Deutsch-russisches Medienforum in Sankt Petersburg

Im Dezember 2018 fand in Sankt Petersburg das Deutsch-russische Medienforum mit Beteiligung des Studiengangs Sozialpolitik der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg statt. Als Experte für digitale Kommunikation war Prof. Dr. Hektor Haarkötter mit von der Partie, der in Sankt Augustin Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Politische Kommunikation lehrt. Das Medienforum, das jährlich stattfindet, stand dieses Mal unter dem Motto „Messages & Messenger: Neue soziale Medien im Journalismus Deutschlands und Russlands“. Gastgeber war das Zentrum für Internationale Medienforschung an der staatlichen Universität Sankt Petersburg.

Inhaltlicher Ausgangspunkt des Medienforums war die Tatsache, dass jeder zweite unter den 18- bis 24-jährigen Bloggern sich heute als „Journalist“ versteht. Gleichzeitig hat ein Drittel der Internetnutzer Probleme, valide journalistische Information von „fake news“ zu unterscheiden. Der Status von Journalismus im Internet scheint also etwas fraglich geworden zu sein. Prof. Haarkötter konnte mit seinem Vortrag über „Lügenpresse, Fake News & Co.“ einiges zur Aufklärung beitragen. Dabei identifizierte er nicht nur verschiedene Typen von Fake News, sondern gab auch Tipps, wie man sie entlarven kann. „Gerade die Online-Medien zeigen uns, wie stark Kommunikation heute internationalisiert ist“, so Prof. Haarkötter. „Damit sind aber auch Kommunikationsprobleme wie Fake News globalisiert und wir brauchen den Austausch über Grenzen hinweg, um diese Probleme zu lösen“.

Neben dem Konferenzprogramm gab es diverse Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit russischen Journalist/innen und Medienmacher/innen, etwa bei einem Redaktionsbesuch der „Komsomolskaja Prawda“, heute eine der größten Tageszeitungen in Russland.

Das Deutsch-russische Medienforum wird vom Deutsch-russischen Forum organisiert und mit Mitteln des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland finanziert. Das Deutsch-russische Forum ist ein unabhängiger Verein, der sich für bilaterale Kontakte zwischen Deutschen und Russen und für gesellschaftliche und unternehmerische Anliegen in diesem Austausch einsetzt. Kerngebiete der Tätigkeit des Vereins sind Kultur, Sprache und Nachwuchsförderung.