Diversität an der H-BRS

Diversity Donnerstag: Autismus

Diversity Donnerstag_Autismus

Donnerstag, 3. April 2025

Mit dem „Diversity Donnerstag“ nimmt das Diversitätsmanagement-Team der H-BRS regelmäßig an Donnerstagen Diversitätsaspekte und Antidiskriminierungsthematiken in den Blick. Unser Fokus im April: Autismus
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Gestern, am 2. April, war Weltautismustag. Auch von Filmen und Serien wird Autismus immer häufiger aufgegriffen, doch die Darstellung entspricht dabei häufig nur einem sehr begrenzten Bild. Während manche Charaktere als Autist:innen brillieren, andere als ungewöhnlich zurückhaltend oder sogar exzentrisch dargestellt werden, gibt es weit mehr Facetten dieses Spektrums. In diesem Diversity Donnerstag möchten wir ein breiteres Verständnis von Autismus vermitteln und aufzeigen, wie wir als Hochschulgemeinschaft mehr Verständnis und Sensibilität entwickeln können.

Was ist Autismus?

„Autismus ist eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung. Häufig bezeichnet man Autismus bzw. Autismus-Spektrum-Störungen auch als Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung der sozialen Interaktion, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirken“ (Autismus Deutschland e. V. 2018).

Der Begriff Autismus basiert auf den griechischen Wörtern autos für selbst und ismos für Zustand. Früher wurde zwischen drei Formen unterschieden: dem frühkindlichen Autismus, dem atypischen Autismus und dem Asperger-Syndrom. Heute spricht man jedoch eher von einem Autismus-Spektrum, da die Übergänge zwischen den verschiedenen Formen fließend sind. An Bedeutung gewonnen hat in den letzten Jahren auch der Begriff der Neurodiversität. Dabei wird sich auf die Vielfalt der neurologischen Unterschiede bezogen, die in der menschlichen Gehirnentwicklung existieren. Der Fokus liegt auf der Vielfalt anstelle eines an Krankheit oder Defizit orientiertem Denken.

Wie entsteht Autismus?

Es ist wissenschaftlich belegt, dass Autismus weder durch falsche Ernährung oder Impfungen noch durch die Erziehung der Eltern ausgelöst wird. Bei der Entstehung spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Neben den genetischen Einflüssen spielen wahrscheinlich biologische Abläufe eine Rolle. Die Ursachen des Autismus sind bis heute nicht vollständig geklärt.

Etwa 7 Millionen Menschen in Europa und etwa 800.000 Menschen in Deutschland leben mit Autismus. Mitgedacht werden müssen an dieser Stelle auch das persönliche und begleitende Umfeld, also Eltern und Familie, Freundeskreis und professionelle Begleitpersonen (z. B. Therapeut:innen und Alltagsbegleiter:innen). (Quelle: autismus Deutschland e.V.)

Wie alle Menschen sind auch Menschen im autistischen Spektrum einzigartig und individuell und jede Erfahrung mit Autismus ist anders. Aber was bedeutet das konkret?

Menschen mit Autismus

Menschen im autistischen Spektrum können außergewöhnliche Fähigkeiten in bestimmten Bereichen wie Kunst, Mathematik oder Technologie haben. Auch wenn manche Eigenschaften bei Autist:innen zu finden sind, gibt es keine klassische:n Autist:innen oder bestimmte Eigenschaften, die jede autistische Person erfüllt. Autismus zeigt sich bei jedem Menschen auf eine eigene Weise. Gleichzeitig erleben sie oft eine Welt, die überwältigend und schwer verständlich ist. Der Umgang mit sozialen Normen und wechselnden Situationen kann herausfordernd sein. Daher sollte die Umwelt auf die speziellen Bedürfnisse von Autist:innen eingehen.

Ein Einblick bietet unser Interview mit einem Studierenden an der H-BRS mit Autismus:

Egal ob im Hörsaal oder am Arbeitsplatz – es macht einen großen Unterschied, wenn wir zugänglich sind für die Bedürfnisse von Autist:innen. Schon kleine Veränderungen, wie ein ruhiger Arbeitsplatz, ein fester Platz im Seminarraum, klare Formulierungen oder flexible Pausen können im Studium und Beruf einen großen Unterschied machen.

Wie wir eine inklusivere Hochschule schaffen (können)

Der Werkzeugkoffer "Inklusives Handeln in der Lehre und im Miteinander" unterstützt Hochschulangehörige bei der Informationssuche bezüglich inklusivem Handeln in der Lehre und im allgemeinen Miteinander. Neben Informationen finden sich Anlaufstellen in- und außerhalb der H-BRS. Er ist abrufbar über diesen LEA-Kurs.

 

Sie studieren an der H-BRS und haben eine Behinderung oder chronische Erkrankung? Sie haben den Eindruck, Sie benötigen Unterstützung bei der Organisation und Kommunikation im Studium und Hochschulalltag? Hierfür bietet die H-BRS Studierenden Unterstützung durch eine Inklusionsassistenz an.

 

Geschützter (Erfahrungs-)Austausch: Studieren Sie mit Autismus und möchten Sie sich über Ihren Studienalltag und Ihre Erfahrungen austauschen? Mit dem Peer Space bieten wir Ihnen einen geschützten Raum, in dem Sie sich sicher und verstanden fühlen können. Unser Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, an dem alle autistischen Studierenden ihre Erlebnisse teilen möchten. Die Treffen finden digital jeden zweiten Monat statt. Die vorherige Abstimmung zu dem Termin sowie der Meeting Link werden im Vorfeld hier veröffentlicht.

Außerdem bieten wir auch den Peer Space Inklusiv und den Peer Space Queer an. Sie sind herzlich zur Teilnahme an unseren Peer Spaces eingeladen. Mehr dazu finden Sie auch auf der Website.

Kontakt

Sie haben Fragen, Anmerkungen oder Wünsche? Kontaktieren Sie uns gerne unter respekt@h-brs.de.

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