Department of Social Policy and Social Security Studies
Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Kerstin Rosenow-Williams
Auf dem Weg zur sozialen Nachhaltigkeit: Der Klimawandel aus kinderrechtlicher Perspektive
Prof. Dr. Rosenow-Williams illustrierte in Ihrem Vortrag, dass der Begriff der sozialen Nachhaltigkeit als Nachhaltigkeitsdreieck eine soziale, ökonomische und ökologische Dimension beinhaltet. In diesem Sinne wurde der Begriff erstmals in der Rio-Erklärung der Vereinten Nationen von 1992 definiert. Die Soziologie hat sich als Disziplin lange schwer getan, ihren Beitrag zur Klimawandeldiskussion zu leisten. Ein Grund für die Zurückhaltung der Soziologie wird in ihrem Fokus auf anthropogene Erklärungsfaktoren gesehen, also Argumente, die sich mit der Rolle des Menschen als sozialer Akteur beschäftigen.
Darüber hinaus konnte Prof. Dr. Rosenow-Williams beeindruckend darlegen, wie die Vereinten Nationen in ihrer Kinderrechtskonvention die Rechte von Kindern formal stärkt. Diese formal zugesicherten Rechte werden jedoch durch Klima- und Umweltgefahren bedroht, die Kindern ausgesetzt sind - auf den ersten Plätzen: Luftverschmutzung, Wasserknappheit, Hitzewellen und Bleivergiftungen. Erschwerend kommt hinzu, dass Kinder sind in politisch fragilen und wirtschaftlich unterentwickelten Staaten gefährdet sind, obwohl diese kaum zu den weltweiten Treibhausgas-Emissionen beitragen.
Positiv beurteilte Prof. Dr. Rosenow-Williams, dass die Notwendigkeit zum Umdenken bei Politik und Gesellschaft angekommen ist. Die verabschiedeten Gesetze und Abkommen, die Klima-Demonstrationen und die veränderten Einstellungen in der Bevölkerung (etwa zum Konsumverhalten) sind wichtige Schritte auf dem Weg zu mehr sozialer Nachhaltigkeit.