Kommunikation und Marketing
Zielvereinbarungen als „echter Etappenabschluss“
Am 24. April 2002 haben Staatssekretär Hartmut Krebs vom NRW-Wissenschafts-ministerium und der Gründungsrektor der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, Prof. Dr. Wulf Fischer, die Zielvereinbarungen für die Fachhochschule unterzeichnet. Derzeit treffen die Hochschulen landesweit solche Vereinbarungen mit dem Ministerium.
Grundsätzlich bedeuten sie einen Schritt weg von der sogenannten Einzelsteuerung durch das Ministerium hin zu mehr Eigenständigkeit im Sinne von "Globalsteuerung" mit mehr Möglichkeiten zum effektiveren und effizienteren Ressourceneinsatz.
Die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg sieht in den verabredeten Zielvereinbarungen für sich zunächst im wesentlichen den Rahmen für einen gesicherten Übergang aus einer bundesfinanzierten Hochschule, die ihr Geld aus dem Bonn-Berlin-Ausgleich erhält, in eine "normale" landesfinanzierte Hochschule. Staatssekretär stellte fest: "Für mein Ministerium ist derGründungsprozeß der FH heute abgeschlossen."
Aus den Zielvereinbarungen für die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg:
- Die Finanzierung aus Mitteln des Bonn-Berlin-Ausgleichs bleibt bis Ende 2004 erhalten. Die Zielvereinbarung bildet eine Grundlage für die Fortführung dieser Finanzierung aus Landesmitteln ab dem Jahr 2005. Hierdurch kann der weitere Aufbau der Fächer gesichert werden.
- Die Fachhochschule ist der Innovation verpflichtet und wird ihre internationale Ausrichtung verstärken.
- Der vorhandene Fächerkanon bleibt erhalten, jedoch werden Bachelor- und Masterstudiengänge langfristig das bisherige Lehrangebot mit FH-Diplom ersetzen. Die Zielvereinbarung schließt alle bisher aufgebauten Fächer ein. Innerhalb dieser Fächer kann die Hochschule neue Studiengänge freier als bisher entwickeln. So wird es beispielsweise innerhalb der Elektrotechnik ein Angebot in Medientechnik geben.
- Der Paragraph zur fachlichen Gliederung und Neuordnung sieht unter anderem vor, dass gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft in Sankt Augustin das Center for Information Technology mit Bachelor- und Masterstudiengängen aufgebaut wird.
- Ein Teil der Berufungen wird durch das Land auf die Fachhochschule delegiert. Die Hochschule kann so Professuren schneller besetzen. Auch wird das Genehmigungs-verfahren für neue Bachelor- und Masterstudiengänge vereinfacht. Das Land prüft nur noch, ob die Vorhaben mir der Landesplanung vereinbar sind.
In den Zielvereinbarungen werden alle vorhandenen Fächer gleichberechtigt aufgelistet, es gibt also keine Ausnahmeregelungen. "Das ist immens wichtig für den Bestand", äußerte sich dazu Professor Fischer anlässlich der Unterzeichnung zufrieden. Allerdings werde es keinen Studiengang in einem Fach geben, der auf fünf Jahre nicht mindestens zur Hälfte ausgelastet ist. Dies gelte ab zwei Jahre nach Einrichtung eines Studienganges.
Fischer weiter: "Damit ist die Sicherung der Zahl der Studierenden ein wesentliches Ziel." Nicht zuletzt deshalb sollen in den Fächern Chemie und Werkstofftechnik zum Wintersemester 2003/2004 ein gemeinsamer Bachelorstudiengang und bis zu zwei Masterstudiengänge eingeführt werden. Dies wurde auch bereits in den Zielvereinbarungen niedergelegt.
Die Zielvereinbarungen gelten zunächst bis Ende 2004 und werden für die Zeit danach neu verhandelt.