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Centre for Entrepreneurship, Innovation and SMEs (CENTIM)

Ein grünes Gründerinnen-Trio: EduGarden

Mit Learning Labs zum Thema Regeneratives Gärtnern wollen Mona, Meike und Christine für Klimaschutz und Begrünung von Städten sensibilisieren. Ihre Gründung steht kurz bevor.
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Meike van der Kamp wohnt in Königswinter und studiert im Bachelor Nachhaltige Sozialpolitik an der H-BRS. Im Projekt ist sie zuständig für die Seminarkonzeption und das Networking und verantwortet gleichzeitig den Bereich Inklusion. Durch ihre eigene Schwerbehinderung liegt ihr das Thema besonders am Herzen.

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Mona Lorvik lebt in Bonn und ist H-BRS-Alumna (Master in CSR / NGO Management). Sie arbeitet in einer NGO. Ihr Steckenpferd sind die Konzeption und die Strategie eines Social Business Plans.

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Christine Zimmermann-Lössl lebt in München und ist die Vorstandsvorsitzende der Association for Vertical Farming e.V., einem weltweit tätigen gemeinnützigen Verein, in dem Produzenten und Forscher zusammenkommen und das Thema Vertical Farming & Circular Food Systems weltweit vorantreiben. Sie ist im Projekt zuständig für das Modellprojekt in München und ist die Fachfrau für Vertical & Circular Farming.

Das Gründungsvorhaben

Wir wollen in Städten Learning Labs zum Thema Vertical Farming & Circular Food Systems und Urban Greening aufbauen. Dort sollen alle Akteure der Bürgergesellschaft erfahren und lernen können, wie man, unter den Herausforderungen, die der Klimawandel an uns alle stellt, regenerativ gärtnert und nachhaltig und lokal Lebensmittel anbauen und produzieren kann (unter Nutzung moderner Techniken und den Erkenntnissen aus der Pflanzenforschung).

Unsere inklusiv konzipierten Learning Labs sollen die neuen Lernorte für regenerative, lokale, klimaschonende und umweltgerechte Lebensmittelproduktion werden! 

Das Geschäftsmodell

Wir bieten B2B und B2C Workshops, Infoveranstaltungen und Beratung zu Planung und Realisierung von Urban Farming, Stadtbegrünung und Circular Food Production an.

Unsere Zielgruppen sind Kindergärten, Schulen, Organisationen, Firmen und Städte und Stadtteilprojekte.

 

Wie ist die Idee zu eurem Start-up entstanden?

Das Leben hat uns alle drei innerhalb eines Jahres zusammengeführt - uns verbindet zum einen die Idee des Social Entrepreneurship und zum anderen der Wunsch nach einer sinnvollen Tätigkeit: Wir möchten etwas aufbauen, dass einen positiven Impact auf das Leben in den Städten hat. Wir sind überzeugt davon, dass regenerativer Anbau von Nahrung und innovative Technologie Hand in Hand gehen können, um die schwindenden Ressourcen zu schonen und der Natur wieder mehr Raum zu geben - und wir zugleich grüne Lebensräume in Städten gestalten können, um die Städte lebenswerter und klimaresilient zu machen.

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Was macht euer Start-up besonders und hebt euch von anderen ab?

Wir bauen Lern- und Erlebnisorte auf, um Bürgerinnen und Bürgern (auch ohne Vorwissen) zu zeigen, wie sie zukünftig Nahrung in Städten anbauen können, wie sie die vorhandenen Ressourcen schonen und wie Kreislaufwirtschaft funktioniert. Wir wollen stationäre Orte schaffen, die es den Bürgern ermöglichen, die verschiedenen Methoden zum Klimaschutz und zur Begrünung zu erleben.

Unser USP ist zudem, dass wir die Projekte inklusiv gestalten werden. Inklusion ist ein selbstverständliches Ziel für uns, insbesondere da eine von uns selbst schwerbehindert ist. Wir gründen unser Projekt nicht für die Nische „Inklusion“, sondern in der Mitte der Gesellschaft. Und genau da gehören auch die Menschen mit Beeinträchtigungen hin!

Ein weiterer USP ist unser Circular Food Production Lab in München. Es gibt bisher keine Learning Labs in Deutschland für die Circular Food Production. Langfristig hoffen wir, einen Impact auf gesellschaftlicher Ebene zu erreichen – ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass regenerativer Anbau und Technologie einander ergänzen können und gemeinsam zum Klimaschutz und zur Ernährungssicherheit beitragen können.

Was motiviert euch dazu, euer eigenes Start-up auf- und auszubauen?

Die Verbesserung des Stadtlebens und nachhaltige Programme für alle zu gestalten ist der rote Faden unserer Motivation. Wir denken, dass Frauen, auch aufgrund ihrer Sozialisation, eher nachhaltige Unternehmen aufbauen. Nach langjährigem Engagement in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und der Politik, wollen wir uns jetzt darauf konzentrieren, einen Impuls zu setzen. Einen Impuls, der es vielen Menschen ermöglichen soll, selbst handlungsfähig zu werden (Empowerment). Wir sind davon überzeugt, dass es genau so etwas gerade braucht. Wir haben die Kompetenzen und das Netzwerk, also machen wir es! ;)

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Was war eure größte Herausforderung?

