Kommunikation und Marketing

Studie zeigt: Der Ruf von Unternehmen und nicht der Preis ist der bedeutendste Erfolgsfaktor

Montag, 22. November 2010

In und nach der Krise - Vorstellung der Studie beim MBA-Forum

Noch im Jahr 2009 wurden Schreckensszenarien der Wirtschaftskrise verbreitet. Nur ein Jahr später werden die Wachstumsprognosen immer wieder nach oben korrigiert. So erwartet die EU-Kommission für Deutschland zuletzt ein Wirtschaftswachstum von 3,4 Prozent. Deutschland wird damit zum Wachstumsmotor in der Europäischen Union. Doch ist die Krise tatsächlich überwunden? Ist der Konjunkturaufschwung wirklich nachhaltig? Und vor allem: Welche Lehren lassen sich aus der Krise ziehen?

Diese Fragestellungen hat die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zum Anlass genommen, im Rahmen der diesjährigen Studie ihres MBA-Forschungszentrums die Bedeutung verschiedener Erfolgsfaktoren empirisch zu untersuchen. Das Ergebnis der Befragung von 172 Unternehmen: Die auch in der Krise erfolgreichen Unternehmen sehen überraschenderweise die Reputation eines Unternehmens als den bedeutendsten Erfolgsfaktor. 83 Prozent der befragten Vorstände, Geschäftsführer, Bereichs- und Abteilungsleiter bewerten die Bedeutung der Reputation als hoch oder sogar sehr hoch. Erst danach folgen die Zuverlässigkeit und der Preis.

Professor Christoph Wamser, MBA-Studiengangsleiter und Autor der Studie, stellt hierzu fest: "Insbesondere in der Krise brauchen Unternehmen leistungsstarke und leistungsbereite Partner für ihre Wertschöpfung, um die Unsicherheit in Krisenzeiten zu verringern. Der entsprechende Ruf eines Unternehmens, seine Reputation, wird damit zu einem wertvollen Kapital und der Aufbau eines Reputationsmanagement zu einer wichtigen Disziplin. Kosteneffizienz und Prozessoptimierung allein reichen nicht mehr aus."

Auch der Individualisierung des Angebots, der Schnelligkeit von Unternehmen und den Marken wird von den befragten Managern noch eine höhere Bedeutung für den Erfolg beigemessen. Nur 57 Prozent der erfolgreichen Unternehmen bewerten dahingegen die Bedeutung von Innovationen als hoch oder sehr hoch, und nur 51 Prozent sehen Nachhaltigkeit als einen bedeutenden Faktor. "In wirtschaftlichen Krisenzeiten hat das nachhaltige Management trotz aller Beteuerungen und großer Medienpräsenz offensichtlich einen schweren Stand. Die ökologische und soziale Nachhaltigkeit verliert gegenüber wirtschaftlichen Zwängen an Bedeutung. Hier stellt sich die Frage, ob Nachhaltigkeit doch nur eine vergängliche Managementmode oder wirklich ein langfristiger Managementansatz ist."

Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse kann unter .mba-rheinbach.de kostenfrei heruntergeladen werden.

Auf der gleichen Website können sich Interessenten auch für das diesjährige MBA-Forum anmelden: Am Samstag, 27. November 2010, ab 10 Uhr werden die Ergebnisse am Campus Rheinbach der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zur Diskussion gestellt und in Vorträgen von hochkarätigen Referenten, unter anderem von IBM, Johnson & Johnson oder Roland Berger Strategy Consultants, beleuchtet.

Kontakt

Professor Christoph Wamser MBA-Forschungszentrum Fachbereich Wirtschaft Rheinbach Tel. 02241/865-415 E-Mail: christoph.wamser@h-brs.de