Mediendiskussion mit sächsischem Ministerpräsidenten

Beim ARD/ZDF-Freienkongress, der dieses Jahr beim MDR in Leipzig stattfand, hat Prof. Dr. Hektor Haarkötter von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg auf dem Eröffnungspodium mit Ver.Di-Sekretärin Cornelia Berger, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und dem MDR-Verwaltungsdirektor Ralf Ludwig über die Situation der öffentlich-rechtlichen Rundfunksender diskutiert. Thema war insbesondere die Lage der freiberuflich Beschäftigten bei ARD und ZDF, die für über 90% des Programms verantwortlich sind, aber laut Haarkötter häufig wie Mitarbeiter zweiter oder sogar dritter Klasse behandelt werden. Hier sei dringender politischer Handlungsbedarf, sonst werde der Beruf des Journalisten in diesen Sendern nicht mehr attraktiv sein.

Neben der Berufssituation von Journalisten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ging es vor allem auch um die Strukturreform der ARD, die von den Ministerpräsidenten der deutschen Länder eingefordert wird. Für diese sprach bei der Veranstaltung Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Er betonte in der zweistündigen Podiumsdiskussion am ersten Kongresstag, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine finanzielle Ausstattung brauche, um seinen Auftrag zu erfüllen und seine Leute, Feste wie Freie, zu  ordentlichen Konditionen zu beschäftigen. Kretschmer bot den Vertretern der freiberuflichen Journalisten in ARD/ ZDF und dem MDR mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz im Juni zeitnah Gespräche an.

Der Kommunikationswissenschaftler Prof. Hektor Haarkötter unterrichtet politische Kommunikation im Studiengang Nachhaltige Sozialpolitik an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg am Campus Sankt Augustin. Zuvor war er viele Jahre als Filmemacher und Regisseur für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten tätig.