Kommunikation und Marketing

Feierlicher Abschied von der Hochschule

Samstag, 24. Oktober 2009

Förderpreise für herausragende Abschlussarbeiten wurden verliehen

Nicht wenige der rund 800 ehemaligen Studierenden haben ihr Studium mit Bestnote abgeschlossen. Aber neun von ihnen werden heute (24. Oktober 2009) für ihren Abschluss von der Gesellschaft der Förderer der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg besonders ausgezeichnet.

"Die Förderpreise sind weit mehr als nur Würdigungen vergangener, wenn auch außergewöhnlicher Leistungen", so Wolfgang Grießl, Vorsitzender der Gesellschaft der Förderer der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. "Es sind die Studierenden selbst, die ausgezeichnet werden. Es ist ihre Unkonventionalität im Denken, die sie neue Ansätze und Methoden hat konzipieren lassen. Es ist ihr Mut, neue Wege zu gehen und eigene Ideen umzusetzen. Es ist ihre Eigeninitiative und Motivation, die sie getrieben hat, weit mehr zu tun als erforderlich. Und es ist die Leidenschaft für ihr Thema, die sie auch in schwierigen Zeiten nicht hat aufgeben lassen."

Hochschulpräsident Professor Dr. Hartmut Ihne attestiert den Preisträgern große Kreativität: "Das im Studium erworbene Wissen haben Sie praktisch, intelligent und zielorientiert zur Lösung tatsächlicher Herausforderungen und Probleme angewandt." Den erfolgreichen Studienabschluss wertet er als Weichenstellung in Richtung Erfolg.

Seitdem die ersten Absolventen im Herbst 1999 die Hochschule verlassen haben, vergibt die Fördergesellschaft Förderpreise für herausragende Abschlussarbeiten. Die Preise sind mit je 1.000 Euro dotiert und werden von Mitgliedsunternehmen der Fördergesellschaft gestiftet.

Eine Festschrift mit näheren Angaben zu den ausgezeichneten Arbeiten und einer Würdigung durch die Betreuer ist erhältlich bei der Gesellschaft der Förderer der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, E-Mail: foerdergesellschaft@h-brs.de.

Die Preisträger und ihre Arbeiten

Ziel der Abschlussarbeit von Kim Weber war die Analyse der Unternehmensprozesse eines mittelständischen IT- und Logistikunternehmens, die Identifikation der Schwachstellen in den Abläufen und die Konzeption einer unternehmensspezifischen Prozesskostenrechnung. Eine besondere Herausforderung war es, dieses Konzept nicht nur theoretisch zu erarbeiten, sondern es auch für die Mitarbeiter allgemeinverständlich, transparent und schlüssig darzustellen und dann prototypisch so umzusetzen, dass es praktisch genutzt werden kann. Dies, so Betreuer Professor Dr. Andreas Gadatsch, sei "mehr als gelungen".

Neben seinen fachlichen Qualitäten zeichnet sich Kim Weber auch durch zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten aus, etwa im Rotaract Club, Charlotte (USA), und als ehrenamtlicher Helfer und Jugendausbilder beim Deutschen Roten Kreuz. Mithin ein idealer Preisträger der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Den Preis für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften stiftete die true fruits GmbH.

"Evaluation von Implementierungen des Java Persistence API" - das klingt für Softwareentwickler wie Musik in den Ohren. Java EE ist eine der am weitesten verbreiteten Programmiersprachen, vor allem in der Entwicklung von Online-Anwendungen und -spielen. Jeder kennt das Problem: Die Verbindung bricht zusammen, und schon sind - normalerweise - die Daten verloren. Die Lösung liegt in der sogenannten Java Persistence API (JPA), einer Schnittstelle zwischen Java und Datenbanken bzw. Anwendungen, die sicherstellt, dass die benötigten Daten persistent, also "nichtflüchtig" sind und bei erneutem Aufruf des Programms wieder rekonstruiert, angezeigt und weiter verarbeitet werden können.

