Methoden und Werkzeuge zur Unterstützung kontinuierlichen Requirements-Engineerings in KMU-Projekten zur benutzergerechten Entwicklung von Softwarelösungen (KoREM)

Forschungsprojekt im Überblick

Gegenstand des Projektes sind Methoden und Werkzeuge zur Einführung und Etablierung eines kontinuierlichen Requirements-Engineerings unter den besonderen Rahmenbedingungen von Kundenprojekten und Produktentwicklung in kleinen Softwareunternehmen (im folgenden: Software-KMUs). In solchen Projekten fehlt es in der Regel sowohl an methodischem Know-how als auch an Werkzeugen.

Schlagworte

Fachbereiche und Institute

Förderungsart

Öffentliche Forschung

Zeitraum

06.08.2015 to 06.08.2017

Projektleitung an der H-BRS

Projektbeschreibung

Gegenstand des Projektes sind Methoden und Werkzeuge zur Einführung und Etablierung eines kontinuierlichen Requirements-Engineerings unter den besonderen Rahmenbedingungen von Kundenprojekten und Produktentwicklung in kleinen Softwareunternehmen (im folgenden: Software-KMUs). In solchen Projekten fehlt es in der Regel sowohl an methodischem Know-how als auch an Werkzeugen.

Kommerziell verfügbare Suiten mit Werkzeugen zur Unterstützung verschiedener Aktivitäten im Softwareentwicklungsprozess werden aus Kostengründen und wegen der damit verbundenen Sorge vor einer Verkomplizierung der Arbeitsprozesse nicht eingesetzt.

Die Existenz vieler Software-KMUs hängt am Erfolg ihres Kernproduktes. Ein hoher Innovationsgrad und die strategische Ausrichtung des Kernproduktes an den Bedürfnissen des Marktes erhöhen seinen Umfang und seine Komplexität, was dem Requirements Engineering zunehmende Bedeutung verleiht. Das Projekt KoREM zielt damit speziell auf Innovation im erfolgskritischen Requirements-Engineering-Prozess der Projekt-Praxis von Software-KMUs.

Ziele des Projektes:
Als Lösungsansatz wird ein aufgabenorientierter Ansatz für das Requirements Engineering entwickelt. Der Ansatz nutzt Aufgaben (nach Lauesen 2002, 2005) als Dreh- und Angelpunkt von Anforderungs- und Softwarespezifikation und ist folgendermaßen charakterisiert:

• Aufgaben als zentrales Instrument für die Kommunikation: Die Aufgaben der Benutzer eines zu entwickelnden Softwareprodukts sollen für verschiedene am Entwicklungs-Prozess beteiligte Rollen das zentrale Instrument zur Kommunikation darstellen. Dies fördert das gemeinsame Verständnis und die Übereinstimmung in Zielen und Anforderungen an ein Softwareprodukt.

• Aufgabenorientierte Spezifikation: Methodisch betrachtet sollen herkömmliche Use-Case-Modelle und traditionelle rein natürlich sprachliche Spezifikationen (nach IEEE 830) von Anforderungen durch eine aufgaben-orientierte Spezifikation ersetzt werden.

• Für KMU leicht anwendbare Praktiken:
Die Fokussierung auf die Spezifikation der Benutzeraufgaben, die durch ein Softwareprodukt unterstützt werden sollen, sowie deren Integration mit ergänzenden modellbasierten Spezifikationen (wie Daten- bzw. Objektmodelle) soll möglichst effiziente, für eine KMU leicht anwendbare Praktiken liefern.

• Benutzerzentrierter Entwicklungsprozess als langfristiges Ziel: Bei der Prozessgestaltung ist die Verzahnung eines effektiven kontinuierlichen Requirements-Engineerings mit einem kontinuierlichen Usability Engineering, dem Software-Architekturentwurf und dem Projektmanagement in einem benutzerzentrierten Entwicklungsprozess besonders wichtig.

Das Projekt KoREM kann für Software-KMUs Innovation schaffen, indem es praxisgerechte Methoden mit einfachen, auf erfolgsentscheidende Probleme (etwa der Kommunikation zwischen Fachexperten und Entwicklern) fokussierten Werkzeugen realisiert. Um die Benutzerzentrierung des Entwickungsprozesses in Software-KMUs vorantreiben zu können, sind über das Projekt KoREM hinaus weiterführende Forschungsaktiväten erforderlich und geplant.