Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Business News Ausgabe 34
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Ausgabe 34 - Sommersemester 2021
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir freuen uns, Ihnen den gemeinsamen Newsletter des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften für die beiden Standorte Rheinbach und Sankt Augustin für das Sommersemester 2021 mit vielen aktuellen und interessanten Informationen über das Studium und die Mitglieder des Fachbereiches vorstellen zu können. Für Anregungen, Wünsche und Kritik stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung und würden uns freuen, mit Ihnen in einen interessanten Dialog zu treten.
Dipl.-Betriebswirtin (FH) Anne Schaefer, Campus Rheinbach
Dipl.-Betriebswirtin (FH) Sonja Atai, Campus Sankt Augustin
- Hochschulperle des Monats April 2021- Auszeichnung durch den Stifterverband
- Institut für Verbraucherinformatik
- Interviews mit zwei Studierenden über die Corona Situation und das Studium
- Workshop Mental Stark
- Projekt: BAIN- Becoming an International Negotiator im Masterstudiengang Marketing
- 14. Praxisforum: Prozess-, Projekt- und IT-Management, agilen Methoden und Change, Leitthema(R)Evolution!
- Praxisvortrag: IBM Referentin Pauline Bahn zu Gast im CloudLab
- Portrait von Dr. Andreas Grünewald, Lehrkraft für besondere Aufgaben
- Vorstellung der Praxisprojekte
- Neue Publikationen
- Aktuelles und Termine
- Impressum
Hochschulperle des Monats April 2021- Auszeichnung durch den Stifterverband
Der Stifterverband würdigt das Projekt "Digitaler Spieleabend" mit der Hochschulperle des Monats April. Mit digitalen Get-Together-Abenden fördern Prof. Dr. Christine Buchholz und Constanze Eick seit Jahresbeginn das soziale Miteinander von Studierenden im digitalen Studienalltag.
"Das Projekt zeichnet sich vor allem durch seine Originalität aus", begründet die Jury des Stifterverbandes ihre Entscheidung, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg auszuzeichnen. "Der digitale Spieleabend trifft einen Nerv, er ist eine tolle Möglichkeit des lockeren Kennenlernens. Genau so etwas fehlt vielen Studienanfängern in dieser für sie besonders herausfordernden Pandemie-Zeit."
Kontakte knüpfen, die Hochschule kennenlernen und mit Kommiliton:innen und Lehrkräften auch mal ohne inhaltlichen Bezug zum Studium ins Gespräch kommen – darum geht es bei den Online-Veranstaltungen. Wir setzen als Hochschule ein Zeichen, dass es uns nicht egal ist, dass die Studierenden derzeit auf sehr viel verzichten müssen.
Die Get-Together-Abende erfreuen sich so guter Resonanz, dass seit dem Start im Januar 2021 bereits mehrere Veranstaltungen durchgeführt wurden. Die ersten zwei Abende waren zunächst für die Erstsemester mit einer virtuellen Campus-Rallye konzipiert. Die folgenden Abend hatten unterschiedliche thematische Schwerpunkte: In der "Arabischen Nacht" etwa hat eine syrische Studentin ihre Mitstudierenden auf eine virtuelle Reise in ihre Heimat mitgenommen. Beim "Irischen Abend" ging es mit Unterstützung von Eileen Küpper aus dem Sprachenzentrum nach Irland. Die Studierenden wurden in Break-Out-Rooms kreativ und entwarfen eigene Limericks, zudem gab es Live-Musik aus Irland.
Die Abende hatten jeweils um die 100 Teilnehmer:innen. Der harte Kern saß bis zu einer studentisch sympathischen Uhrzeit in den frühen Morgenstunden zusammen.
Die Aktionen werden auch von der Presse mit großem Interesse begleitet. Unter anderem nahmen der WDR und der SPIEGEL an den Aktivitäten teil und werden darüber berichten.
Studierende müssen während der Pandemie auf vieles verzichten, was ein Studium eigentlich ausmacht. Jetzt lernen sie stattdessen alleine vor dem Computer. Wie geht es ihnen damit? Das hat Doris Arp recherchiert und in einem Beitrag für WDR 5 Quarks zusammengestellt. Der zehnminütige Beitrag ist als Podcast abrufbar. In diesem Beitrag kommen Studierende aus unserem Fachbereich, Eileen Küpper aus dem Sprachenzentrum und Prof. Dr. Christine Buchhol zu Wort. Auch der digitale Get-Together-Abend unter dem Motto "Irish Evening" wird thematisiert. Hier gelangen Sie zu dem WDR 5 Podcast: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/quarks/hintergrund/audio-leerer-campus---studieren-unter-corona-bedingungen-100.html
Nachfolgend finden Sie Links zu weiteren Informationen, unter anderem über den digitalen Spieleabend und die Hochschulperle:
https://www.h-brs.de/de/news/hochschulperle-fuer-den-digitalen-spieleabend
https://www.stifterverband.org/hochschulperle
https://www.h-brs.de/de/news/christine-buchholz-im-gespraech
https://www.h-brs.de/de/wiwi/news/digitaler-spieleabend-rhb-2021
https://www.h-brs.de/de/news/zu-zweit-durchs-digitale-semester-kommen
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Institut für Verbraucherinformatik
Zum 1. Januar 2021 wurde das fachbereichsinterne Institut für Verbraucherinformatik (IVI) am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) gegründet. Das IVI unterstützt die Lehre und Forschung am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Dafür vermittelt und erforscht es Ansätze zur Förderung von digitaler Souveränität, Verbraucherschutz und Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung des Alltags der Menschen.
Die Verbraucherinformatik versteht sich als Teilgebiet der Verbraucherwissenschaft und als Nachbargebiet der Wirtschaftsinformatik. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte legen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forschungsgruppe Verbraucherinformatik auf Themen wie „digitaler Konsum & Consumer Experience“, „Konsumenten-Informationssysteme & Consumer Analytics“, „Digitale Souveränität & Cyber-Security“, sowie „nachhaltiger Konsum“. Konkrete Forschungsfelder sind dabei "Mobilitätsansätze und multimodale Verkehrskonzepte", "Digitale Trends rund um Ernährung und Gesundheit", "Smart Home und Haushaltsdigitalisierung", "Vorsorge Finanz-Management" und "Shopping und Procurement".
Ziel des Instituts ist es, die oft fragmentierten Forschungsarbeiten verschiedener Fachdisziplinen in der Lehre zusammenzuführen, die nationale und internationale Sichtbarkeit des Themas zu fördern sowie insbesondere auch das Thema IT-Security-Management weiter in der Hochschullehre zu verankern. Zudem wird durch die Einrichtung des Instituts die Kooperation mit der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht der Universität Siegen weiter gefestigt. Die enge Zusammenarbeit und der enge Austausch mit der Universität Siegen im Bereich Verbraucherinformatik hat in den letzten Jahren bereits viele international publizierte Forschungsarbeiten sowie mit Daryoush Vaziri und Christina Pakusch zwei erfolgreich abgeschlossene Promotionen hervorgebracht.