Für diese Schnittstelle bestehen verschiedene Implementierungen wie Hibernate, TopLink Essentials und OpenJPA, die die Kommunikation zwischen unterschiedlichsten Anwendungsservern und Datenbanken wie Oracle, MySQL und PostgreSQL ermöglichen. Die spannende Frage für Softwareentwickler und -firmen: Wie gut tun sie das und was sind die geeignetsten Kombinationen für meine Anwendung? Dem hat sich Sebastian Gauder in seiner Abschlussarbeit zum Master of Computer Science gewidmet und ein "JPA Benchmark Tool" entwickelt, mit dem sich die Leistungsfähigkeit, Stabilität und Sicherheit der verschiedensten Kombinationen über 15 Benchmarks auf Herz und Nieren testen lässt. Die Auswahl der geeigneten Variante wird durch einen von ihm erarbeiteten Kriterienkatalog beträchtlich vereinfacht.

Die Betreuer, Professor Dr. Manfred Kaul und Professor Dr. Simone Bürsner aus dem Fachbereich Informatik, zeigten sich beeindruckt von der fachlichen Tiefe und Güte der Arbeit sowie dem Mut, in der Software-Praxis auch weit verbreitete Frameworks einer systematischen wissenschaftlichen Untersuchung zu unterziehen, die zahlreiche bisher nicht bekannte Grenzen und Schwachstellen aufdecken konnte.

Den Förderpreis für den Fachbereich Informatik stiftete die DSG Canusa.

Industrieroboter, aber auch zahlreiche andere automatisierte Systeme, müssen permanent überwacht werden: Die aktuelle Position der Maschinenteile wird dabei durch Positionsencoder ermittelt. Sicherheit und Genauigkeit kommen hier größte Bedeutung zu.

Bisher war dies nur mit speziellen Modulen der Hersteller von Positionsencodern möglich, die sich aber nur schwer in industrieübliche Automatisierungssysteme integrieren ließen. Durch die Arbeit von Oliver Eisen, Preisträger des Studiengangs Elektrotechnik, ist erstmalig und in Echtzeit eine direkte Kommunikation des in der Automatisierungstechnik weit verbreiteten Programmiersystems LabVIEW mit modernen Positionsencodern möglich. Mit dem von ihm entwickelten Modul, einem programmierbaren Digitalbaustein (FPGA), kann die Positionsüberwachung jetzt unmittelbar aus der LabVIEW-Programmierumgebung erfolgen. Dies ermöglicht größere Flexibilität, deutliche Kostenvorteile und zusätzliche Sicherheitsfunktionen in der Automatisierungstechnik. Wie gelungen seine Arbeit ist, so heben seine Betreuer Professor Dr. Marco Winzker und Professor Dr. Volker Sommer hervor, zeigt, dass die Ergebnisse direkt in Kundenprojekten des Unternehmens S.E.A. Datentechnik eingesetzt werden.

Oliver Eisen erhält den von der Moeller Eaton Holding GmbH gestifteten Förderpreis im Studiengang Elektrotechnik.

Gleich die Entwicklung eines Prototypen für einen Spurhalteassistenten im Auto hatte sich Guido Weitkus, Preisträger im Studiengang Maschinenbau zum Ziel gesetzt. Erfolgreich, wie sein Betreuer, Professor Dr. Roustiam Chakirov, lobt: "Dieses Fahrerassistenzsystem hält das Fahrzeug mithilfe einer nach vorne gerichteten Kamera und einer elektromechanischen Lenkung in der Mitte der Fahrspur." Eine CMOS-Kamera erkennt die Fahrspurmarkierungen, aus denen die notwendigen Lenkimpulse für eine elektromechanische Lenkung (EPAS, Electric Power Assisted Steering) errechnet werden. Dem Fahrer bleibt trotzdem jederzeit die Möglichkeit einzugreifen und manuell zu steuern.

