Kommunikation und Marketing
Preis für Nachhaltigkeit und Verantwortung geht an Claudia Lutz
Die preisgekrönte Bachelorarbeit analysiert die Nachhaltigkeitsberichterstattung der chemischen Industrie am Beispiel ausgewählter Unternehmen aus Deutschland, China und den USA der Jahre 2005 und 2011. Die Nutzwertanalyse untersucht sowohl die inhaltliche Entwicklung als auch Form und Qualität der Informationen. Professor Gadatsch, zusammen mit Professor Dr. Bernd Ebel Betreuer der Arbeit, sagte dazu in seiner Laudatio: „Die nachhaltige Unternehmensführung ist ein Qualitätsmerkmal, wenn nicht sogar ein Muss für innovative Unternehmen geworden. Die stark im Licht der Öffentlichkeit stehende Chemiebranche steht gerade hier vor besonderen Herausforderungen.“ Die Branche, die besonders im Fokus der Öffentlichkeit stehe, habe die Bedeutung der Nachhaltigkeitserstattung besonders früh erkannt.
Claudia Lutz betrachtet in der Arbeit die Kriterien Ökologie, Soziales und Ökonomie und geht, so Gadatsch, deutlich über die Grenzen der Betriebswirtschaftslehre hinweg. Sie zeichnet ein ganzheitliches Bild der Situation mit Handlungsempfehlungen für die Unternehmen.
Zunächst beschreibt die Autorin die geschichtliche Entwicklung der Nachhaltigkeit in ihren unterschiedlichen Facetten. Anhand der derzeitigen Situation analysiert und vergleicht sie danach die gesetzlichen Rahmenbedingungen der verschiedenen Länder und porträtiert die untersuchten Unternehmen. Es sind aus Deutschland BASF, Bayer und Linde, die chinesischen Branchenführer CNOOC, Petro China und Towngas sowie aus den USA Chevron, Exxon Mobile und Merck.
Die zentralen Ergebnisse der Arbeit fasst Professor Gadatsch folgendermaßen zusammenfassen: Der ökonomische Aspekt ist insbesondere bei den deutschen Unternehmen stark ausgeprägt. Bei den chinesischen Unternehmen werden alle Bereiche gleichmäßig bewertet. Bei US-amerikanischen Unternehmen dominiert insbesondere der soziale Aspekt die Bewertung. Interessanterweise zeichnete sich eine verhältnismäßig geringe Bewertung aller Berichte im ökologischen Bereich ab.
Eine abschließende Sensitivitätsanalyse ermöglicht es, eventuelle Unsicherheiten über die Richtigkeit oder die Zuverlässigkeit der Ergebnisse der Nutzwertanalyse auszuräumen und rundet damit die umfangreiche Analyse ab. Die Autorin setzt hierbei auch auf die Erfahrungen ausgewiesener von ihr in Experteninterviews befragter Unternehmensberater.
Die finalen Handlungsempfehlungen der Autorin reichen von formalen Aspekten wie etwa der Gliederung der Berichte über eine intensivere Offenlegung von Unternehmenszielen in Bezug auf Nachhaltigkeit bis beispielsweise einer stärkeren Präzisierung von publizierten Angaben.
Insgesamt schneiden die deutschen Unternehmen vergleichsweise gut ab. Möglicherweise, weil der Ansporn durch die öffentliche Aufmerksamkeit und die Konkurrenz zwischen den Unternehmen in Deutschland höher ist als in China und den USA. „Trotzdem sind“, so Claudia Lutz, „weitere Anstrengungen notwendig“.
Zur Person:
Claudia Lutz studierte von 2009 bis 2013 Business Administration am Campus Rheinbach der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Das Thema ihrer Abschlussarbeit lautet „Analyse der Nachhaltigkeitsberichterstattung der chemischen Industrie am Beispiel ausgewählter Unternehmen aus Deutschland, China und den USA", betreut wurde die Arbeit von Professor Dr. Andreas Gadatsch und Professor Dr. Bernd Ebel. Seit dem WS 2013/14 studiert die 25-Jährige den Masterstudiengang „Business Management“ an der Hochschule Niederrhein.