Zwei Lehrveranstaltungen finden bereits jetzt im Sommersemester statt. So bietet Alexander Boden gemeinsam mit den IVI-Beschäftigten Paul Bossauer, Lena Cassens und Lukas Böhm ein Praxisprojekt zur „Digitalisierung in der Konsumwirtschaft“ an, bei dem sich Studierende praxisorientiert mit Themen der Digitalisierung in Privathaushalten auseinandersetzen. Darüber hinaus bietet er ein gemeinsam mit Britta Essing vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT gehaltenes Ergänzungsfach „Verbraucherorientierte Entwicklung digitaler Produkte mit Usability“ an, in dem es um die Gebrauchstauglichkeit von digitalen Produkten für Konsumenten geht. Auch in weiteren Lehrveranstaltungen wie etwa den Modulen „Software Engineering“ und „Internet-Ökonomie“ im Schwerpunktfach Wirtschaftsinformatik werden vermehrt verbraucherinformatische Themen aufgegriffen.
Die Professoren Dirk Schreiber, Alexander Boden und Gunnar Stevens leiten das Institut für Verbraucherinformatik gemeinsam. Die Geschäftsführung übernimmt Dr. Christina Pakusch. Mit Gründung des Instituts für Verbraucherinformatik wurden im März und April mit Jana Krüger, Sina Weingarten, Veronika Krauß, Sidra Naveed, Michelle Walther und Marvin Landwehr sechs neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, die die bereits bestehende Forschungsgruppe erweitern.
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Interviews mit zwei Studierenden über die Corona Situation und das Studium
Zwei Studierende des Studiengangs Betriebswirtschaft der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Sophie Preßler und Dawid Stadnik, berichten über ihre Studienzeit während der Corona-Pandemie.
Die Interviews führte die studentische Hilfskraft Lisa Nolden, Studierende des Studiengangs International Business der H-BRS.
Sophie Preßler studiert Betriebswirtschaft am Campus Rheinbach der H-BRS im 5. Semester. Im Nachfolgenden berichtet sie von ihren Erfahrungen im Studium während der Corona Zeit.
Nolden: „Wie hat sich dein Alltag in der Hochschule durch Corona verändert?“
Preßler: „Es gibt sicherlich einige Bereiche, in denen sich mein Alltag durch Corona verändert hat.
Der Umstieg auf die digitalen Gegebenheiten ist wohl der größte Punkt, der sich verändert hat.
Auch der Tagesablauf hat sich insgesamt stark gewandelt. Beispielweise finden manche Vorlesungen nicht mehr zu vorgegebenen Zeiten statt, sondern sie finden in „Screencasts“ (aufgenommene Videovorlesungen durch die Professorinnen und Professoren) statt, was Selbstorganisation und Disziplin verlangt, eben weil man hierfür keinen festen Termin hat und man eben die Tendenz hat, diese etwas vor sich her zu schieben. In Hinblick auf meinen Job jedoch, den ich neben meinem Studium ausführe, war die Einführung von Screencasts eine positive Entwicklung, da diese Flexibilität schaffen und den Arbeitsstress etwas reduzieren konnten. Diese Flexibilität hat jedoch den Stress an den Wochenenden verstärkt, weil ich an diesen vieles nacharbeiten musste, wenn ich eben nicht an einer Präsenzvorlesung teilgenommen habe. Man kann das jetzt als etwas Gutes oder als etwas Schlechtes sehen, aber diese Flexibilität verleitet doch oft zum „Multitasking“.
Ein weiterer Faktor, der sich durch Corona verändert hat, ist, dass ich das Gefühl habe, dass man sich stärker aktiv informieren muss. Durch die Screencasts ist es eben nicht mehr so, dass Professorinnen und Professoren aktuelle organisatorische Informationen einstreuen, sondern nur den Kursinhalt vermitteln. Diese zusätzliche Aufmerksamkeit, die man der Situation schenken muss, erfordert noch einmal etwas mehr Organisation.
Sehr einschneidend für mich ist ebenso, dass ich das digitale Zuhören einfach als etwas schwieriger empfinde. Ich weiß nicht, ob es jedem so geht, aber wenn ich in einer Vorlesung vor Ort bin, fühle ich mich einfach konzentrierter als zu Hause. Dort lasse ich mich einfach schneller ablenken. Man holt sich mal schnell etwas zu Essen oder einen Kaffee oder greift auch mal zum Smartphone. Unter Beobachtung der Dozentinnen und Dozenten im Hörsaal macht man das selbstverständlich nicht. Beim digitalen Unterricht fehlt mir auch die „Lernatmosphäre“, die man im Hörsaal hat.
Insbesondere auch bei den Screencasts fehlt mir außerdem die Interaktion und direkte Mitarbeit, die in einer regulären Vorlesung gegeben ist. Auch dort stellen die Dozentinnen und Dozenten des Öfteren offene Fragen, die im Normalfall vom Plenum beantwortet werden sollen, um eine zielführende Antwort zu finden, die auch einen Fortschritt im Wissenstand erreichen soll. Diese didaktische Maßnahme ist bei einem solchen Vorlesungsstil leider nicht im selben Maße möglich.“
Nolden: „Welche Herausforderungen bringt Corona für dich mit sich?“
Preßler: „Struktur im Alltag zu finden, ist eine neue Herausforderung, die Corona mit sich bringt. Es fällt mir auf, dass ich früher immer gerne in die Bibliothek gegangen bin, oder mich am H-BRS Campus aufgehalten habe, um universitäre Aufgaben zu erledigen oder auf meiner Arbeitsstelle war, um meinen Job auszuüben. Zu Hause an meinem Schreibtisch saß ich sehr selten, um zu lernen. Dies war eher immer ein Ruheort für mich. Das hat sich jetzt natürlich total gewandelt, da man an diesem Ort nun alles erledigt und dieser zum Lebensmittelpunkt geworden ist. Das Trennen von den Zeiträumen, in denen ich arbeitete und lerne von solchen, in denen ich zur Ruhe komme, ist einfach nicht mehr so möglich. Auch sonstige Ausgleiche im Privaten, wie z.B. Sport treiben oder sich mit Freunden treffen, gibt es so nicht mehr. Ich gehe spazieren, aber jedoch ersetzt das nicht das, was ich für mich als Ausgleich bräuchte.“
Nolden: „Wie verhält sich dein sozialer Austausch mit anderen Studierenden?“
Preßler: „Ich denke, dass ich sehr viel Glück habe, da ich meinen Job aufgrund meiner vorherigen Ausbildung erhalten habe und da ich wegen des derzeitigen digitalen Studiums noch zu Hause wohnen kann. Hierdurch bestehen sowohl Austauschmöglichkeiten mit meinen Eltern oder auch mit meinen Kolleginnen und Kollegen.
