Vizepräsident Internationalisierung und Diversität (VP3)
Diversity Donnerstag: ADHS
Was ist ADHS?
Bei der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) handelt es sich um eine neurobiologische Erkrankung, bei der es zu einer teils veränderten Informationsübertragung zwischen Nervenzellen im Gehirn kommt.
ADHS ist durch 3 Hauptsymptome gekennzeichnet:
- Hyperaktivität (übersteigerter Bewegungsdrang)
- Unaufmerksamkeit (gestörte Konzentrationsfähigkeit)
- Impulsivität (unüberlegtes Handeln)
Diese Symptome treten nicht überall sowie gleich stark auf.
Bei nahezu allen Erwachsenen mit ADHS ist eine verminderte Aufmerksamkeit feststellbar. Die Hyperaktivität, die im Kindesalter oft stark ausgeprägt ist, nimmt in der Regel im Jugend- und Erwachsenenalter ab. Dennoch empfinden viele Erwachsene mit ADHS eine innere Unruhe und eine starke Getriebenheit. Auch die Impulsivität kann sich im Laufe der Zeit verringern, jedoch haben viele Erwachsene Schwierigkeiten, spontane Einfälle zu überdenken oder Geduld zu bewahren.
Die Auswirkungen dieser Symptome sind sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben deutlich spürbar. Viele Betroffene erreichen aufgrund dieser Schwierigkeiten nicht die Ziele, die sie sich vorgenommen haben, was oft zu erheblichem Leidensdruck führt. Termine werden vergessen, Absprachen nicht eingehalten, und es fällt den Betroffenen schwer, systematisch vorzugehen.
Nach dem Diagnostiksystem für psychische Störungen (DSM 5) sind etwa 2,5% der Erwachsenen von ADHS betroffen.
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, adhs.info - Universitätsklinikum Köln
Welche Stärken und Ressourcen können Menschen mit ADHS im Studium zeigen?
- Neugier
- Rasche Auffassungsgabe
- Höhere Energieressourcen
- Sinn für Gerechtigkeit
- Einfallsreichtum
- Kreativität/Fantasie
- Flexibilität
- Einsatzbereitschaft
- Arbeiten unter Zeitdruck
Quelle: Hennig - ADHS bei Studierenden (Universität Hamburg - Vortrag)
Welche Herausforderungen bringt ADHS in Bezug auf das Studium mit sich?
- Schlechteres Zeitmanagement, Desorganisation
- Prokrastinationstendenzen, langsamerer Arbeitsstil (Verzettlung im Detail)
- Schwierigkeiten bei Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit
- Probleme bei Planung und Durchführung komplexerer Arbeitsabläufe
- Schwierigkeiten bei der Einhaltung von Abgabeterminen
Was hilft Menschen mit ADHS im Studium?
- Verlängerte Testzeit: bei Aufgaben mit hohem Zeitdruck zeigen sich bessere Leistungen
- Bildung kleinerer Gruppengrößen
- Herunterbrechen von Aufgaben in Teilschritte
- Kurz und klar formulierte Aufgabenstellungen
- Strukturiertes Antwortformat
- Anbieten von mündlichen Prüfungen
- Bereitstellung eines störungsarmen, aber nicht zu isolierten Umfeld
- Anwendung des Universal Design for Learning
Quelle: Hennig - ADHS bei Studierenden (Universität Hamburg - Vortrag)
Wo finden Studierende mit ADHS Unterstützung an unserer Hochschule?
- Inklusionsassistenz für Studierende an der H-BRS
- Psychologische Beratung des Studierendenwerks an der H-BRS
Zusätzliche Links:
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