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Thomas Fenske, Elektrotechnik
Thomas Fenskes Eltern stammen aus Russland. Sie siedelten 1989 nach Deutschland um und fanden in Hennef ihr neues Zuhause. Fünf Kinder, allein der Vater brachte als Mechaniker im öffentlichen Dienst Geld nach Hause – da legten seine Eltern nicht allzu viel Wert auf die schulische Bildung. Thomas Fenske besuchte daher zunächst einmal die Hauptschule. „Im Grunde ging es mehr darum, möglichst schnell Geld zu verdienen.“ Doch der Sprössling selbst hatte mehr vor. Er schaffte auch die Mittlere Reife und begann eine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik bei der profine GmbH in Troisdorf, die Systeme für Fenster und Türen herstellt. Schon dort bemerkten die Ausbilder seinen großen Ehrgeiz. Davon angetrieben besuchte Fenske zusätzlich ein Nachhilfeprogramm, und so schloss er die Ausbildung 2009 am Ende als IHK-Prüfungsbester und mit achtmonatiger Verkürzung ab.
Er hätte einen festen Job bei profine antreten können. Doch das erschien Fenske nicht lukrativ genug. Er holte die Fachhochschulreife nach und entschied sich, an der H-BRS Elektrotechnik zu studieren. „Viele meiner Freunde studierten dort bereits im siebten Semester, was mir einen kleinen Vorteil verschaffte: Ich wusste schon, welcher Professor was verlangt und was auf mich zukam.“ 2010 begann das Studium. „Anfangs hat mir meine Ausbildung nicht viel geholfen – alle, die kurz zuvor Abi gemacht hatten, waren die Lernerei eher gewohnt. Erst später, als es ans Praktische ging, konnte ich mit meinem Wissen punkten.“
An die insgesamt vier Jahre denkt Fenske mit gemischten Gefühlen zurück. Die tolle Kommunikation zwischen Studenten und Dozenten und die praktische Ausrichtung gefielen ihm gut. Und doch war die Studienzeit nicht leicht: „Ich habe durchgehend gearbeitet, in den Semesterferien Vollzeit, und während der Klausurphasen nur gelernt. Da blieb nicht viel Zeit für mich.“ Doch einer war in dieser Zeit sein Anker und Ruhepol: Jesus Christus. Fenske ist überzeugter Christ: „Bei Gott konnte ich immer wieder runterkommen, mich entspannen. Und so habe ich mich im Studium auch immer weiter pushen können.“
Mit 26 Jahren, zwei Jahre nach Beenden des Studiums hat er nun eine feste Anstellung als leitender Ingenieur bei BASF in Ludwigshafen. Doch selbst dort sieht Fenske noch nicht das Ende der Fahnenstange: „Bei einem Unternehmen dieser Größe kann man es immer noch ein Stückchen weiter schaffen. Das werde ich auch versuchen, aber erst in ein paar Jahren.“
Text: Antonia Heizmann
Antonia Heizmann studiert Technikjournalismus an der H-BRS. Sie schrieb dieses Porträt im Rahmen eines Alumni-Projekts im Studiengang Technikjournalismus im Wintersemester 2015/2016.