Ich schätze mich auch dahingehend glücklich, dass ich auch schon zwei Semester in persona am Campus verbracht habe und daher schon einige Kommilitoninnen und Kommilitonen kennen lernen durfte und somit Freundschaften geschlossen habe. Auch habe ich eine Lerngruppe gebildet. Hier steht man immer im regen Kontakt und kann sich miteinander austauschen und sich gegenseitig motivieren. Im Sommer letzten Jahres habe ich mich mit meiner Lerngruppe sogar noch in Rheinbach vor den Gebäuden der Hochschule getroffen, um dort an der frischen Luft gemeinsam zu lernen, wo man gelegentlich ein wenig Austausch mit den Dozentinnen und Dozenten hatte. Natürlich unter Einhaltung aller Hygiene-Maßnahmen.
Hilfreich, um in Kontakt zu bleiben, sind auch immer WhatsApp Gruppen, in welchen ein Austausch stattfindet. Alternativ ist die Lernplattform LEA auch eine Anlaufstelle, um Kontakt zueinander aufzunehmen und sich auszutauschen.
Im Großen und Ganzen hat sich für mich eigentlich nur verändert, dass man andere Menschen einfach physisch nicht so oft sieht wie früher. In Kontakt zu bleiben, ist im Grundsatz aber kein großes Problem.“
Nolden: „Welchen Ratschlag würdest du den neuen Erstsemestern/anderen Studierenden zur Bewältigung der Situation geben?“
Preßler: „Den Erstsemester-Studierenden, die sich für ein Studium an der H-BRS entschieden haben, würde ich sagen, dass man durchhalten muss. Manchen fällt es vielleicht leichter, manchen schwerer, sich an die neue Situation zu gewöhnen und damit klarzukommen.
Das Studierendenleben ist vielleicht auch momentan nicht so schön, wie es sein könnte, gerade weil man sich vielleicht auch noch nicht wirklich kennt oder Kontakte geknüpft hat. Aber in LEA sieht man ja die Namen und eventuell auch die Bilder der Kommilitoninnen und Kommilitonen mit ihren Kontaktdaten. Dort kann man Leute anschreiben oder in WhatsApp Gruppen hinzugefügt werden. Man muss sich sicherlich auch etwas überwinden, um die Kontakte zu knüpfen, aber sie sind es sicher wert. Irgendwann ist es sicherlich möglich, wieder auf dem H-BRS Campus zu sein und andere zu sehen. Dafür lohnt es sich dann auch, schon vorher mit Leuten in Kontakt getreten zu sein und sich schon ein bisschen im Vorhinein kennengelernt zu haben.
Es ist wichtig, eine positive Einstellung zu bewahren, auch wenn es schwerfällt. Das Positive ist, dass man sich während der Vorlesungen einen Kaffee holen kann oder die Vorlesung einfach stoppt, um sich auch mal eine Pause zu gönnen, wenn es nötig ist.
Wichtig ist, sich gut zu informieren, Kontakt zu halten und sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen, auch nicht bei den ersten (digitalen) Klausuren.“
Dawid Stadnik studiert Betriebswirtschaft im 7. Semester am Campus Sankt Augustin der H-BRS. Er verbrachte ein Auslandssemester an der südkoreanischen Kyungpook National University (KNU) in Daegu (Partnerhochschule des Fachbereiches). In einem Interview teilte er seine spannenden Einblicke in Bezug auf das Studium zu Zeiten von Covid-19 mit.
Nolden: „Wie hat sich dein Alltag in der Hochschule durch Corona verändert?“
Stadnik: „Zu Beginn der Zeit, als das Online-Studium begann, empfand ich die Situation als sehr angenehm. Beim Studium in Präsenz musste man natürlich immer erst einmal zur H-BRS fahren. Ich hatte leider einen sehr langen Weg zur Hochschule von jeweils einer Stunde, was immer ziemlich anstrengend war. Diese zwei Stunden pro Tag konnte ich dann für etwas anderes verwenden.
Außerdem fand ich, dass sich die H-BRS dabei sehr gut positioniert hat. Seit Mitte März des letzten Jahres ist die Lage bereits so und ich hatte durchgängig zuverlässig digitale Vorlesungen, womit auch die Dozentinnen und Dozenten sehr gut umgingen. Der Alltag an der Hochschule, außer die Mensa, die ich sehr vermisse, hat sich für mich persönlich zum Guten gewandelt.“
Nolden: „Wie verhält sich dein sozialer Austausch mit anderen Studierenden?“
Stadnik: „Die Kehrseite der Situation ist natürlich, dass der soziale Austausch in der altbewährten Form zwangsläufig stark abgenommen hat. Ich hatte das Glück, dass ich fünf volle Semester am Campus der H-BRS verbringen konnte und dort bereits in den ersten Semestern einige soziale Kontakte, die auch geblieben sind, geschaffen habe. Ich stehe immer in Kontakt mit meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen, treffe mich ab und an auch mit ihnen; zwar nicht mit derselben Häufigkeit wie sonst, und in einer etwas anderen Art und Weise. Aber es erscheint für mich alles andere als schwierig den Kontakt aufrecht zu halten.
Für Erstsemester-Studierende ist die Situation wirklich bedauerlich. Zwar kann man auch in irgendeiner Form miteinander interagieren, aber schöner wäre es natürlich, sich wirklich gegenüberstehen zu können. Studierende in höheren Semestern haben da sicherlich weniger Probleme.
Physisch sieht man sich natürlich nicht mehr so oft; früher hat man sich zwangsläufig gesehen. Heute muss man ganz bewusst ein Treffen initiieren, um sich zu sehen. Ich treffe mich dann einzeln, zeitlich versetzt mit Kommilitoninnen und Kommilitonen. Das funktioniert dann auch alles coronakonform.“
Nolden: „Welche Herausforderungen bringt Corona für dich mit sich?“
Stadnik: „Herausfordernd ist meiner Meinung nach die umfangreiche Zeit, die man mit sich selbst hat. Man ist dazu gezwungen, über einen längeren Zeitraum nur mit sich alleine zurecht zu kommen. Ich glaube dieses Problem haben viele. Fitnessstudios, Theater und andere öffentliche Orte, an welchen man seine Freizeit verbringt, fallen weg. Es fehlt schlichtweg die Möglichkeit, sich selbst durch eine Aktivität weiterzuentwickeln oder auch sich abzulenken.
