Administrative unit 1: Facility Management, Building and Safety

Alexander Bayer: Tüftler, Planer, Koordinator

Alexander Bayer Portrait

Tuesday 5 September 2023

Alexander Bayers Arbeit findet zumeist hinter den Kulissen statt. Die verantwortliche Elektrofachkraft ist gemeinsam mit den Mitarbeitern des H-BRS-Vertragspartners zuständig für die Leitungen in der Wand und die Kabel unter dem Schreibtisch: kurz gesagt, für die gesamte Elektronik in den Gebäuden der Hochschule. Privat lebt der Bonner seine Leidenschaft fürs Planen und Tüfteln mit einem ungewöhnlichen Hobby aus.

Es ist 8 Uhr an einem Donnerstagmorgen. Alexander Bayer ist auf dem Weg zum ersten Termin des Tages: der Dienstbesprechung mit seinem Mitarbeiter. Im koffe-In reden die Handwerker darüber, welche Aufgaben heute erledigt werden müssen. Die Liste ist umfangreich: Der Elektrotechniker-Meister und die Mitarbeiter kümmern sich um die Elektronik in allen Hochschulgebäuden. Das sind neben den Campus in Sankt Augustin und Rheinbach auch das F-Gebäude in der Grantham-Allee sowie der Technopark in der Rathausallee in Sankt Augustin. Sie bauen Labore um, wenn ein Forschungsprojekt spezifische Anforderungen benötigt, reparieren Lampen und defekte Steckdosen, oder tauschen Kabel aus. Auch die DGUV-Prüfung aller elektronischen Geräte nach Vorgaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) fällt in Bayers Tätigkeitsbereich. Die wichtigste Aufgabe ist jedoch eine andere: „Wir sind natürlich auch für die Sicherheitsbeleuchtung und die Brandmeldeanlage zuständig. Wenn hier irgendetwas nicht ordnungsgemäß funktioniert, erlischt die Betriebserlaubnis für das Gebäude. Daher müssen wir bei Problemen sofort reagieren“, sagt Bayer.

Alexander Bayer Machado bei der Arbeit - für Wissenswert
Rui Machado (l.) und Alexander Bayer bei der Arbeit. Foto: Pascal Schröder

Einen solchen Notfall gibt es an diesem Vormittag glücklicherweise nicht. Gemeinsam mit Rui Machado macht sich der Hochschulmitarbeiter auf den Weg zum ersten Arbeitsort: einem Labor im Bauteil C. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Machado ist von einem externen Dienstleister dauerhaft als Elektriker für die Arbeit in der Hochschule abgestellt, Bayer plant die Projekte, koordiniert die Dienstleister und kommuniziert mit den jeweiligen Auftraggebern. Den Spaß an der Arbeit sieht man ihm an: „Wenn am Ende alles so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe, bin ich einfach zufrieden. Und natürlich ist es besonders schön, wenn auch die Auftraggeber bekommen, was sie sich gewünscht haben“, sagt Bayer.

Der Job als Planer war zu Anfang eine Umstellung für den Handwerker, der es gewohnt war, selbst Hand anzulegen. Nach der Schule entschied sich der gebürtige Dottendorfer für eine Ausbildung zur Elektrofachkraft. Später schloss er erfolgreich die Meisterschule ab und machte sich als Ein-Mann-Betrieb selbstständig. Nicht selten hatte seine Arbeitswoche dabei 80 Stunden, bei fixen Fertigstellungsterminen auf Großbaustellen verbrachte er auch schonmal ganze Tage und Nächte auf der Arbeit. „Ich habe meine Arbeit sehr gerne gemacht, aber Stress und Existenzängste gehören als selbstständiger Unternehmer dazu. Ich genieße ich es, dass ich auch noch Zeit für ein Leben neben der Arbeit habe. Der Wechsel zur H-BRS war absolut die richtige Entscheidung“, sagt Bayer, der seit mittlerweile knapp drei Jahren an der Hochschule arbeitet

Im Labor angekommen lautet der Auftrag, eine neue Speziallampe aufzuhängen, je nach Bedarf in der Höhe verstellbar. Die beiden Handwerker beraten, wie die Anforderungen der Forscher am besten umgesetzt werden können. Nach zehn Minuten steht fest: Die Lampe kann mit einer Aufhängung an der Wand befestigt werden. Bayer zückt sein Smartphone und notiert, welche Teile bestellt werden müssen. Danach geht es weiter zum nächsten Projekt.

Seine Leidenschaft fürs Tüfteln und Planen hört auch nach Feierabend nicht auf. Zu Hause stehen Miniaturkunstwerke, von Unkundigen manchmal fälschlicherweise als Spielzeug verlacht: Bayer ist begeisterter Lego-Bauer. Sein größtes Projekt ist ein 1,5 Mal ein Meter großes Modell des Pützchens-Markt-Festzeltes, detailliert vorgeplant am Computer mit Hilfe einer Architektursoftware: „Das Schöne an diesem Hobby ist, dass man immer weiter an Details arbeiten kann. Diese Werke sind wie ein großes Wimmelbild, in dem Betrachter ständig etwas Neues entdecken können“, sagt Bayer. Der ganze Prozess von der Idee über die Planung bis hin zum Endergebnis sei eine Herausforderung. Denn bei den sogenannten MOCs (kurz für: my own creation) wisse man vorher noch gar nicht, ob es die erforderlichen Teile überhaupt gibt. „Es dann nachher trotzdem möglich zu machen ist ein tolles Gefühl“, so der Tüftler. Auf der Lego-Ausstellung, die im Juni an der Hochschule stattfand, stellte Bayer zum ersten Mal seine Werke aus.

Im kommenden Jahr möchte der Bastler wiederkommen. Dann sind die Bauwerke des Mannes, der sonst so oft im Hintergrund agiert, wieder für alle Interessierten zu bestaunen.

 

Text: Pascal Schröder

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Alexander Bayer

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