Vizepräsident Internationalisierung und Diversität (VP3)

Diversity Donnerstag: Allyship

Mittwoch, 7. August 2024

Mit dem „Diversity Donnerstag“ nimmt das Diversitätsmanagement-Team der H-BRS regelmäßig an Donnerstagen Diversitätsaspekte und Antidiskriminierungsthematiken in den Blick. Unser heutiger Diversity Donnerstag addressiert das Thema Allyship.
Diversity Donnerstag_Allyship

Was bedeutet der Begriff "Allyship"?

Allyship im Deutschen bedeutet so viel wie "Solidarität", "Parteilichkeit" oder "Verbündetenschaft". Bei Allies handelt es sich in der Regel um Personen, die aufgrund bestimmter Eigenschaften (z.B. Geschlecht oder Nationalität) Vorteile in der Gesellschaft genießen und sich als Verbündete für benachteiligte Personen einsetzen.

Wichtig ist hierbei: Allyship ist keine Identität (Verbündete:r sein), sondern ein fortlaufender Prozess (als Verbündete:r handeln).

 

"Allyship ist in seiner Grundidee keine Identität und keine Performance, sondern ein Prozess, ein aktives Tun."

Quelle: FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW

 

Warum ist Allyship wichtig?

"Solidarität ist einer der wichtigsten Bausteine einer demokratischen Gesellschaft. Sie bedeutet mitfühlen und sich für andere stark machen – auch ohne eigene Betroffenheit."

Durch Allyship können die eigenen Privilegien in angemessener Form genutzt und für das Wohl aller in einer demokratischen Gesellschaft eingesetzt werden.

Quelle: HateAid gGmbH

 

Wie unterstütze ich als Ally weniger privilegierte Menschen?

Die goldenen Regeln des Allyship:

  1. Prüfe deine Privilegien.

Als Privilegien werden die Ressourcen und Vorteile innerhalb der Gesellschaft verstanden, die in der Regel nicht durch die eigene Leistung, sondern von Geburt an gegeben wurden. Für Allies ist es bedeutsam zu erkennen, dass sie Privilegien besitzen und so in einer anderen Ausgangsposition stehen. Ein Teil der Bewusstmachung eigener Privilegien beinhaltet, sich über die Erfahrungen von weniger privilegierten Menschen zu informieren. Dies ist auch wichtig, um Diskriminierung zu erkennen.

  1. Erkenne Alltagsdiskriminierung und reagiere.

„Alltagsdiskriminierungen sind unterschwelligere Formen von Anders-Behandlung oder Herabwürdigung. Die diskriminierenden Einstellungen erlernen Menschen durch die Erziehung, durch mediale Vorbilder:innen oder andere Einflüsse. So ist vielen nicht bewusst, dass ihre Aussagen diskriminieren, ausgrenzen und verletzen.“ (HateAid gGmbH). Wenn Allies diskriminierende Situationen miterleben, können sie darauf hinweisen, dass beispielsweise eine Aussage oder Frage diskriminierend/verletzend war. Solidarität und Empathie sind hierbei wichtig.

  1. Höre Betroffenen zu und glaube ihnen.

Es ist wichtig, Betroffenen beim Berichten ihrer Erfahrungen aktiv zuzuhören. Auch wenn es als nicht-betroffene Person schwerfallen kann, sich die Situation vorzustellen, sollte betroffenen Menschen geglaubt werden, ohne ihre Erfahrungen zu hinterfragen.

  1. Lasse Betroffenen genug Raum.

Allyship bedeutet vor allem das eigene Einsetzen und aktiv werden. Dies sollte jedoch geschehen, ohne Betroffenen den Raum bzw. die Bühne zu nehmen. Die Rolle des Allies ist eine unterstützende Rolle und nimmt nicht mehr Raum ein, als sie es sollte.

  1. Bilde dich weiter und informiere dich.

Von Diskriminierung betroffenen Personen kann es schwerfallen, nicht-betroffenen Personen Fragen zu Diskriminierung und eigenen Erfahrungen zu beantworten, da diese häufig mit Schmerz verbunden sind. Es ist daher wichtig für Allies zu akzeptieren, dass nicht jede betroffene Person über Erfahrungen berichten bzw. aufklären möchte. Hilfreich ist daher, sich selbst weiterzubilden, zum Beispiel indem aktiv selbst Literatur, Serien oder Filme recherchiert werden, die sich mit Diskriminierungsformen auseinandersetzen.

  1. Unterstütze Menschen, die Diskriminierung erfahren.

Die genannten Tipps können dabei unterstützen, als Ally aktiv Betroffenen zur Seite zu stehen und sich mit ihnen zu solidarisieren.

Quelle: HateAid gGmbH

 

Wo finde ich als Ally Beratungsstellen für Antidiskriminierung?

 

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