Ich habe das Glück zu einer Großfamilie zu zählen, weswegen ich mich sehr privilegiert in der Situation fühle. Gerade Leute, die alleine aus ihrer Heimat für das Studium weggezogen sind, haben sicherlich besonders an der Situation "zu knabbern". Nur leider muss man sich weitestgehend mit der Situation, wie sie ist, arrangieren und es aktiv wollen, etwas Gutes aus der Sache zu machen.“
Nolden: „Welchen Ratschlag würdest du den neuen Erstsemestern/anderen Studierenden zur Bewältigung der Situation geben?“
Stadnik: „Viele Erstsemester-Studierende kommen aus der Schule oder aus einer Ausbildung oder wechseln ihr Studium und kennen noch niemanden. Hierbei bietet sich die Chance, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen. Wenn man regulär am Campus studiert, wird man eher mitgerissen, wenn man nicht besonders extrovertiert ist. Man ist dazu gezwungen, seine Komfortzone zu verlassen und andere anzusprechen. Man hat die Chance, Eigeninitiative zu entwickeln und damit auch an sich zu wachsen. Man kann sich sicherlich nicht auf äußere Umstände oder auf die Initiative von anderen verlassen, sondern muss einfach mal über seinen Schatten springen. Alle sitzen im gleichen Boot, haben die gleichen Sorgen und das gleiche Ziel: soziale Kontakte. Daher ist mein Rat, auf andere zuzugehen und den ersten Schritt zu wagen. Die Wahrscheinlichkeit, abgelehnt zu werden, ist sehr viel geringer als man denkt.
Außerdem bin ich mir auch bewusst, dass einige vielleicht etwas weniger fokussiert sind beim Lernen und sich schnell ablenken lassen und ohne sich einen vorgesehenen Raum dafür zu schaffen, um sich zum Lernen zu motivieren. Das bedeutet: Macht es euch gemütlich, trinkt einen Tee oder Kaffee, esst gesundes Knabberzeug, gönnt euch Ruhe oder hört alternativ gute Musik. So macht das Lernen Spaß und man lässt sich nicht so schnell ablenken. Da es hierbei aber nicht jedem so ergeht, empfehle ich, dass man sich wirklich selber stark beobachten und reflektieren sollte, um herauszufinden, welche Faktoren einen besonders ablenken. Wann greife ich zum Telefon? In bestimmten Zeitabständen oder bei besonderen Inhalten, die ich bearbeite? Bin ich morgens oder abends aufnahmefähiger? Selbstreflexion ist immer ein guter Ansatzpunkt. Ursachenforschung beim Aufmerksamkeitsverlust zu identifizieren, und daraufhin sein Verhalten versuchen, anzupassen, gehört zum Studium fast genauso dazu, wie das Studieren des Fachs an sich.“
Nolden: „Die Partnerhochschule, an der du das Auslandssemester im Wintersemester 20/21 durchgeführt hast, hat trotz der Corona Pandemie weiterhin internationale Studierende aufgenommen. Wie hast du die erste Zeit an der Partnerhochschule und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie empfunden?“
Stadnik: „Ich habe natürlich schon öfters die Situation gehabt, dass mich Freunde oder die Familie danach gefragt hat, wie ich meinen Auslandsaufenthalt empfunden habe. Ich antworte immer: Solange ich sagen kann, dass ich dorthin gerne noch einmal zurückkehren möchte, war die Zeit gut. Und genau so würde ich meine Zeit auch beschreiben, auch wenn sie konstant von Corona geprägt war. Die koreanische Universität hat sich sehr stark darum bemüht, den internationalen Studierenden einen tollen Aufenthalt zu ermöglichen. Insbesondere das dortige International Office zeigte sich sehr engagiert und bildete rund um die Uhr einen guten Anlaufpunkt für allerlei Angelegenheiten, auch bei Sorgen und Nöten.
Vor dem Aufenthalt habe ich mir mit den Zuständigen der H-BRS Gedanken gemacht, wie die Situation mit Corona einzuschätzen sei. Bei näherer Recherche stellte sich heraus, dass die Inzidenzen der Neuinfizierten zu dem Zeitpunkt in Deutschland bei etwa 30.000 lagen, wohingegen die Lage in Südkorea objektiv betrachtet deutlich entspannter bei einem Wert von etwa 150 lag. Dies gab mir ein gewisses Gefühl von Sicherheit und so habe ich meine Reise dann auch angetreten.
Was besonders meine Anfangsphase in Südkorea geprägt hat, war, dass zunächst alle internationalen Studierenden eine 14-tägige Quarantäne in Selbstisolation durchführen mussten. Essen wurde uns, zur Minimierung von Kontakten, von einem Catering Unternehmen der Universität in dieser Zeit zur Verfügung gestellt. Sofern jemand in diesem Zeitraum positiv auf Corona getestet wurde, musste dieser, sowie Kontakt- und Drittpersonen für zwei weitere Wochen in Quarantäne bleiben oder wurden im Krankenhaus weiter versorgt. Ich durfte glücklicherweise nach 14 Tagen die Quarantäne beenden.
Während unserer Zeit in Quarantäne wurden wir sehr stark überwacht. Jeder musste eine Handy-App bei Ankunft am Flughafen unter Aufsicht der Landespolizei installieren, welche auch unseren Standort ermitteln konnte und zur Überprüfung diente, dass wir unsere häusliche Isolation nicht brechen. Die Körpertemperatur musste zweimal täglich gemessen, eventuelle Symptome mussten angegeben und an die App übermittelt werden. Das war schon heftig! In Deutschland könnte man sich so etwas sicherlich nicht erlauben oder vorstellen, aber in asiatischen Ländern ist dieses Verständnis anders. Mich hatte ja schließlich auch niemand dazu gezwungen, gerade jetzt nach Südkorea zu gehen; aber wenn man dort hingehen möchte, akzeptiert man die dortigen Anforderungen. Auch das asiatische Selbstverständnis des Tragens einer Maske war von Anfang an für die gesamte Bevölkerung vor Ort normal und unproblematisch. Sie möchten sich selbst schützen und auch Verantwortung für ihre Mitmenschen übernehmen, egal, ob gerade Monsun-Zeit ist, in der es regnet und unfassbar schwül ist oder nicht. Der Kollektivismus und die Solidarität füreinander haben mich irgendwie gerührt.“
Nolden: „Wie hast du im weiteren Verlauf das Auslandssemester in Süd-Korea erlebt und wie gut konntest du dich in den Studienalltag und den Alltag außerhalb der Hochschule integrieren? Mit welchen Herausforderungen wurdest du konfrontiert? Wie sah der Studienalltag in Zeiten der Pandemie aus?“
Stadnik; „Nach meiner Anfangszeit hat sich Südkorea von seiner schönsten Seite gezeigt. Zwar wären ohne Corona mehr Ausflüge angeboten worden, wie ich aus Erfahrungsberichten sehen konnte; trotzdem hat das International Office uns einige Möglichkeiten geboten, etwas von dem Land und von der Kultur zu sehen.
