Erasmus-Mobilität für Beschäftigte – Ein Besuch an der neuen Partnerhochschule in Kastilien La-Mancha

Die neue Partnerhochschule kennenlernen per Job-Shadowing

Eigentlich ist die Universidad Castilla La-Mancha (UCLM) in der zentralspanischen autonomen Gemeinschaft gar keine wirklich neue Partnerin des Fachbereich Informatik. Bereits seit 2013 haben wir im Rahmen von mehreren EU-geförderten Projekten mit Kollegen von der Escuela Superior de Ingeniería Informática auf dem Campus in Albacete zusammengearbeitet, Lehrmaterialien aktualisiert, Trainings durchgeführt. Nur Studierende haben wir nie ausgetauscht, und das obwohl die Informatik dort einen großen Teil der Lehre auf Englisch durchführt!

Am Rande eines der Projekttreffen hier bei uns auf dem Campus in Sankt Augustin „überfiel“ unser langjähriger spanischer Ansprechpartner, Professor Enrique Arias Atunez, das hiesige International Office mit dem Anliegen, nun auch ein Erasmus+ Abkommen zwischen unseren beiden Hochschulen abzuschließen. Als Teil des Teams für Internationales am Fachbereich war für mich nun wichtig, neben den Informatikern der UCLM auch das dortige ORI, das Oficina de Relaciones Internacionales kennenzulernen und den Campus zu besuchen. Zudem wollte ich mit den UCLM-Studierenden sprechen, um Werbung für unsere Hochschule und die Summer School am Fachbereich zu machen.

Von Düsseldorf aus ging es also Mitte Februar nach Madrid und von dort aus mit dem unglaublich gut ausgebauten spanischen Schnellzug-Netz mit über 300km/h nach Albacete. An der Partnerhochschule nahm mich mein Ansprechpartner Enrique herzlich in Empfang und stellte meine Spanischkenntnisse wie gewohnt auf die Probe. Er führte mich in der Escuela herum und stellte mich den Kolleginnen im ORI vor. In einem lockeren, spanisch-englischen Gespräch sprachen wir darüber, wie wir den Austausch-Prozess gestalten wollen, was die Besonderheiten unserer Hochschulen sind und auch über Herausforderungen für Austauschstudierende (Kurse finden, wohnen, Sprache). Einen speziellen Prüfauftrag meines Fachbereichs hatte ich gleich zur Diskussion mitgenommen. Glücklicherweise saßen mit Enrique, mir und Julia und Ana aus dem ORI genau die richtigen Personen am Tisch. Nun haben wir neben dem Austausch auf Bachelor-Ebene auch noch die Masterstudierenden schnell noch in das „Inter-Institutional-Agreement (IIA)“ mit aufgenommen, bevor die Tinte getrocknet war.

Auch eine Session mit Studierenden der Informatik war für mich vorbereitet worden, sodass ich die H-BRS als neue Partnerhochschule vorstellen konnte. Die Studierenden, von denen einige familiäre Bindungen nach Deutschland hatten, zeigten großes Interesse an der H-BRS und auch an Deutschland als Zielland. Wenn auch die Summer School am Fachbereich nicht gut in den Semesterplan der spanischen Hochschule passt, scheint ein nachhaltiger gegenseitiger Erasmus+ Austausch für die Zukunft gesichert.

Meine Hauptziele der Erasmus+ Mobilität, das ORI und den Campus in Albacete kennenzulernen, Master-Mobilität in das IIA mit aufzunehmen und Werbung für unsere Hochschule bei den UCLM-Studierenden zu machen, waren damit erreicht. Außerdem hatte ich mein Spanisch reaktiviert, ein Nebenziel dieser Reise. Die Dynamik des persönlichen Besuchs führte dann noch zu einem Kennenlernen der Escuela Internacional de Doctorado de la UCLM, die als Graduierteninstitut überfachliche Kurse für ihre vielen, auch internationalen Promovierenden anbieten. Der Kontakt zum Graduierteninstitut der H-BRS wurde hergestellt und gemeinsame Aktivitäten für die Zukunft in Aussicht gestellt.

Zu guter Letzt bedanke ich mich für die Gelegenheit, die ich durch das Erasmus+ Programm und das International Office hatte, mir einen persönlichen Eindruck der neuen Erasmus+ Partnerhochschule zu verschaffen. Natürlich hätte der funktional notwendige Informationsaustausch auch per Videokonferenz(en) erledigt werden können. Doch die spontanen Begegnungen und Gespräche, der persönliche Eindruck des Campus und seiner Infrastruktur wird die Studierendenberatung und die Zusammenarbeit mit der UCLM in Zukunft erleichtern. Ich hoffe, der Funke der Begeisterung springt auf die Studierenden und Beschäftigten hier am Fachbereich über. Zuletzt und besonders herzlich danke ich meinem Gastgeber Enrique, der sich viel Zeit für mich genommen hat und sogar eine persönliche Stadtführung durch das schöne Albacete gegeben hat. ¡Gracias por todo!