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Doktortitel für Lukas Pschyklenk
Doktortitel für Lukas Pschyklenk
Flüssigkristalle kennt man in der Regel nur von Displays (LCD). Dabei können die außergewöhnlichen optischen Eigenschaften dieser faszinierenden Substanzen für diverse Anwendungen genutzt werden. Eine davon ist die Gassensorik. Eine spezielle flüssigkristalline Phase, die durch Dotierung mit optisch aktiven Substanzen entsteht, reflektiert ähnlich wie die Flügel eines Schmetterlings nur einen schmalen Wellenlängenbereich des einfallenden Lichtes zurück. Für den Beobachter erscheint der Flüssigkristall dann in einer sehr intensiven Farbe. Für die Farbe ist jedoch kein Farbstoff, sondern nur die Struktur des Flüssigkristalles verantwortlich. Durch eine chemische Reaktion des Dotiermittels mit einer zu detektierenden Substanz ändert sich diese Struktur und damit augenblicklich die sichtbare Farbe. Zur Detektion von Substanzen entwickelte Lukas Pschyklenk einen Gassensor, der keinerlei Stromverbrauch aufweist und mit bloßem Augen ausgelesen werden kann. Das Promotionsvorhaben war mit dem BMBF-Projekt OptoSpin verbunden.
Es wurden Polymerfasern hergestellt, in deren Kern sich der Flüssigkristall befand, und untersucht, inwieweit diese Einkapselung sich auf die gassensorischen Eigenschaften auswirkt. Dazu wurde das Herstellungsverfahren für die Fasern optimiert und neue Verfahren für die gassensorischen Messungen entwickelt.
Die Disputation fand an der Universität Paderborn statt. Die Prüfungskommission bestand aus (v.l.n.r.) Prof. Dr. Claudia Schmidt, die den Vorsitz übernahm, Prof. Dr. Peter Kaul als Zweitprüfer, Prof. Dr. Michael Tiemann als Erstprüfer und Prof. Dr. Dirk Kuckling als Drittprüfer.
Pschyklenk ist bereits seit 2021 in der Industrie tätig und arbeitet bei einem großen Windelhersteller in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Er sagt über seinen Job: "Auch wenn die Arbeit einem Einiges abverlangt, fühle ich mich dort wohl und werde auch in naher Zukunft weiter an der Optimierung dieser krisensicheren Produkte arbeiten."
Sein Tipp für unsere Promovierenden:
„Als ich 2021 die Hochschule verließ, war meine Arbeit bereits zu großen Teilen fertig geschrieben. „Den Rest schaffe ich dann nach der Arbeit und an den Wochenenden“ war mein naiver Gedankengang. In der Realität ist das neben dem Familienleben und der neuen Arbeitsstelle eigentlich kaum machbar. Ich habe mir deshalb mehrmals "Schreiburlaub" genommen, um mein Ziel noch zu erreichen. Trotzdem hat es dann noch etwa zwei Jahre gedauert, bis ich die Arbeit tatsächlich abgabebereit hatte. Ich würde also jedem Doktoranden raten, die Arbeit unbedingt fertigzustellen, solange man noch an der Hochschule ist und sich voll auf sein Thema fokussieren kann.”
Lukas Pschyklenk, PhD 2024
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