In der ersten Hälfte meiner Zeit wurden alle Kurse online angeboten und auch das International Office bot keine Ausflüge an. In der zweiten Hälfte konnten jedoch Vorlesungen in Präsenz stattfinden und dort wurden Angebote für uns bereitgestellt. So wurde ein Ausflug zum einen der ältesten buddhistischen Tempel Südkoreas organisiert, eine Halloween-Feier auf die Beine gestellt sowie eine kleine Abschiedsfeier, jedoch für nur einen begrenzten Teil der internationalen Studierenden, abgehalten.
Die Kurse, die ich dort belegt habe, fanden alle auf Englisch statt, was das Einleben dahingehend nicht besonders erschwert hat. Ich war jedoch überrascht, dass man – im Gegensatz zu multikulturellen Großstädten wie die Hauptstadt Seoul – in dem eher konservativ geprägten Daegu ohne koreanische Sprachkenntnisse nicht weit im Alltag kommt. Das hat einen jedoch animiert, die Grundkenntnisse für eine gewisse Grundartikulation zu lernen. Das Lesen der Schriftzeichen habe ich versucht, mir weitestgehend anzueignen, um zumindest Namen phonetisch lesen zu können. Dies hat mir bei meinem Nebenjob im „Writing Center“ an der koreanischen Universität geholfen. Ich würde für ein tieferes Verständnis einen Sprachkurs empfehlen, aber auch ohne diesen konnte man dort gut klarkommen.
Normalerweise liegt die Anzahl an internationalen Studierenden, die pro Semester an der südkoreanischen Hochschule studieren, bei etwa 200. In meinem Semester lag die Zahl bei etwa 100, was meiner Meinung nach noch immer eine gute Quote in Hinblick auf die widrigen Umstände darstellt. Ich habe mich sehr gut von der südkoreanischen Hochschule aufgenommen gefühlt.
Außerdem hatte ich auch die Möglichkeit, mich sowohl mit den internationalen Studierenden, auch mit den Koreanern anzufreunden. Alleine aufgrund von der Wohnsituation im Wohnheim hatte man zwangsläufig schon Kontakt zu den anderen Austauschstudierenden. Wegen Corona wurden hier keine Einheimischen untergebracht. Alleine aus dem Grund hat man viel mit den internationalen Studierenden verbracht, was immer ein Gefühl von Verbundenheit erzeugt hat. Aber auch mit den Einheimischen haben wir einige Zeit verbracht. Jeder ausländische Studierende hatte auch einen „Study Buddy“ von der koreanischen Universität zugeteilt bekommen. Meinen „Study Buddy“ habe ich regelmäßig gesehen und wir haben jeden Monat auch ein wenig miteinander unternommen, Ausflüge gemacht oder Zeit mit der Familie verbracht.“
Nolden: „Welche fachlichen und persönlichen Erkenntnisse hast du insbesondere vor dem Hintergrund der Pandemie aus dem Auslandssemester für dich gezogen?“
Stadnik: „Ich habe natürlich an allen Vorlesungen teilgenommen und meine Kurse bestanden. Das Niveau ist dort in etwa vergleichbar mit dem an der H-BRS, vielleicht sogar noch etwas niedriger. Ein Unterschied ist jedoch die Lehrweise, die grundsätzlich eher frontal ausgerichtet ist. Es wurde generell weniger verlangt, Transferleistungen zu erbringen. Des Weiteren durfte ich auch kulturelle Kurse belegen, welche ich auch interessant fand und welche meinen Horizont erweitert haben.
Die Weiterentwicklung auf persönlicher Ebene habe ich insbesondere bei dem Verständnis von interkulturellen Unterschieden festgestellt. Ich habe eine Sensibilität für die Diversität Asiens entwickelt. Das bedeutet ein Feingefühl und Verständnis dafür, wie unterschiedlich und divers die asiatischen Kulturen sind, was sie verbindet und was sie unterscheidet, auch wenn sie uns auf den ersten Blick gleich erscheinen. Genau diese Erkenntnis und die Entfaltung dieser Fähigkeiten wollte ich auch bewusst provozieren. Denn dafür reist man ja eben auch auf die andere Seite der Welt!
Ich würde eine solche Erfahrung auch vielen anderen wünschen. Gerade in den jetzigen Zeiten blüht insbesondere das Thema Rassismus wieder stark auf. Viele Menschen sollten die Möglichkeit haben, diese zuvor genannte Sensibilität zu entwickeln. Im Ausland ist man in der Position des „Fremden“, was man auch oft spürt. Man wird als solcher angesehen und entsprechend behandelt. Kein schönes Gefühl. Diesen Gedanken versuche ich dann als Transferleistung auf „Fremde“ in Deutschland übertragen. Dieser Perspektivenwechsel ist meiner Ansicht nach wirklich wichtig, um Vorurteile gegenüber anderen abzubauen. Denn letztendlich sind wir alle „Einheimische“ auf dieser großen weiten Welt.
Diese persönliche Erkenntnis schätze ich wirklich sehr wert und bin sehr dankbar, diese Erfahrung gemacht zu haben.“
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Workshop Mental Stark
Wie mentale Stärke im Studium helfen kann
Die meisten Menschen denken bei mentaler Stärke oder Mentaltraining an Hochleistungssport. Das suggeriert vielleicht, dass mentale Stärke im Studium keine Rolle spielt, denn der normale Studienalltag hat nichts mit Wettkampf zu tun. Doch der Studienalltag kann sehr herausfordernd sein.
Hier kommt jetzt das Thema mentale Stärke ins Spiel. Zunächst stellt sich die Frage, was mit mentaler Stärke gemeint ist.
Was ist mentale Stärke?
Mentale Stärke bedeutet, sich auf den Punkt zu konzentrieren sowie fokussiert und handlungsfähig zu bleiben. Wenn Menschen mental stark sind, kennen sie ihre Stärken und Schwächen.
Sie verfügen über einen hohen Grad an Selbstwirksamkeit. Vor 40 Jahren entwickelte der kanadische Psychologe Albert Bandura das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung. Damit ist die persönliche Überzeugung gemeint, schwierige Aufgaben, Herausforderungen oder auch Probleme meistern zu können. Menschen, die an ihre Kompetenzen glauben und überzeugt sind, mit ihrem Handeln und Entscheidungen etwas bewirken zu können, verfügen in diesem Verständnis über ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit.
