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Maschinenbauer präsentieren mittelalterliches Katapult
Im Mittelalter lösten die mächtigen Schleudern, auch Blide genannt, oft große Angst und Panik in belagerten Burgen aus. Immerhin konnten die aus Holz konstruierten Waffen Steine oder andere Geschosse je nach Gewicht bis zu 300 Meter weit schleudern.
Nicht ganz so weit flog heute (Dienstag, 24. Juni 2014) das Geschoss der Wurfmaschine, die im Sommersemester eine Gruppe angehender Ingenieure der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg komplett aus Holz gebaut hatte. Lehrbeauftragter Claus Bachmeier, hatte das Projekt entwickelt, da es den Studierenden anschaulich alle physikalischen Kräfte wie Reibung, Schwerkraft, Zentrifugal- und Hebelkraft vereint – und im abschließenden Test eindrucksvoll demonstriert.
In einem ersten nicht öffentlichen Versuch war das Geschoss noch rund 60 Meter weit geflogen, an diese Weite war heute nicht zu denken. Weder die Fußbälle noch die mit Wasser gefüllten Ballons flogen medienwirksam durch die Luft. „Veränderungen im Verhältnis Lastarm zu Kraftarm und auch das Gewicht der genutzten Geschosse haben Einfluss auf die ballistische Kurve und auf die Schussweite“, erklärte Claus Bachmeier.
Eine Schleuder (Blide) funktioniert nach dem Hebelarmprinzip, bei dem ein Gegengewicht auf der kurzen Armseite für die notwendige Beschleunigung der langen Seite sorgt. Zusätzlich hängt an einem Seil am Ende des langen Arms eine Art flache Tasche, in der sich das Geschoss befindet. Durch die Rotation des Wurfarmes und der verzögert folgenden Tasche am Seil erreicht das Geschoss eine enorme Beschleunigung. Auf diesem Prinzip beruht die große Reichweite der Bliden.
Im Rheinischen Landesmuseum (RLM) Bonn wird man künftig bei entsprechenden thematischen Ausstellungen die Blide sehen können, wie Wiebke Siever, Wissenschaftliche Referentin beim RLM, sagte. Siever war bei dem Test auf dem Sportplatz hinter der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg dabei und freute sich, dass die eindrucksvolle Maschine dem Museum übergeben wurde. Bachmeier hat mit seinen Studierenden alle Teile genau gekennzeichnet, so dass die Blide im Depot des Museums notfalls in Einzelteilen gelagert und für ihren jeweils nächsten Einsatz wieder problemlos zusammengebaut werden kann.
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Ehemalige Pressesprecherin der Hochschule (bis November 2021), Chefredakteurin der Hochschulzeitung doppelpunkt:
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