Abgerundet wurde die konstruktive Leistung durch eine Risiko- und Gefahrenanalyse (Hazard-Analysis), mit der schon in der Vorentwicklung mögliche Gefahren und Schwächen des Systems ausgeschlossen werden konnten sowie durch Teile einer FMEA (Failure Mode and Effects Analysis, Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse), um die technische Zuverlässigkeit des Fahrerassistenzsystems zu erhöhen und Fehler zu vermeiden. Für "beispielhaft strukturiertes, methodisches und zielgerichtetes Vorgehen und darüber hinaus auch überdurchschnittliches Engagement" wurde der außergewöhnlichen Arbeit die Bestnote verliehen.

Die Phoenix Software GmbH würdigt diese Leistung mit dem von ihr gestifteten Förderpreis für den Studiengang Maschinenbau.

Computer Arts - Kunst mit Bits und Bytes. Diesem Thema widmete sich Kathrin Warncke Preisträgerin im Studiengang Technikjournalismus. Hochprofessionelle Konzeption, Recherche und Umsetzung sowie sehr reflektierte und zielorientierte Vorgehensweise bescheinigen ihr die Betreuer Professor Dr. Andreas Schümchen und Professor Dr. Michael Krzeminski sowie Ralf Sander, Ressortleiter Computer & Technik bei "Stern Online".

Die Serie für "Stern Online", bestehend aus fünf Artikeln und drei verschiedenen Darstellungsformen, erforderte umfangreiche Recherchen in ganz Europa und überzeugt auch im dokumentarischen Teil durch präzise, angemessene und leicht verständliche Sprache. Mustergültig umgesetzt wurde dabei die Aufgabe, Technik nicht als Selbstzweck, sondern im Zusammenspiel mit anderen gesellschaftlichen Dimensionen - etwa Wirtschaft, Gesundheit oder Sport - darzustellen.

Den Förderpreis für den Studiengang Technikjournalismus stiftete die Zurich Gruppe Deutschland.

Unternehmensberater: Wie zufrieden sind die Beratenen und was bestimmt eigentlich 'Zufriedenheit'? Mit einer Untersuchung zur Kundenzufriedenheit hat sich Dr. Stephan Stegt, Preisträger und MBA-Absolvent des Fachbereichs Wirtschaft Rheinbach, einem heißen Eisen gewidmet. Am Beispiel eines großen Unternehmens der Post- und Logistikbranche untersuchte er 267 Beratungsprojekte von 50 Unternehmensberatungen. Die Grundlage bildete eine theoretisch fundierte und dennoch praxisnahe Analyse der wesentlichen Faktoren für Kundenzufriedenheit mit Beratungsdienstleistungen. Untersuchungsgegenstand war unter anderem der Zusammenhang zwischen "harten" Faktoren wie Kompetenz oder Ergebnissen und "weichen" Faktoren wie Kooperation und Projektmanagement.

Die Ergebnisse sind gleichermaßen wichtig für Beratene wie Berater: Zunächst zeigte Stegt, dass die als "weich" bezeichneten Faktoren eine wichtige Rolle für die Kundenzufriedenheit spielen. Die Erfüllung von Erwartungen reicht für die Zufriedenheit alleine aber auch nicht aus. Dafür müssen beide Faktoren zusammenkommen. Für Professor Dr. Dietmar Fink und Professor Christoph Wamser, Betreuer im MBA-Studiengang stelle die Arbeit eine gleichermaßen intensive wie gelungene wissenschaftliche Bearbeitung des komplexen Themas Kundenzufriedenheit dar.

Die Kreissparkasse Köln honorierte diese Leistung mit ihrem Förderpreis.

