Equal Opportunity
Hochschule will Geschlechterparität in allen Fachbereichen und Gremien vorantreiben
Während der Frauenanteil bei den Beschäftigten in Technik und Verwaltung bereits seit Gründung der Hochschule überdurchschnittlich hoch ist (73 Prozent im Jahr 2022), ist er beim wissenschaftlichen Personal seit 2013 um sieben Prozentpunkte gefallen (43 Prozent im Jahr 2022). Der Anteil an Professorinnen ist zwar zuletzt gestiegen (zwischen 2013 und 2022 von 25 auf 29 Prozent). Es zeigt sich aber, dass der Anteil der Frauen im Karriereverlauf insgesamt sinkt. So stehen 48 Prozent bei den Absolventinnen nur 29 Prozent bei den Professorinnen entgegen. Im Vergleich aller 16 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in NRW liegt die Anzahl der weiblichen Beschäftigten beim wissenschaftlichen Personal und den Professuren an der H-BRS im Durchschnitt. Es sei wichtig, die Anzahl der Frauen überall da zu steigern, wo bislang keine Geschlechterparität vorherrsche, sagt Barbara Hillen, Gleichstellungsbeauftragte an der H-BRS:
„Wir sprechen von einer ‚Leaky Pipeline‘ in Fächern mit einem hohen Anteil an Studentinnen und einem viel geringeren Anteil an Professorinnen, weil die Wissenschaft offenbar nicht attraktiv genug für Frauen ist. Hier verliert die Gesellschaft wertvolles Potenzial, das wir dringend brauchen.”
Dr. Barbara Hillen - Zentrale Gleichstellungsbeauftragte
Auch im Präsidium, dem Senat und in den meisten Fachbereichsräten sind Frauen nicht paritätisch vertreten, obwohl Gremien der Hochschule grundsätzlich geschlechtsparitätisch besetzt werden müssen. Um mehr Frauen das Engagement in diesen Gremien zu ermöglichen, sollen deren Sitzungen auf Zeiträume gelegt werden, in denen gemeinhin eine Kinderbetreuung gewährleistet ist. Auf strategischer Ebene soll die Gleichstellung in den Gliederungen verankert und das Gendercontrolling, also die Berücksichtigung von Geschlechterverhältnissen in Hinblick auf bestimmte Ziele, ausgebaut werden. Auch Gender-Bias-Trainings für Führungskräfte sind geplant, denn die Umsetzung des Gleichstellungskonzepts ist laut Gesetz besondere Verpflichtung der Dienststellenleitung, der Personalverwaltung sowie der Beschäftigten mit Vorgesetzten- und Leitungsaufgaben. Schülerinnenprojekte wie „Komm, mach MINT“, das Mädchen für Studienfächer und Berufe im mathematisch-technischen Bereich begeistern möchte, sollen weiterhin durchgeführt werden, um den Anteil von Studentinnen zu erhöhen. Dies gilt besonders für die Fächer Ingenieurwissenschaften und Informatik. Forschende sind dazu aufgerufen, Gleichstellungsaspekte in Forschungsfragen zu integrieren.
Um den Frauenanteil bei den Beschäftigten und bei den Professuren zu erhöhen, sollen erfolgreiche Maßnahmen, wie etwa die Seminarreihe „Grünes Licht für Professorinnen“ fortgeführt werden. Ein Punkt ist der Gleichstellungsbeauftragten hierbei besonders wichtig:
„Die Wissenschaft ist langfristig für Frauen attraktiv, wenn wir ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von jeglichem Sexismus ist. Hier sehe ich vor allem Männer in der Verantwortung, unser Arbeitsumfeld positiver zu gestalten.”
Dr. Barbara Hillen
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