Department of Social Policy and Social Security Studies
Neuerscheinung: Utopien für die Sozialpolitik
Utopien zeichnen alternative Gesellschaften entlang der Frage was in unserer Welt anders, ja vielleicht besser sein könnte. Das Denken in Alternativen zeichnet Utopien aus, es vermag weitsichtige Orientierung zu vermitteln und gleichzeitig die Schwachstellen unserer gegenwärtigen Gesellschaft offenzulegen. Auch in Bezug auf Sozialpolitik zeigen Utopien auf, welche Defizite bestehende Sozialpolitik hat, und sie helfen auszuloten, welche Alternativen möglich sind. Damit beschäftigen sich Gisela Kubon-Gilke und Remi Maier-Rigaud in ihrem neuen Buch „Utopien und Sozialpolitik. Über die Orientierungsfunktion von Gesellschaftsmodellen“.
Beginnend mit einem Überblick über die vielfältigen Utopieformen, einschließlich dystopischer Romane und einer Auseinandersetzung mit der Kritik an utopischem Denken stehen verschiedene Realutopien im Zentrum des Bandes: Die Überlegungen unterschiedlicher Denker - von Eduard Heimann über Erik Olin Wright bis hin zu Jürgen Habermas und Harald Welzer - werden auf ihren utopischen Gehalt und ihren Charakter als Sozialgestalt im Sinne konsistenter Gesellschaftsentwürfe hin überprüft. Es werden Transformationswege für die Umsetzbarkeit der Utopien diskutiert und ihre Funktion für sozialpolitische Reformen erörtert. Dabei werden u.a. Gerechtigkeits-, Partizipations- und Nachhaltigkeitsfragen aufgeworfen sowie Bezüge zu aktuellen Protestbewegungen hergestellt. Der Band macht deutlich, dass Gesellschaftsutopien in einem relativen und realorientierten Verständnis wichtige Anregungen und Orientierungen für Reformen der Sozialpolitik bereithalten können. Utopien kommt gerade, aber nicht nur in Krisenzeiten ein erheblicher gesellschaftspolitischer Orientierungswert zu, der für die Transformation von Sozialpolitik impulsgebend sein kann.
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