Kommunikation und Marketing
HAW fordern mehr Mittel für Forschung und Transfer
Prof. Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, stört sich schon lange an der Unterfinanzierung der HAW-Forschung und nennt das Positionspapier deshalb ein wichtiges Signal: „Die HAW benötigen tragfähigere Forschungs- und Transferinfrastrukturen, insbesondere Personal, um das exzellente Know-how ihrer angewandten Forschung und ihres Innovationstransfer noch stärker in die Gesellschaft und die Wirtschaft zu tragen. Deshalb ist eine Neuausrichtung der Forschungs- und Transferfinanzierung der HAW bei der Grundfinanzierung aber auch beim Zugang zu öffentlichen Fördertöpfen zu nötig.“
Das Potenzial der HAW ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Laut Positionspapier liegt die Ursache ganz wesentlich darin, dass HAWs im Vergleich zu Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen deutlich weniger Forschungsfördermittel zur Verfügung stehen. Dabei seien gerade die HAW mit ihrer ausgeprägten Anwendungsorientierung und ihren engen Kontakten zu kleinen und mittleren Unternehmen sowie zu Einrichtungen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen prädestiniert, den gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen: Klimawandel, Digitalisierung, demographischer Wandel und Bewahren des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Bereits jetzt leisteten die HAW dazu wesentliche Beiträge und können dabei ihren Vorteil ausspielen, in der Fläche präsent zu sein.
500 Millionen Euro Investitionsvolumen vom Bund gefordert
„Dies muss sehr viel intensiver als bisher genutzt werden“, appellieren die HAW-Leitungen an die politisch Verantwortlichen und fordern ein neues Programm zur Förderung angewandter Forschung und des Transfers. Jährlich 500 Millionen Euro müssten mindestens investiert werden. Zur Diskussion nennt das Positionspapier ein entsprechendes Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) oder auch die Gründung einer neuen Agentur für Transfer und Innovationen.
Auch eine deutliche Aufstockung bereits existierender, bewährter Förderprogramme des Bundes, unter anderem für die beiden Förderlinien „Innovative Hochschule“ und „Forschung an Fachhochschulen“, ist erforderlich, damit mehr Hochschulen für angewandte Wissenschaften mit ihren derzeit über eine Million Studierenden und mehr als 20.000 Professorinnen und Professoren davon profitieren können.
Schließlich erwarten die HAW auch eine deutlich höhere Beteiligung an den Fördermöglichkeiten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Aufgrund ihrer starken Ausrichtung auf die Grundlagenforschung fördert die DFG in erster Linie Forschungsvorhaben an Universitäten. Weniger als 0,5 Prozent der Mittel der DFG fließen an HAW. Das soll sich ändern. Vielversprechende Gespräche mit der DFG sind im Gange und müssen in konkrete Maßnahmen münden.
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[Archiv] Eva Tritschler
Ehemalige Pressesprecherin der Hochschule (bis November 2021), Chefredakteurin der Hochschulzeitung doppelpunkt:
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