Gründen in Zeiten von Corona ist schlicht herausfordernd - wir wohnen weit entfernt voneinander, alle Projektpartner kämpfen ihre eigenen Schlachten mit Corona und den Folgen… Für Meike ist die Situation besonders schwierig - aufgrund ihrer Schwerbehinderung ist sie als Rentnerin vor eine sehr komplexe Herausforderung gestellt.

Sie muss sich besonders viele Fragen stellen: Wie geht gründen als Schwerbehinderte überhaupt? Wie kann ich herausfinden, wie viel ich zum Start-up beitragen kann? Nach einem schweren Schädelhirntrauma ist sie nur sehr reduziert belastbar. Gleichzeitig bringt sie sehr viele Kompetenzen und ein sehr großes Netzwerk mit; ohne sie wäre das Projekt nicht entstanden.

Unsere kreative Lösung für diese Herausforderung: Meike wird das Start-up als Business Angel unterstützen: neben großzügiger finanzieller Unterstützung, stellt sie ihr Fachwissen und ihr Netzwerk zur Verfügung. So kann es jetzt losgehen und Meike hat die notwendige Zeit, herauszufinden, wie für sie möglicherweise ein Weg zurück in eine Berufsfähigkeit in Teilzeit realisierbar sein könnte.

Für Mona bietet das Projekt sehr viele Möglichkeiten, den städtischen Raum besser, nachhaltiger und umweltschonender zu gestalten. Die Herausforderung besteht darin, zu begreifen, dass man nicht alles auf einmal durchführen kann. Deshalb ist es sehr schwer gewesen, sich auf eine Strategie festzulegen, weil man die Lösungen eigentlich alle auf einmal, sofort umsetzen möchte. Die Kunst liegt in der Reduktion auf eine klug gewählte realistische Größe der Projekte, sich genau zu überlegen, was wollen wir im ersten Schritt, was im zweiten usw. umsetzen? Rom wurde auch nicht in einem Tag erbaut.

 

Was ist eurer Meinung nach die wichtigste Eigenschaft, die ein Entrepreneur braucht und warum?

Meike: Wir haben gelernt, dass es eine ganz eigenwillige Mischung aus Hartnäckigkeit und dem Festhalten an eigenen Konzepten und Zielen erfordert - und zugleich eine Beweglichkeit und kreative Anpassungsfähigkeit an den Prozess. Die Kunst besteht darin, sich agil an die zwangsläufigen Veränderungen anzupassen, und das so zu gestalten, dass zugleich der Kern der Idee intakt bleibt. Das erfordert viel Kreativität, Reflektion und Anpassungsfähigkeit, während man die Idee erhält.

Für Mona ist Entrepreneur zu sein eigentlich ein Lebensstil und weniger eine Teilzeitbeschäftigung.

Welches Ziel möchtet ihr in 3 Jahren erreicht haben?

Wir möchten unsere Pilotprojekte in Köln und München erfolgreich realisiert haben.

Es sollen Orte sein, die Menschen inspirieren und dazu anregen, selbst gestaltend tätig zu werden. Wir wollen ein Netzwerk aufgebaut haben, dass uns trägt und als langfristiges Ziel möchten wir ein Learning Lab, in Kombination mit Agroforstwirtschaft, mit einem einheimischen Netzwerkpartner in einem afrikanischen Land realisieren. 

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Was möchtet ihr angehenden Entrepreneuren durch eure Erfahrung mit auf den Weg geben?

Baut euch Netzwerke! Unser ganzes Projekt entstand dadurch, dass wir alle drei gut netzwerken können und dadurch immer im entscheidenden Moment ein Partner, eine Inspiration, eine Förderung, ein Kontakt auftauchte…seid hartnäckig und vergesst nicht, dass es Freude machen soll zu gründen. Wenn ihr merkt, dass euch an einem bestimmten Punkt die Freude fehlt, dann ist das der richtige Moment, innezuhalten und sich und das Projekt zu überprüfen!

Nehmt Angebote wie die Start-up-Manufaktur wahr. Es hilft enorm - es gibt so viele sinnige und unsinnige Fragen, die man sich als Start-up stellt. Wie schön ist es, wenn man da jemanden mit Erfahrung und Kompetenz hat, der einem hilft.

Welche Rolle hat die Hochschule während eurer Gründung gespielt?

Wir werden von der Start-up-Manufaktur unterstützt und wollen gerade mit dem CITIZEN LAB eine Zusammenarbeit aufbauen. Wir erleben die Zusammenarbeit als sehr spannend. 

Wir wollen in unserem Start-up Service-Learning implementieren und würden das gerne hier an der Hochschule starten.

Habt ihr Lehrveranstaltungen zu Entrepreneurship besucht?

Ja, haben wir und es hat uns sehr viel weitergebracht! Dass es dieses Angebot gibt, ist großartig! Wenn ihr auch Lust habt zu gründen, nutzt das Angebot. So etwas gibt außerhalb der Hochschule kaum und schon gar nicht kostenlos.

Die Hochschule und die Start-up-Manufaktur bieten ein sehr großes Netzwerk, an so etwas kommt man sonst nicht ran! 

Was möchtet ihr uns noch sagen?

Wir freuen uns, wenn sich diejenigen, die mehr über das Projekt wissen wollen oder Lust haben, mitzumachen bei uns melden!

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