Rückschläge können besser eingeordnet werden, was zu mehr Resilienz führt. Resilienz beschreibt demzufolge die Fähigkeit, nach Niederlagen, Schwierigkeiten oder Krisen im besten Fall sogar gestärkt hervorzugehen. Im Studium erleben viele Studierende Leistungsdruck, Konzentrationsschwierigkeiten, Angst vor Prüfungen, Lernblockaden, Antriebslosigkeit oder Überforderung. Um mit diesen Herausforderungen umzugehen, braucht es mentale Stärke. Diese kann man auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse der Neurowissenschaften und der Positiven Psychologie trainieren.
Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bietet für dieses Training den Workshop “Mental stark” kostenfrei für Studierende an.
Was Studierende im Workshop erwartet
Im Online-Workshop:
- lernen die Teilnehmenden theoretisches Know-How zum Thema Stress kennen, denn der Umgang mit diesem ist essenziell, um sich mental zu stärken,
- werden verschiedene Coping-Strategien für Stresssituationen ausprobiert,
- wird vorgestellt, wie man Mentaltraining für sich nutzen kann:
- Nutzen von Visualisierungen zur Konzentrationssteigerung und Umsetzung der individuellen Ziele
- Umgang mit Ablenkungen und Prokrastination
- Kurzmeditation, um fokussiert zu bleiben
- Bewusstwerden der eigenen Stärken und Schwächen
- Techniken im Umgang mit Prüfungsangst, Perfektionismus und Überforderung
- Einsatz von Musik zur Motivationssteigerung
Mentale Stärke langfristig trainieren
Um neue Denk- und Verhaltensgewohnheiten dauerhaft zu etablieren, braucht es Zeit. Die Entscheidung für ein neues Verhaltensmuster, zum Beispiel regelmäßig zu meditieren oder zu joggen, ist der erste Schritt. Damit aus diesem Vorsatz eine Gewohnheit wird, muss das Ziel realistisch und attraktiv sein. Ein Umsetzungsplan und eine Wenn-Dann-Strategie (Implementation Intentions nach Peter M. Gollwitzer) erhöhen neben häufigem Einüben über einen längeren Zeitraum die Erfolgswahrscheinlichkeit. So kann aus einem guten Vorsatz eine Gewohnheit werden, die keinerlei bewusster Nachregulierung mehr bedarf.
Der Lerntransfer wird durch Peer-to-Peer-Lernen nachhaltig unterstützt. Im professionellen Bereich entstehen immer mehr Communities of Practice und Mastermind-Gruppen - Formen der Zusammenarbeit für Gruppen, in denen die Teilnehmenden sich gegenseitig bei der Verfolgung ihrer individuellen Ziele, Schwierigkeiten und Lösungsvorschläge unterstützen.
Im Anschluss an den Workshop gibt es für Interessierte die Möglichkeit, an Peer-to-Peer-Gruppen mit Lernbegleitung (Facilitation) teilzunehmen. Diese unterstützen den Lernprozess während der Umsetzungsphase, um den Ausbau der individuellen mentalen Stärke der Teilnehmenden mittel- und langfristig zu sichern und mit weniger innerem Druck und Zweifeln im Studium erfolgreich zu sein.
Aufgrund der großen Nachfrage gibt es zu dem geplanten Termin am 20. Juni 2021 einen zusätzlichen Online-Workshop am 18. Juli 2021 um 10.30 Uhr. Bitte melden Sie sich per Mail unter sh@worklifetime.de verbindlich an, da die Anzahl der Teilnehmer:innen begrenzt ist (nur für Studierende des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der H-BRS möglich). Sie erhalten dann die Zugangsdaten für Zoom. Die Veranstalterin Susann Heilmann (Trainerin) wird bei der Betreuung der Peer-to-Peer-Gruppen von Ruth Habermehl unterstützt, die sie in der Fachgruppe Bildung und Erziehung des deutschsprachigen Dachverbandes für positive Psychologie e.V. kennengelernt hat.
Informationen über die Referentinnen:
Susann Heilmann hat Betriebswirtschaft studiert und arbeitet seit vielen Jahren als Business & Life Coach mit den Schwerpunkten berufliche Orientierung, Stressbewältigung und Persönlichkeitsentwicklung. Sie gibt regelmäßig Workshops & Seminare an Schulen, Hochschulen und Universitäten.
Ruth Habermehl ist als Diplom- Psychologin mit dem Schwerpunkt Arbeits- und Organisationsentwicklung begeistert von der positiven Psychologie und ihren Einsatzmöglichkeiten für das lebenslange Lernen. Ein weiterer ihrer Schwerpunkte ist das Thema “Freundschaften aufbauen und Verbundenheit unterstützen”.
https://zufriedenleben.eu/
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Projekt: BAIN - Becoming an International Negotiator im Masterstudiengang Marketing
Einstieg in den afrikanischen Markt: Studierende erwerben internationale Verhandlungsfähigkeiten
Im Sommersemester 2021 startete erstmals das internationale digitale Projekt „BAIN- Becoming an International Negotiator-Entering the African Market.“
Das Pilotprojekt soll das globale Engagement in einer digitalen Lernumgebung fördern und bietet insgesamt 43 Marketingstudierenden aus Ghana, Kenia und Deutschland die Möglichkeit, internationale Verhandlungsfähigkeiten zu erwerben. Studierende des Masterstudiengans Marketing (M.Sc.) an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg werden online mit Studierenden der University of Cape Coast (UCC) in Ghana und der University of Nairobi (UoN) in Kenia über einen Einstieg in den afrikanischen Markt verhandeln. Regina C. Brautlacht, die an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg das Modul Negotiation unterrichtet, hat dieses virtuelle Austauschprojekt mit ihrer Kollegin und ihrem Kollegen aus Afrika initiiert. Dr. Gloria Agyapong (UCC) und Dr. Joseph Owino (UoN) unterrichten beide in ihren jeweiligen Ländern Marketing.
Das Pilotprojekt wurde mit dem Ziel konzipiert, die Studierenden durch eine Fallstudie in den internationalen Prozess des Verhandelns einzubinden. Dr. Gloria Agyapong (UCC) und Dr. Joseph Owino (UoN) haben eine maßgeschneiderte Fallstudie für die gemeinsame Lehrveranstaltung entworfen. Das Semester hat für die Studiereden in Ghana und Kenia früher begonnen, daher haben wir bereits ein positives Feedback von den Studierenden in Afrika erhalten.
Prof. Dr. Jürgen Bode wird im nächsten Jahr mit seinen Studierenden der Lehrveranstaltung International Marketing und Marketing-Implementation in das Projekt einsteigen, um diese virtuelle Zusammenarbeit noch weiter auszubauen. Diese Erweiterung wird auch unseren afrikanischen Studierenden die Möglichkeit bieten, an einer weiteren maßgeschneiderten Fallstudie zu arbeiten, um über einen Einstieg in den deutschen und EU-Markt zu verhandeln.
