Experte für Künstliche Intelligenz

Mit Nico Hochgeschwender kehrt ein bekanntes Gesicht und ein ausgewiesener Experte für autonome Systeme und Künstliche Intelligenz als Professor an den Fachbereich Informatik der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zurück. Bereits von 2009 bis 2017 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich, lehrte im Masterstudiengang Autonomous Systems, baute die Aktivitäten in der Kategorie RoboCup@Work mit auf und legte damit einen wichtigen Grundstein für die Erfolge bei Wettbewerben, was in diesem Jahr mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft gipfelte. Aber auch in einigen EU-Forschungsprojekten leistete er wichtige Forschungs- und Entwicklungsarbeit am Fachbereich.

Nach seinem Informatikstudium in Ravensburg arbeitete der gebürtige Württemberger zunächst als Avionik-Systemingenieur in München, wo er an der Entwicklung autonomer Drohnen mitwirkte, bevor er nach Sankt Augustin kam. Hier begann er auch mit seinem Promotionsvorhaben, eine Model-basierte Software-Entwicklung für autonome Roboter. Die kooperative Promotion bei Professor Holger Voos an der Universität Luxemburg - ein Stipendium des Graduierteninstituts der H-BRS half dabei - schloss Hochgeschwender 2017 mit dem Prädikat "exzellent" ab. Es folgte eine Postdoc-Stelle in Luxemburg, vor seiner Berufung als Professor an der H-BRS war er zuletzt Gruppenleiter für Intelligente Softwaresysteme beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln, wo er an erklärbarer Künstlicher Intelligenz forschte.

Was es mit der Künstlichen Intelligenz und seiner Forschung auf sich hat, erklärt der passionierte Bergsteiger und Rugbyspieler mit eigenen Worten: „Methoden und Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) entwickeln sich verstärkt zum Treiber der Digitalisierung. Insbesondere autonome, intelligente und hochgradig vernetzte Systeme wie zum Beispiel selbstfahrende Autos oder intelligente Serviceroboter enthalten in zunehmendem Maße KI-basierte Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten werden von autonomen Systemen nicht nur benutzt, um komplexe Aufgaben zu planen, sondern auch um ihre Entscheidungen an die jeweilige Situation anzupassen und kontinuierlich zu verbessern."

Da diese Entscheidungen nicht mehr durch Softwareentwickler explizit kodiert werden, sondern zum Beispiel durch maschinelle Lernverfahren getroffen werden, stellen derartige Systeme aus der Perspektive der Informatik einen Paradigmenwechsel dar. Nicht nur für System- und Softwareingenieure sondern auch für Benutzer, Zertifizierungsstellen und Auditoren wird es zunehmend wichtiger, das Verhalten von autonomen Systemen zu verstehen. Denn diese können zum Beispiel Einfluss auf die Privatsphäre und Sicherheit von Benutzern nehmen. Seinen Forschungsschwerpunkt legt Hochgeschwender daher auf Themen der automatisierten Gewährleistung von Sicherheitseigenschaften von autonomen Systemen und entwickelt Algorithmen, die autonome Systeme in die Lage versetzen werden, selbständig Antworten auf relevante Fragen zu geben.

Nun, das ein völlig neues Kapitel seiner akademischen Karriere aufgeschlagen wird, wird Prof. Dr. Nico Hochgeschwender seine Forschung eng mit der Lehre verknüpfen. Die Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge Informatik sowie Autonomous Systems werden bei ihm Module hören wie Advanced Software Technology oder Safety and Security of Autonomous Systems. Das Ganze wird er vertiefen durch die herausfordernde Arbeit an offenen und ungelösten Fragestellungen.