Kommunikation und Marketing
Millionenschaden für die Hochschule in Rheinbach
Abgesehen von dem Schlick auf dem Pflaster bietet der Campus damit fast den Anschein von Normalität, doch der Schein trügt: In den Kellerräumen der Hauptgebäude und des erst 2017 in Betrieb genommenen Neubaus steht das Wasser rund zwei Meter hoch und hat das Herz des Campus zerstört: allem voran die Heizungszentrale, die Gebäudeleittechnik, die Server und den Hauptverteiler für die Stromversorgung. Vergleichsweise glimpflich ist es für Laborgebäude und BusinessCampus verlaufen, da die beiden Gebäude nicht unterkellert sind. Dennoch sind die Böden so stark durchfeuchtet, dass das Ausmaß des Schadens durch einen Sachverständigen begutachtet werden muss. Die Gebäudetechniker der H-BRS konnten beide Gebäude an eine Notstromversorgung anschließen und wenigstens ein Büro einrichten, um von hier aus die weiteren Arbeiten zu steuern.
Damit in nächster Zeit die Kellerräume leergepumpt werden können, befindet sich die Hochschule noch in Abstimmung mit der Feuerwehr. Immerhin geht es um ein geschätztes Volumen von rund 15.000 Kubikmeter Wasser – das entspricht etwa 150.000 vollen Badewannen – auf einer Fläche von 4300 Quadratmetern.
Das Wasser aus den Erdgeschossflächen ist zwischenzeitlich abgelaufen, hat aber auch hier sichtbare Schäden verursacht: Feinster Schlamm lagert sich in jeder Ritze ab, Trockenbauwände haben sich von unten her mit Wasser vollgesogen und müssen herausgerissen werden, Möbel und Schränke sind aufgequollen.
Schwierigkeit, Informationen ins Katastrophengebiet zu bringen
Eine genaue Schadenshöhe lässt sich derzeit nicht beziffern, solange noch das Wasser im Keller steht. Hochschulpräsident Hartmut Ihne schätzt den Schaden dennoch bereits auf einen zweistelligen Millionenbetrag: „Neben den Bauschäden verzeichnen wir einen Totalschaden der Technik in allen Kellergeschossen. Wir werden über längere Zeit keinen geregelten Betrieb am Campus Rheinbach haben.“ Forschung und Lehre werden massiv beeinträchtigt sein.
Dazu kommt, dass sowohl Beschäftigte als auch Studierende auch persönlich von dem Unwetter betroffen sind. Ihne: „Wegen des Ausfalls von Strom und Mobilfunk in weiten Teilen der Region und wegen der schweren Schäden insgesamt durch das Hochwasser sind die Menschen schon traumatisiert genug. Die Studierenden sollen in der momentanen Prüfungsphase durch die Umstände keinen Nachteil haben. Dafür sorgen wir.“ Allerdings ist es gar nicht leicht, die Studierenden zu erreichen und zu informieren, die noch von der Außenwelt abgeschnitten sind. Ihne hofft, dass sie trotzdem über andere Wege an diese Informationen gelangen.
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[Archiv] Eva Tritschler
Ehemalige Pressesprecherin der Hochschule (bis November 2021), Chefredakteurin der Hochschulzeitung doppelpunkt:
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Sankt Augustin
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