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14. Praxisforum: Prozess-, Projekt- und IT-Management, agilen Methoden und Change, 04./05. Mai 2021, Online per Zoom
Das Praxisforum verknüpft seit vielen Jahren in bewährter Tradition praxisnahe Vorträge mit einem kommunikativen Veranstaltungsformat. Hochkarätige Referentinnen und Referenten berichten aus der Praxis; Praktikerinnen und Praktiker geben Impulse und teilen ihr Wissen in Workshops und interaktiven Formaten. Unter der fachlichen Leitung der Professoren Gadatsch (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg), Hüsselmann (Technische Hochschule Mittelhessen), Komus (Hochschule Koblenz) und Mendling (Humboldt Universität Berlin) berichteten die Expertinnen und Experten über Erfolgsfaktoren des Prozessmanagements. In offenen Runden und Präsentationen diskutierten Verantwortliche und Führungskräfte aus der Praxis über erfolgreiche Ansätze, Möglichkeiten, Grenzen und eigene Erfahrungen des Prozess-, Projekt- und IT-Managements; dabei spielten auch agile Methoden und die digitale Transformation eine besondere Rolle.
Die Keynote des Praxisforums übernahm in diesem Jahr Herr Prof.dr.ir. Wil van der Aalst von der RWTH Aachen zum Thema Process Mining: How to pick your process improvement battles? Er ist dort Inhaber einer Alexander von Humboldt Professur und gilt als Erfinder des Process Mining und hat mit seinen hervorragenden Forschungsergebnissen zum Prozessmanagement zahlreiche Innovationen in Forschung und Praxis angestoßen. Weitere Vorträge und Impulse kamen aus Unternehmen wie mymuesli, CompuGroupMedical, Sparkasse Bremen, Verivox und andere. Das gesamte Programm kann unter https://www.process-and-project.net/veranstaltung/14-praxisforum/ eingesehen werden.
Das 15. Praxisforum findet voraussichtlich am 17. und 18.05.2022 im Raum Koblenz statt. Ein Call_for_Papers wird über die Webseite https://www.process-and-project.net/ und den dort erhältlichen Newsletter veröffentlicht.
Prof. Dr. Andreas Gadatsch
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Praxisvortrag: IBM Referentin Pauline Bahn zu Gast im CloudLab
Am 04.05.2021 hielt Frau Pauline Bahn, aktuell Technologie Partner Seller im indirekten Vertrieb bei ‚International Business Machines‘ (IBM) angestellt und mit dem Fokus auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens, ihren Gastvortrag im CloudLab an der ‚Hochschule Bonn Rhein Sieg‘ (H-BRS). Der Vortrag von Frau Bahn war für die Lehrenden eine weitere hervorragende Möglichkeit die Lehrinhalte mit praxisnahen Erfahrungen zu verbinden. So bekamen die Studierenden einen aktuellen Einblick in die strategische Ausrichtung und Arbeitsweise von IBM. Die Semesteraufgabe der Studierenden des CloudLabs ist die Untersuchung des Transformationsprozesses des IT-Unternehmens IBM im Hinblick auf die Veränderung von einem IT-Service und Infrastrukturanbieter hin zu einem agilen Public Cloud Anbieter und dessen Zukunftsperspektive auf dem IT-Markt. IBM ist trotz seiner 110-jährigen Unternehmensgeschichte aufgrund der enormen Wandlungsfähigkeit, bis heute bedeutender Akteur in der IT-Branche. Durch die Partnerschaft und den Kontakt mit dem IT-Dienstleister Bechtle entstand die Verbindung zur H-BRS.
Die starke Identifikation von Frau Bahn mit dem Unternehmen IBM und dessen Werten führte zu dem Entschluss dort ein duales Studium in International Business berufsbegleitend zu absolvieren. Sowohl ihr Bachelor als auch Master Studium hat sie berufsbegleitend bei IBM durchgeführt, so dass sie heute bereits auf 6 Jahre Berufserfahrung in der Firma IBM zurückblicken kann. Die Firma Bechtle ist ein stetiger Partner der H-BRS und Mitbegründer des CloudLabs. Gemeinsam arbeiten die Firma IBM und Bechtle mit zwei weiteren Partnern momentan an dem Projekt des digitalen Impfpasses zur Bewältigung der Coronakrise.
Die interaktive Präsentation von Frau Bahn begann mit einem Brainstorming. Die Studierenden sollten ihre Gedanken zu der Frage „Wofür steht die IBM, allen voran heute?“ formulieren. Viele gute Schlagwörter wie „ThinkPad“, „First Mover“, „Big Blue“, „B2B“, „Kassensysteme“ und „Datenintegration“ fielen. Auffällig dabei war, dass die meisten Personen IBM vor allem noch mit vergangenen Innovationen und Technologien in Verbindung brachten. Laut Frau Bahn ist dies repräsentativ für die Erfahrungen aus ihrer Praxis.
In ihrem Vortrag beleuchtete sie anschließend einen kleinen Ausschnitt der jüngsten Geschichte und den markanten Ereignissen der letzten Jahre von IBM. Einige Beispiele hier wären der Verkauf der Clients an Lenovo in 2005, der Gewinn von IBMs künstlicher Intelligenz mit Namen „Watson“ gegen einen Menschen beim berühmten TV-Quiz Jeopardy in 2011, der Verkauf von der x86 Server-Sparte an Lenovo in 2015, IBMs Vorstellung des ersten weltweiten kommerziellen Quantencomputers und die Übernahme von RedHat für 36 Milliarden Euro sowie den Verkauf des Kollaboration Software Portfolios (Lotus Notes) an HCL im Jahr 2019, ganz aktuell natürlich noch dieses Jahr die Entwicklung des schon erwähnten digitalen Impfpasses mit seinen Partnern.
Frau Bahn führte darauf aufbauend die neue strategische Ausrichtung der IBM aus, welche zukünftig auf eine enge sowie verstärkte Zusammenarbeit mit ihren bestehenden und neuen Business Partnern setzt. Das zukünftige Ziel ist es eine gemeinsame IBM Ecosystem Vision zu verfolgen, in ein konsolidiertes Ecosystem Programm zu investieren, klare Vertriebsstrukturen zu etablieren und eine Marketing Demand Engine aufzubauen. Im letzten Jahr 2020 bestand das Verhältnis aus 65% (direkt)Vertrieb und 35% Ecosystem. Zukünftig soll sich dies ändern. IBM strebt ein 50% zu 50% Gleichgewicht an. Des Weiteren möchte IBM in der Zukunft der Technologie Provider Nummer 1 sein, das Thema künstliche Intelligenz und Quantum-Technologie weiterverfolgen.