Auf die Suche nach neuen Wirkstoffen zur Behandlung von Krebserkrankungen hat sich Förderpreisträgerin Janina Schmitz in ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Chemie mit Werkstofftechnik gemacht. Darin geht es um so genannte Proteinkinase-Inhibitoren. Das sind Substanzen, die bestimmte Enzyme im Körper hemmen und damit Tumore gewissermaßen "aushungern" können. Einige Medikamente, die auf diesem Wirkmechanismus beruhen, sind bereits auf dem Markt. Für ihre Abschlussarbeit, die sie bei der Firma Boehringer Ingelheim in Wien anfertigte, forschte Schmitz nach neuen Stoffen dieser Substanzklasse mit verbesserter Wirkung. Diese kann beispielsweise durch eine stärkere Hemmung des Enzyms oder durch eine größere Löslichkeit der Moleküle erzielt werden. Mehr als 100 verschiedene Substanzen hat Schmitz bei ihrer Arbeit im Labor hergestellt und auf ihre Wirkstoffeigenschaften untersucht. Dabei zeigte sich unter anderem, dass durch Substitution einer Aminogruppe zwar die Hemmung des Enzyms verstärkt wird, die Löslichkeit der Stoffe aber vermindert wird, was zu einer verschlechterten Aufnahme in den Körper führt. Das Forschungsthema wird weiterverfolgt und gibt Grund zur Hoffnung, in Zukunft vielleicht einen Erfolg bei der Bekämpfung von bösartigen Tumoren erzielen zu können.

Während ihres Studiums an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg gehörte Janina Schmitz mit ihren durchgängig sehr guten Noten zu den besten Studierenden ihres Jahrgangs im Studiengang Chemie mit Materialwissenschaften. Auch im Rahmen ihrer Abschlussarbeit zeigte sie mit einer für die kurze Zeit ungewöhnlich großen Zahl an Synthesen überdurchschnittliche Leistungen. Ihre Betreuer, Professorin Dr. Ulrike Bartz von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sowie Dr. Tobias Wunberg von Boehringer Ingelheim, konnten sich bereits in einer ersten Zwischenpräsentation von der selbstständigen Arbeitsweise und dem großen Fachwissen der Absolventin überzeugen.

Dieser Förderpreis für den Studiengang Chemie mit Materialwissenschaften wird gestiftet von der Siegwerk Druckfarben AG.

Den von der Firma Antiinfectives Intelligence GmbH gestifteten Preis für den Bachelor-Studiengang Applied Biology teilen sich in diesem Jahr Alexander von Wilamowitz-Moellendorf und Charlotte Quirin.

In seiner Abschlussarbeit leistet Alexander von Wilamowitz-Moellendorff einen Beitrag zur Grundlagenforschung bei der Aufklärung von verschiedenen Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Krebs sowie Autoimmunerkrankungen. Im Zentrum seiner Untersuchungen steht die Apoptose, der kontrollierte Zelltod. Für die Erhaltung und Erneuerung eines jeden mehrzelligen Organismus ist es überlebensnotwendig, dass geschädigte Zellen bei Bedarf zerstört werden. Unregelmäßigkeiten im Ablauf dieses Regulationsmechanismus können zu den genannten Erkrankungen führen. Ein beliebter und gut geeigneter Modellorganismus zur Erforschung dieser komplexen Vorgänge ist der Rundwurm mit der lateinischen Bezeichnung Caenorhabditis elegans.

In seiner Arbeit forschte von Wilamowitz-Moellendorff nach bisher unbekannten Regulatoren für den kontrollierten Zelltod. Zu diesem Zweck untersuchte er Würmer, die nach genetischer Veränderung und anschließender Bestrahlung eine besonders hohe Anzahl an sterbenden Zellen aufwiesen. Dabei konnte er zwei Würmer mit genetischen Veränderungen identifizieren und genau klassifizieren. Bei einem der Würmer konnte sogar die genaue Stelle der Veränderung im genetischen Material lokalisiert werden. Die Arbeit wurde betreut von Professorin Dr. Edda Tobiasch und Professor Dr. Hans Weiher von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und ist ein weiterer Baustein, um die komplexen Vorgänge beim kontrollierten Zelltod besser verstehen zu können. Während seines Aufenthalts an der Universität Dundee in Schottland hat sich Alexander von Wilamowitz-Moellendorff als ein guter Repräsentant der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg gezeigt, wie seine Betreuerin Tobiasch zu berichten weiß. Mit seiner Abschlussarbeit sowie mit seinen Noten für die Modulprüfungen gehörte er auch dort zu den besten Studierenden. Darüber hinaus hat er durch seine ehrenamtlichen Tätigkeiten auf sich aufmerksam gemacht, zunächst während seiner Schulzeit als Sprecher der Schülervertretung, später dann als Fachschaftssprecher an der Hochschule sowie als Mitglied des Fachbereichsrats. Mit großem Arbeitseinsatz hat er außerdem den von ihm gewählten Studiengang Applied Biology betrieben und sein berufliches Ziel bestimmt verfolgt.

