Kommunikation und Marketing

Feierlicher Abschied von der Fachhochschule

Samstag, 23. Oktober 2004

Förderpreise für herausragende Abschlussarbeiten wurden verliehen

Das Kolloquium als letzte Prüfung nach Fertigstellung der Abschlussarbeit ist für manche schon über ein Jahr her, bei anderen liegt es gerade einen Monat zurück. Ihnen gemeinsam ist, dass sie Absolventinnen und Absolventen des Studienjahres 2003/2004 sind und am Samstag, 23. Oktober 2004, feierlich von "ihrer" Hochschule verabschiedet wurden.

Neun der knapp 400 ehemaligen Studierenden haben "etwas Überdurchschnittliches geleistet, und sie haben sich in ihren Arbeiten durch Originalität, Praxisbezug, eine innovative Idee und Wissenschaftlichkeit ausgezeichnet", würdigte Dr. Dieter Braun, Vorsitzender der Gesellschaft der Förderer der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, diese Absolventen. Denn diese Neun wurden mit einem Preis ausgezeichnet.

Bereits im sechsten Jahr vergibt die Fördergesellschaft Förderpreise für herausragende Abschlussarbeiten. Neu dabei sind Preise für eine Arbeit im Technikjournalismus, der Chemie-Preis und ein Frauen-Technik-Preis. Jeder Preis ist mit 1000 Euro dotiert.

Die Festschrift ist erhältlich bei der Gesellschaft der Förderer der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, E-Mail: foerdergesellschaft@h-brs.de, oder bei der Pressestelle der Fachhochschule, Tel. 02241/865-641 oder E-Mail presse@h-brs.de

Bildergalerie von der Preisverleihung

  • Preisverleihung 2004

 

Die Preisträger und ihre Arbeiten

 

Roman Kurowiak, Absolvent der FH im Fachbereich Wirtschaft Sankt Augustin, beschäftigte sich in seiner Diplomarbeit mit den "Möglichkeiten und Grenzen der Softwareunterstützung projektartiger Geschäftsprozesse". Er ist damit in eine Nische gestoßen, denn es gibt zwar praxiserprobte Standardsoftware für Unternehmen mit gut strukturierten, sich ständig wiederholenden Geschäftsprozessen, aber für projektorientiert arbeitende Unternehmen existieren vergleichsweise wenig Erfahrungen. Ein Großteil der Untersuchungsergebnisse wird bereits umgesetzt. In der Auszeichnung wird herausgestellt, dass "Roman Kurowiak einen wichtigen Beitrag leistet, um hochwertige Ingenieurleistungen schlanker zu gestalten und in Deutschland zu halten".

Die Arbeit von Roman Kurowiak wurde von den Professoren Dirk Schreiber und Reiner Clement betreut. Preisstifter ist die Kreissparkasse Köln.

Preisträger Markus Enzweiler absolvierte den Bachelor-Studiengang Computer Science (Informatik) mit der Gesamtnote 1,1 - für die Arbeit gab es eine glatte 1. Die Arbeit ist im Rahmen einer Kooperation mit der York University in Toronto/Kanada entstanden (Thema: Computing Motion Trajectories using Spatiotemporal Motion Analysis) und beschreibt die Entwicklung eines Verfahrens zur Analyse von bewegten Objekten in Bildsequenzen, ohne dass Rauschen oder Helligkeitsschwankungen die Ergebnisse beeinträchtigen. Dieses Verfahren, so die Beurteilung, stelle sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus anwendungsorientierter Sicht eine gelungene Lösung der Aufgabenstellung dar. Verfahren und Implementierungen werden deshalb in dem Entwicklungsprojekt eingesetzt, an dem Markus Enzweiler mitgearbeitet hat. Er beginnt jetzt ein Master-Studium.

Die Arbeit von Markus Enzweiler wurde von der Professoren Rainer Herpers und Richard Wildes (York University) betreut. Preisstifter ist die DSG-Canusa, Meckenheim.

Ebenfalls Informatiker ist Alexander Kläser, der den Diplom-Studiengang Angewandte Informatik absolviert hat. Sein Thema "Estimation of Time-Varying Velocities of Moving Objects in Video Sequences" bearbeitete er im Rahmen einer Kooperation mit der University of Montenegro in Podgorica. Auf diesem Weg hat Alexander Kläser sowohl das Diplom der FH als auch das Diplom an der University of Montenegro erworben. In der Arbeit geht es um eine Methode, mit der Bewegungsinformationen von Objekten in Videosequenzen auf der Grundlage des SLIDE-Algorithmus effizient abgeleitet und geschätzt werden können. Teile seiner Arbeit konnte Kläser sogar bei einer internationalen Konferenz vorstellen.

Die Arbeit von Alexander Kläser wurde von den Professoren Rainer Herpers und Srdjan Stankovic (University of Montenegro) betreut. Preisstifter ist auch hier die DSG-Canusa, Meckenheim.

Trägerin des "Frauen-Technik-Preises" ist Mascha Moeller-Herrmann, Ingenieurin der Elektrotechnik., für ihre Arbeit "Datenkommunikationsnetze für mobile Roboter". Ihre Aufgabe bestand darin, ein Konzept für eine moderne Kommunikationsinfrastruktur zu erarbeiten, mittels der die vielfältigen Sensorsignale mobiler Roboter und ihre Bilderfassungssysteme miteinander verknüpft und in Beziehung gesetzt werden - einmal innerhalb eines einzelnen Roboters, aber auch untereinander. Zugleich sollte ihr Konzept zukünftig zu erwartende Anforderungen berücksichtigen. Mascha Moeller-Herrmann hat dies in hervorragender Weise bewältigt.