Die Übernahme von den Linux-Entwickler Red Hat ist laut Frau Bahn die ganz große Wette auf die Zukunft der IBM. Dieser Kauf wurde noch unter der Leitung als CEO von ‚Virginia Rometty‘ vom aktuellen CEO ‚Arvind Krishna‘ vorbereitet. Die Strategie von Krishna ist die Aufspaltung der IBM in zwei unabhängige Unternehmen. Das Kerngeschäft soll sich weiterhin auf den Software- und Cloud-Bereich konzentrieren. Der neue Unternehmenszweig soll das Geschäft mit den sogenannte Managed Infrastructure Services anbieten. Mit der Unternehmensausrichtung als führender Anbieter für hybride Infrastrukturen und Künstliche Intelligenz, kündigte IBM bereits 2020 die die Ausgliederung des Managed Services Bereichs bis Ende 2021 an. Als eigenständige Firma wird Kyndryl weiterhin am Markt agieren.
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Portrait Dr. Andreas Grünewald
Nachdem Andreas Grünewald schon seit Herbst 2018 als Lehrbeauftragter an der H-BRS aktiv ist, unterstützt er nun seit März 2021 den Fachbereich am Campus Sankt Augustin als „Lehrkraft für besondere Aufgaben“. Zusätzlich zu seinen bisherigen Veranstaltungen „Finanzanalyse“ und „Finanzcontrolling“ im Schwerpunktfach Finanzwirtschaft/Finanzdienstleistungen und „Kennzahlengestütztes Controlling“ im Schwerpunktfach Controlling übernimmt Herr Grünewald seit diesem Sommersemester im Masterstudiengang Controlling und Management die Veranstaltungen „Investitionscontrolling“ und das „Praxisprojekt Corporate Social Responsibility Controlling“.
Nach Abschluss des Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster arbeitete Herr Grünewald als wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Institut für Revisionswesen von Prof. Dr. Jörg Baetge. In dieser Zeit promovierte er - übrigens zeitgleich mit dem Kollegen Prof. Dr. Wolfgang Doerks, über den auch 2018 der Kontakt zur H-BRS kam - zu der Abbildung von Finanzterminkontrakten im handelsrechtlichen Jahresabschluss, ein Thema, das die Bereiche Finanzen und Bilanzen verknüpfte.
Der erste Weg nach der Universität führte Herrn Grünewald zunächst zur Firma Dr. Oetker, wo er in der Holding in Bielefeld und anschließend in einer Tochtergesellschaft in der Nähe von Mainz im Controlling arbeitete. Nach insgesamt 7 Jahren wechselte Herr Grünewald in den Rhein-Sieg-Kreis zur Dynamit Nobel AG nach Troisdorf. Nach der Übernahme des Unternehmens im Jahr 2004 durch das amerikanische Unternehmen Rockwood, mit Hauptsitz in Princeton/USA, war er vom Standort Frankfurt aus verantwortlich für das weltweite Controlling in der Rockwood-Gruppe. 2008 übernahm Herr Grünewald die Position des Chief Financial Officer bei der zu Rockwood gehörenden Sachtleben-Gruppe, mit Sitz in Duisburg und Tochtergesellschaften in Finnland, USA und China. In diese Zeit fiel auch die Vorbereitung eines Börsengangs, der aber kurz vor Realisierung abgesagt wurde. Stattdessen wurde die Sachtleben-Gruppe an einen Wettbewerber verkauft, infolgedessen Herr Grünewald 2015 aus der Sachtleben ausschied. Seitdem arbeitete er freiberuflich als Berater, unter anderem bei einem Start-up im Textileinzelhandel, als Vorstand bei einer Pensionskasse und als Lehrbeauftragter an der H-BRS.
Aufgrund seines Werdegangs ist Herr Grünewald ein ausgewiesener Experte in den Bereichen Finanzen und Controlling mit breitem theoretischem Wissen und viel unternehmerischer Erfahrung in unterschiedlichen Firmenkulturen. Gerne möchte er etwas von diesem Wissen beziehungsweise dieser Erfahrung an die jüngere Generation weitergeben.
Herr Grünewald lebt mit seiner Frau und Tochter sowie der Golden Retriever Hündin Nala am Rand von Siegburg und hat noch einen Sohn, der mittlerweile in Köln wohnt. Beide Kinder haben inzwischen auch einen Bachelor in Betriebswirtschaft beziehungsweise Wirtschaftspsychologie. Neben der Lehrtätigkeit ist Herr Grünewald als Schöffe am Landgericht Bonn aktiv und ehrenamtlich an einem Kinderheim in Siegburg engagiert. In seiner Freizeit spielt Herr Grünewald gerne Tennis (ohne große sportliche Ambitionen) und geht gerne mit seiner Frau auf Reisen.
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Praxisprojekte
Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften bietet auch im Sommersemester 2021 interessante Projekte unter anderem in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen an. Die Projekte wechseln jedes Semester, um eine fortlaufende Qualität und Aktualität sicherstellen zu können. Die Themen für die Praxisprojekte lauten diesmal:
- Campusgarten als Ansatz im Urban Gardening – Wirtschaftlich denken!
- Cloud Lab
- Digitalisierung in der Konsumwirtschaft
- Digitalisierung von Kundenbeziehungen
- Obstkäppchen
- Produktion/Logistik/Qualitätsmanagement
- Projekte zum Thema Social Entrepreneurship
- Social Business
- Social Entrepreneurship – Marketing- und Kundengewinnungsstrategie für das gennossenschaftlich betriebene Lebensmittelgeschäft und Café in Hennef-Happerschoß
- Social Innnovation Lab: Post-Corona & Soziale Innovationen
- Unternehmensführung - Weiterentwicklung der LEGO-Fabriksimulation / LEAN-Methodentraining
- Urban Green Deal – Die Umsetzung der United Nations Sustainable Development Goals (SDGs) auf kommunaler Ebene
- Wirtschaftsinformatik
- Tour de Corporate Social Responsibility 2021
Hier erhalten Sie detaillierte Informationen über die Praxisprojekte.
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Neue Publikationen des Fachbereiches
In den Jahren 2020 und 2021 sind neue Publikationen von Fachbereichsmitgliedern erschienen.
Lesen Sie hier mehr über die aktuellen Publikationen.
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Aktuelles und Termine
Hier erhalten Sie Informationen über aktuelle Termine und Ereignisse im Sommersemester 2021 sowie einen Ausblick auf die Termine im Wintersemester 2021/22.
Lesen Sie hier mehr über die aktuellen Termine und den Ausblick für das Wintersemester 2021/22.
IMPRESSUM
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Campus Sankt Augustin
Grantham-Allee 20
53757 Sankt Augustin
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Campus Rheinbach
von-Liebig-Str. 20
53359 Rheinbach
Redaktionsleitung:
Diplom-Betriebswirtin (FH) Sonja Atai
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Lisa Nolden
Studentische Hilfskraft
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Erscheinungsweise: 2 mal pro Jahr
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