Für die hohe Qualität ihrer Arbeit auf dem Gebiet der Schmerzbekämpfung und Depression wurde Bachelor-Absolventin Charlotte Quirin ausgezeichnet. In ihrer Abschlussarbeit untersuchte sie, wie die Produktion des körpereigenen Botenstoffs Galanin auf genetischer Ebene gesteuert wird. Galanin wird in Nervenzellen freigesetzt und spielt eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen und Schmerz. Eine fehlerhafte Produktion von Galanin kann zu verschiedenen Erkrankungen des Nervensystems und Depressionen führen. Wie die Arbeit der Absolventin zeigt, steuert die von ihr untersuchte Genregion die Produktion des Botenstoffs in der Zelle. Dieser Genabschnitt könnte somit auch für Störungen und das Auftreten der genannten Krankheiten verantwortlich sein. Betreut wurde die Bachelorarbeit aus dem Studiengang Applied Biology durch Professorin Dr. Edda Tobiasch von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sowie Professor Dr. Matthias Kassack von der Universität Düsseldorf.

Gefördert durch ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) hat Charlotte Quirin ein Auslandssemester an der Universität von Aberdeen in Schottland verbracht und dort anschließend auch ihre Abschlussarbeit angefertigt. Zusätzlich zum Bachelor of Science der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wurde ihr daher noch der Titel Bachelor of Honours der Universität von Aberdeen verliehen. Neben ihren herausragenden Leistungen im Studium fiel Quirin insbesondere durch ihr außergewöhnliches soziales Engagement auf. Schon früh ging sie im Freiwilligendienst als Assistenzlehrerin nach Tansania. An der Hochschule setzte sie sich in der Fachschaft sowie im Fachbereichsrat für die Interessen der Studierenden ein. Auch nach Beendigung ihres Studiums ist sie weiterhin international tätig, zurzeit als Doktorandin an der Universität im belgischen Löwen.

"Integration von Arbeitsunfallverletzten in einen leistungsgerechten Arbeitsplatz" - Mit diesem Thema hat Beatrice Grätz eine hochaktuelle Fragestellung aufgegriffen. Arbeitsunfälle sind sowohl eine schwere Belastung für die verletzte Person und ihre Angehörigen wie auch volkswirtschaftlich ein beträchtlicher Verlust. Die Kosten für die Wiedereingliederung nach einem Arbeitsunfall können die direkten Behandlungs- und Entschädigungskosten deutlich übersteigen.

Dank des medizinischen und therapeutischen Fortschritts haben sich die Möglichkeiten von Rehabilitation und Wiedereingliederung deutlich verbessert. Damit ist aber auch das Management dieser individuellen Wiedereingliederung für die zuständigen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen erheblich komplexer geworden. Frau Grätz ist es im Rahmen ihrer Abschlussarbeit im Studiengang Sozialversicherung gelungen, dieses komplexe Aufgabenfeld der Wiedereingliederung in drei Kernprozessen abzubilden und in einem Planungsprogramm zusammenzufassen. Damit kann die individuelle Fallsteuerung erheblich vereinfacht und in der Komplexität reduziert werden, ohne dass darunter die Rehabilitandenorientierung leidet.

Neben dieser herausragenden Leistung, die einen für Rehabilitanden effizienteren Mitteleinsatz möglich macht, heben die Betreuer, Professor Dr. Edwin Toepler und Professor Dr. Susanne Peters-Lange, das hohe soziale Engagement von Beatrice Gräz hervor, das sie zu einer würdigen Preisträgerin des Fachbereichs macht.

Der Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, stiftete den Förderpreis für den Fachbereich Sozialversicherung.