Rollerlos in Siegburg

In der Sendung der WDR-Lokalzeit Bonn vom 17. Januar 2022 wurde diskutiert, wie sich der Rückzug eines Anbieters für Elektroroller auf das Angebot in den Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis auswirken könnte. Der WDR sprach dafür mit Doktorand Paul Bossauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule und Forschungsgruppenleiter für Mobilität am Institut für Verbraucherinformatik.

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E-Scooter oder Elektroroller sind oft sowohl Fluch als auch Segen für Städte und Kommunen. Auf der einen Seite kann das E-Scooter-Sharing ein wichtiger Baustein zur Reduzierung des first-and-last-mile-Problems von und zu ÖPNV-Haltestellen darstellen. Auf der anderen Seite mehren sich Berichte über Vandalismus an den Fahrzeugen, die häufig auf Gehwegen liegen oder in den Rhein geworfen werden.

Mitte Januar hat der E-Scooter-Anbieter Spin bekanntgegeben, dass er sich aus dem deutschen Markt zurückzieht. Spin hatte bis dahin auch mehrere Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis mit einem E-Scooter-Angebot versorgt und hinterlässt nun eine Lücke.

Das Mobilitäts-Team am Institut für Verbraucherinformatik bearbeitet aktuell mehrere Mobilitätsprojekte an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, wie MIAAS, OMI und MobilCharta5. Vor allem im Projekt MIAAS wird an der Hochschule in Zusammenarbeit mit den Kölner Verkehrsbetrieben und den Stadtwerken Bonn Verkehr an einfach bedienbaren Technologien für Kommunen und Verkehrsbetriebe für eine bessere und ganzheitliche Steuerung und Regulierung von Shared-Mobility-Angeboten, insbesondere für E-Scooter, gearbeitet. Paul Bossauer arbeitet zudem als Senior Researcher im Start-up Reboot Mobility und begleitet dort die Entwicklung von technologischen Lösungen zur Förderung und Vernetzung von Shared-Mobility-Angeboten im ländlichen Raum.

"Ein großes Problem für die Akzeptanz der E-Scooter ist es, dass diese nur selten auf das lokale Mobilitätsangebot abgestimmt sind und die Bürgerinnen und Bürger für jedes Mobilitätsangebot eine eigene App benötigen. Die meisten Kommunen haben häufig nicht die technischen Instrumente, um einen ganzheitlichen Überblick über das Mobilitätsangebot zu erhalten, dieses besser abzustimmen und Bedarfe gezielter zu adressieren. Wir unterstützen Kommunen und Verkehrsbetriebe mit unseren Erkenntnissen aus der Wissenschaft und entwickeln Technologien, um so ein bedarfsgerechtes und auch nachhaltigeres Mobilitätsangebot möglich zu machen", sagt Paul Bossauer.