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Hochschule Bonn-Rhein-Sieg auch im Verbund erfolgreich

Tuesday 13 December 2011

Nach ihrem Erfolg in der ersten Auswahlrunde des „Qualitätspakts Lehre“ von Bund und Ländern punktet die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im Verbund mit der federführenden Hochschule (HS) Niederrhein, der Fachhochschule (FH) Düsseldorf und der Hochschule Rhein-Waal auch in der zweiten Bewilligungsrunde. Die Verbundpartner erhalten bis 2016 rund 4,1 Millionen Euro für die Umsetzung des Projekts „Servicestelle Lehrbeauftragtenpool“, auf die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entfallen davon rund 1,2 Millionen Euro.

Bei dem Projekt geht es vorrangig um eine professionelle Rekrutierung von Lehrbeauftragten nach bestimmten Qualitätskriterien. Der Verbundantrag der vier Hochschulen ist auch eine Antwort auf die in den kommenden Jahren stetig steigende Zahl von Studierenden. Allein aufgrund der doppelten Abiturjahrgänge wird für das Land Nordrhein-Westfalen im Jahr 2013 mit zusätzlichen 60.000 Abiturienten gerechnet. Die Hochschulen können allerdings nur begrenzt Professoren einstellen, so dass die Zahl der Lehrbeauftragten in den kommenden Jahren bei den Verbundpartnern stark wachsen müsse, um die Qualität der Lehre aufrecht zu erhalten.

Professor Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, misst dem Einsatz von Lehrbeauftragten große Bedeutung zu: „Wir brauchen die Lehrbeauftragten, denn sie stehen insbesondere für den Praxisbezug der Fachhochschulen. Sie sind ein Bindeglied zwischen Hochschule und Unternehmen. Sie können aber auch Spitzenauslastungen kompensieren, da sie schnell und flexibel einsetzbar sind.“ An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sind pro Semester rund 230 Lehrbeauftragte im Einsatz.

Die Verbundpartner werden nun ab März 2012 eine gemeinsame „Servicestelle Lehrbeauftragtenpool“ aufbauen. Die Servicestelle dient der Rekrutierung geeigneter Personen, die an den vier Hochschulen nach Bedarf eingesetzt werden können, so dass der Mangel an Lehrbeauftragten insbesondere in den technischen Fächern infolge eines Synergieeffekts ausgeglichen werden kann. Speziell dafür eingestellte Mitarbeiter sollen systematisch auf die Suche nach Lehrbeauftragten gehen und dabei bestehende Kontakte zu Unternehmen, Verbänden oder anderen Institutionen nutzen sowie neue Kontakte knüpfen, um geeignete Personen zu finden. Die Einstellung der Lehrbeauftragten erfolgt dann nach professionellen Kriterien. Hier gab es in der Vergangenheit Schwächen, die behoben werden sollen.

Vom Aufbau eines gemeinsamen Lehrbeauftragtenpools erhoffen sich die Verbundhochschulen außerdem einen Mehrwert in der Personalentwicklung, da das sogenannte Pooling eine umfassende und systematische hochschuldidaktische Weiterbildung erst möglich macht. Spezielle Schulungskonzepte sollen dafür entwickelt werden.

Für die Lehrbeauftragten könnte sich das Projekt durchaus zu einem attraktiven Karrierepfad hin zu einer FH-Professur entwickeln. Der Pool könnte zu einer ersten Anlaufstelle für alle werden, die sich für eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule interessieren. Die Partner möchten damit auch einen besonderen Impuls für die Förderung von Frauen an Fachhochschulen geben, um den Anteil an Professorinnen zu steigern.

Insgesamt 102 Universitäten, Fachhochschulen und Kunst- und Musikhochschulen erhalten in der zweiten Auswahlrunde bis 2016 rund 400 Millionen Euro Fördermittel des Bundes zur Verbesserung von Studienbedingungen und Lehrqualität. Insgesamt stehen im Qualitätspakt Lehre bis 2010 zwei Milliarden Euro bundesweit für die Hochschulen zur Verfügung.