Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung
Dreitägige Medienreise: Studierende im Landtag, bei RTL, Deutschlandfunk und Mediahuis
Am ersten Tag begann die Exkursion im Düsseldorfer Landtag. NRW-Medienminister Nathanael Liminski, selbst gebürtiger St. Augustiner und damit in enger Verbindung zum dortigen Hochschulcampus, diskutierte mit den Studierenden des Bachelor-Studiengangs Nachhaltige Sozialpolitik über Medienpolitik und Medienregulierung sowie über die Rolle von Social Media und seine eigenen Probleme mit der Plattform TikTok. Anschließend gab es eine Einführung ins Parlamentsgeschehen und ein Besuch einer Plenarsitzung auf der Gästetribüne. Nach diesem demokratischen Highlight trafen sich die Studierenden mit Bastian Hartmann, dem wissenschaftspolitischen, sowie mit Christian Obrok, einem der medienpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Die Studierenden waren am konkreten parlamentarischen Geschehen ebenso interessiert wie an Fragen der Medienregulierung und an der Entwicklung der Wissenschaftslandschaft NRW. Insbesondere auch die immer noch besondere Stellung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften waren für die Gruppe von großem Interesse.
Am zweiten Tag war die Studierendengruppe beim Fernsehsender RTL eingeladen, dem größten privaten Fernsehanbieter in Deutschland mit Zentrale in Köln. Der Tag begann mit einer ausführlichen Führung durch die imposanten Räumlichkeiten von RTL in der alten Kölner Messe am rechten Rheinufer in Deutz. Die großen Studios mit ihrer gigantischen LED-Kulisse, in denen beispielsweise auch die aktuellen und journalistischen Formate produziert werden, bekamen die Studierenden ebenso zu sehen wie die Sendezentrale und die Schneideräume. In den Räumen der RTL-Journalistenschule klärte sodann deren neuer Leiter über Ausbildungswege und Jobmöglichkeiten bei dem TV-Sender auf. In der Diskussion ging es aber auch um Fragen der Programmqualität und journalistische Auswahlkriterien.
Anschließend waren die Studierenden des Bachelor-Studiengangs Nachhaltige Sozialpolitik beim Deutschlandfunk zu Gast, der seine Zentrale ebenfalls in Köln hat. Der öffentlich-rechtliche Sender ist, wie die Studierenden vor Ort erfahren konnten, in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit: Er ist der einzige Radiosender hierzulande, der deutschlandweit senden darf, da Rundfunk ansonsten Ländersache ist. Außerdem ist der Deutschlandfunk ein fast reiner Wortsender, was ihn ebenfalls einzigartig macht. Der Nachrichtenchef des Deutschlandfunk, Dr. Marco Bertolaso, führte die Studierenden durch die denkmalgeschützten Räumlichkeiten im Sendehochhaus am Rande der Stadt und diskutierte anschließend mit seinen Gästen über das besondere journalistische Profil dieses Senders und wieviel Radioprogramm mit einem nur sehr kleinen Anteil am Rundfunkbeitrag erzeugt werden kann.
An der Wiege demokratischer Presse in Westdeutschland: Zeitungsstadt Aachen
Der letzte Tag der dreitägigen Exkursion führte in die Zeitungsstadt Aachen. In der alten Kaiser- und Printenstadt begann im Januar 1945 die Geschichte der demokratischen Presse im Nachkriegsdeutschland: Die „Aachener Nachrichten“ war die erste Zeitung unter Lizenz der Besatzungsmächte, da Aachen die erste befreite Großstadt im 2. Weltkrieg war. Die Befreiung von der Naziherrschaft hat in diesem Jahr auch Jubiläum, sie ist genau 80 Jahre her. Dass in Aachen im 19. Jahrhundert auch die Nachrichtenagentur Reuters gegründet wurde, kann man im Internationalen Zeitungsmuseum erfahren. Das Museum, untergebracht in einem der ältesten Häuser der Stadt Aachen, zeigt in nur vier Räumen die gesamte Mediengeschichte von der Steinzeit bis ins Digitalzeitalter.
Bei der heutigen „Aachener Zeitung“, die bei der Mediahuis Aachen GmbH erscheint, wurde die Studierendengruppe der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg äußerst freundlich von Geschäftsführer Andreas Müller empfangen, der durch sein Haus führte und auch Chefredakteur Thomas Thelen vorstellte. Die heutige Aachener Zeitung ist der Zusammenschluss der einst unabhängigen Blätter Aachener Volkszeitung und Aachener Nachrichten. Zum Abschluss gab es Glühwein auf dem Aachener Weihnachtsmarkt, den einige für den schönsten in Nordrhein-Westfalen halten.
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Hektor Haarkötter
Professur Kommunikationswissenschaft, Schwerpunkt politische Kommunikation
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Sankt Augustin
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