Die Arbeit von Mascha Moeller-Herrmann wurde von den Professoren Andreas Bunzemeier und Alejandro Valenzuela betreut. Preisstifter ist die Hennecke Maschinenfabrik, Sankt Augustin. Hennecke stiftet den Frauen-Technik-Preis, weil sich das Unternehmen schon seit Jahren in seinen Führungsleitlinien der Chancengleichheit verpflichtet hat.

Maschinenbau-Ingenieur Christian Biedermann beschäftigte sich in der Arbeit "The Role of Traceability in the Automotive Supply Industry" mit einem System zur Rückverfolgbarkeit von Teilen und Produkten hinsichtlich des Werdegangs und der Verwendung bei einem Unternehmen in den USA. Durch eine geeignete Kennzeichnung, die Aufschluss gibt über viele Details - von der Herkunft des Materials über die Verarbeitungsgeschichte bis zum Verbleib der Produkte nach Auslieferung - sollten im Fall eines fehlerverdächtigen Materials, Teils oder Produkts ökonomische Nachteile vermieden werden. Das Management war so zufrieden mit dem Ergebnis, dass ein Folgeprojekt die Umsetzung seiner Arbeit verfolgt.

Die Arbeit von Christian Biedermann wurde von den Professoren Johannes Geilen und Paul Melcher betreut. Preisstifter ist die Moeller Firmengruppe, Bonn.

An einer Schnittstelle von Technik und Verbraucher beispielsweise arbeiten Technikjournalisten wie Isabell Aldag. Die Diplom-Journalistin (FH) absolvierte mit dem originellen Thema "Technikberichterstattung in Frauenzeitschriften" und nahm dafür die Zeitschriften "Brigitte", Cosmopolitan", "Glamour", "Freundin" und "Für Sie" unter die Lupe. Und hier zeigt sich bisher kaum Beachtetes: einen Einblick in das Selbstverständnis, die konzeptionellen Gedanken und auch die Sachzwänge, der technische Themen in Frauenzeitschriften unterworfen sind. Von der wissenschaftlich hervorragenden Bearbeitung abgesehen, liefert die Arbeit Praktikern Hinweise, wie ihre Arbeit erfolgreicher zu bewerkstelligen sei: Sie mündet in zehn konkreten Tipps für die Technikberichterstattung in Frauenzeitschriften.

Die Arbeit von Isabell Aldag wurde betreut von den Professoren Andreas Schümchen und Michael Krzeminski. Preisstifter ist der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG/DIV - Deutscher Ingenieur Verlag.

Nicoletta Köhler, Fachbereich Wirtschaft Rheinbach, ging in ihrer Arbeit der Frage nach "Strategischen Wettbewerbsvorteilen durch Publik Relations in Bezug auf die Consultingbranche" auf den Grund. Sie spart dabei die aktuelle Marktsituation der Berater nicht aus, analysiert auch die derzeitige Imagekrise der Branche und zeigt unterschiedliche Ursachen dafür aus. Interessant ist, dass sie in der Folge einer Abgrenzung von PR zu anderen Instrumenten des sogenannten Kommunikationsmixes zu einer eigenen, theoretisch fundierten Definition des Begriffes Unternehmensberatung kommt.

Die Arbeit von Nicoletta Köhler wurde betreut von den Professoren Dietmar Fink und Christoph Wamser. Preisstifter ist die Zürich Gruppe Deutschland.

Krebs ist die zweithäufigste Todesursache bei Erwachsenen in der westlichen Welt. Als Krankheitsursache gilt eine Störung der Expression bestimmter Gene beziehungsweise der davon abgeleiteten Proteine, was letztlich zur Entartung einer Zelle führen kann. In ihrer Arbeit "Etablierung eines Zellsystems zur Identifikation und Charakterisierung Frau-1- und JunB-abhängiger Gene in der Hautkarzinogenese" im Bachelor-Studiengang Biology untersuchte Katharina Lückerath den genauen Wirkungsmechanismus dieser beiden Proteine und die Rolle der von ihnen regulierten Gene bei der Entstehung einer Krebserkrankung. Denn beide Proteine zeigen in einigen Systemen eine krebsfördernde Wirkung, in anderen erweisen sie sich als Hemmer. Die Arbeit vonf Katharina Lückerath entstand am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.

Die Arbeit von Katharine Lückerath wurde betreut von den Professoren Edda Tobiasch und Heinz-Joachim Häbler. Preisstifter die die BonnConsult Unternehmens und Personalberatung, Siegburg.

Heike Göbel absolvierte das auf acht Semester angelegte Chemie-Studium aufgrund ihrer vorangegangenen Ausbildung in nur sieben Semestern. Ihre Diplomarbeit "Synthese einer b-hairpin-Struktur mit cis-Amidbindung in einem prolinhaltigen Peptid" entstand bei der Roche Diagnostics in Penzberg und beschäftigt sich mit einem neuartigen, fluoreszenzbasierten Kompetitionsassay beschäftigt. Dieses soll bei einem Hochleistungs-Screening - eine Testung mehrerer tausend Substanzen am Tag - eingesetzt werden, das zur Auffindung neuer Arzneimittel in der Krebstherapie aus vorhandenen sogenannten Substanzbibliotheken dienen kann. Für die Versuche musste Heike Göbel zunächst ein stabiles peptidbasiertes Zielsubstrat synthetisieren, weil natürliche Substrate sich nicht eigneten. Die Ergebnisse entstanden in einer intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit.

Die Arbeit von Frau Göbel wurde betreut von den Professoren Ulrike Bartz und Gerd Knupp. Preisstifter des Chemie-Preises ist die Kreissparkasse Köln.