgesamt 21 Stifter ihren Stipendiaten eine Urkunde. Die Stipendiengeber - unter ihnen die Deutsche Postbank, das Bechtle IT-Systemhaus, Reifenhäuser und nicht zuletzt die Gesellschaft der Förderer der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg lernten im Rahmen der Feier die Studierenden persönlich kennen, die nun vielleicht ein wenig befreiter von möglichen Geldsorgen ihr Studium vorantreiben können. Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolgte aus zahlreichen Bewerbungen durch eine Auswahlkommission, allerdings konnten die Unternehmen Wünsche äußern, aus welchem Studienfach sie ein Talent fördern möchten.

In den Genuss eines Stipendiums gelangten Studierende aus den Fächern Biologie (1 Studierender), Chemie mit Materialwissenschaften (4), Elektrotechnik (5), (Wirtschafts-)Informatik (6), Maschinenbau (7), Naturwissenschaftliche Forensik (1), Technikjournalismus/PR (2) und Wirtschaft (10).

Professor Dr. Reiner Clement, Vizepräsident für Innovation und neue Finanzierungsinstrumente, lobte das große gesellschaftliche Engagement der Unternehmen, denn letztlich sei ein Stipendium eine freiwillige Unterstützung. Die Bereitschaft sei insofern bemerkenswert, als es in Deutschland leider noch keine etablierte Stipendienkultur gebe.

Insofern ging das Land Nordrhein-Westfalen beispielhaft voran, als es das sogenannte NRW-Stipendium auflegte, das besonders begabte Studierende bekommen können. Die Besonderheit dabei: Die Hochschulen müssen für jede 150-Landes-Euro einen Co-Stifter finden, sei es private Geldgeber oder Unternehmen. Das ist mühsam für die Hochschulen, aber diese sogenannten Matching Funds dienen gewissermaßen zur Einübung einer Stipendienkultur, um besonders begabte und leistungsstarke Studierende zu fördern.

Bildungsfonds der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg möchte über NRW- und Deutschland-Stipendium hinaus auch eigene Wege gehen, und gegebenenfalls eigene Stipendien auflegen. Damit könnten beispielsweise Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern besonders gefördert werden, die bei der Internationalisierungsstrategie der Hochschule eine große Rolle spielen. „Das Potenzial in diesen Ländern ist enorm“, sagte Hochschulpräsident Hartmut Ihne, „wir müssen es ausschöpfen auch im Hinblick auf unsere Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit und ein international tragfähiges Netzwerk.“

In diesem Zusammenhang spielt die Initiative „Teaching for Development“ der Hochschule eine wichtige Rolle, bei der unter anderem der Masterstudiengang NGO-Management zu nennen ist. Dieser Studiengang soll sich künftig noch mehr an Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern wenden, doch sind die Kosten für ein Studium in Deutschland für die Menschen aus diesen Regionen kaum zu bestreiten.

Auch die Kooperation mit „Menschen für Menschen“ in Äthiopien ist bereits gut angelaufen. Dabei geht es zunächst um die Unterstützung der äthiopischen Lehrkräfte etwa mit Lehrfilmen oder Konzepten, die von Studierenden und Mitarbeitern des Fachbereichs Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus erarbeitet werden. Den umgekehrten Weg an die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg können die jungen äthiopischen Studierenden aber kaum gehen

Dies sind nur zwei erste Beispiele, bei denen der Bildungsfonds der Hochschule ansetzen wird. „Zukunft“, so Präsident Ihne, „bedeutet, den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zu richten. Und Zukunft heißt auch, Verantwortung lehren und leben.“ Die Hochschule wolle möglichst viele junge, talentierte und kreative Menschen aus der ganzen Welt für sich gewinnen, sie auf ihrem Weg unterstützen und langfristig auch von ihnen lernen.