Zentrum für Wissenschafts- und Technologietransfer
Innovationstreffen "Digitale Zwillinge für urbane Nachhaltigkeit" an der H BRS


Ein digitaler Zwilling ist, vereinfacht gesagt, das virtuelle Abbild eines physischen Gegenstands oder Prozesses. Diese Technologie erlaubt es, verschiedene Szenarien zu simulieren und dadurch datenbasierte Entscheidungen zu treffen. In mehreren H-BRS-Forschungsprojekten nutzen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Konzept, um Lösungen für mehr Nachhaltigkeit mit und für Kommunen zu entwickeln.
Das „Digital Twin-4-Multiphysics Lab“ an der Hochschule bündelt mehrere Forschungsprojekte, die digitale Lösungen für den urbanen Raum oder die Industrie entwickeln. Dazu zählt unter anderem das Projekt OpenSKIZZE, in dem Dr. Alexander Hagg Open Source Anwendungen entwickelt, die Städteplanerinnen und -planer als Entscheidungsgrundlage in verschiedenen Anwendungsszenarien nutzen können.
Das Team um Professor Martin Hamer und Tim Wessel arbeitet im Projekt EcoTwin daran, bereits vorhandene sowie selbst erhobene Umweltdaten in ein virtuelles Abbild aller städtischen Grünflächen zu überführen. In Zukunft könnte das System beispielsweise Warnungen ausgeben, wenn eine Grünfläche zu trocken ist und bewässert werden muss.

Um Umweltdaten geht es auch im Projekt NAkSU (Neue Analyseverfahren für komplexe Sicherheits- und Umweltdaten). Hier entwickeln die Forschenden neue Analyseverfahren, um Sicherheits- und Umweltdaten zu erheben und für verschiedene Gruppen aufzubereiten. Eine Herausforderung ist es dabei, Messdaten von qualitativ und technisch unterschiedlichen Sensoren miteinander zu verknüpfen und sie in Echtzeit zu verarbeiten.
Dr. Bettina Distel vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung unterstrich in ihrem Impulsvortrag die vielseitige Anwendbarkeit digitaler Zwillinge für Kommunen, etwa im Verkehrssektor, bei der Vorbereitung auf Extremwetterlagen oder der effizienten Planung des städtischen Wohnraums.
Dieser Wandel hin zu Smart Cities und gesteigerter Nachhaltigkeit im urbanen Raum könne nur gelingen, wenn sich alle relevanten Akteure vernetzen und vorhandenes Wissen miteinander teilen, sagte Dr. Simon Roth, Leiter des Zentrums für Wissenschafts- und Technologietransfer (ZWT) an der H-BRS, das die Veranstaltung organisiert hatte.

In der Paneldiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kommunen wurde deutlich, dass das Potenzial für die Nutzung digitaler Technologien in den Gemeinden riesig ist. Es brauche jedoch konkrete Fragestellungen, die man gemeinsam bearbeiten könne, sagte Professor Dirk Reith, Direktor des Instituts für Technik, Ressourcenschonung und Energieeffizienz (TREE).
Die Grundlage dafür liege im stetigen Austausch zwischen den Akteuren sowie dem Wissen darüber, was mit Hilfe eines digitalen Zwillings möglich ist. Als mögliche Hürden identifizierten die Diskutantinnen und Diskutanten unter anderem fehlende personelle, oder finanzielle Ressourcen in den Kommunen. Über Fördermöglichkeiten für zukünftige Kooperationsprojekte informierte Katharina Kämmerer vom ZWT.


















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